Kategorie:Wechselhupftanz: Unterschied zwischen den Versionen
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Wechselhupftänze waren ursprünglich Fruchtbarkeitstänze der Frauen. Restformen dieses Frauentanzes | Alle heute bekannten Wechselhupftänze stammen von einem Modetanz von 1830 ab. Die verbreitetste Melodie dazu ist ein portugiesischer Marsch aus 1790. Siehe Artikel von Hans in der Au. | ||
Es wird oft behauptet, Wechselhupftänze waren ursprünglich Fruchtbarkeitstänze der Frauen. Restformen dieses Frauentanzes hätten sich bis ins 20. Jahrhundert erhalten. Bilder von [https://de.wikipedia.org/wiki/Pieter_Bruegel_der_Ältere Pieter Breughel d.Ä] aus dem 16. Jahrhundert zeigen aber schon den Wechselhupf als Paartanz. Es gab ihn in allen deutschen Sprachinseln des Ostens, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden sind, er war also nach dieser Meinung schon vor der Besiedlung dieser Sprachinseln allgemein bekannt. Es gab ihn aber im gesamten deutschen Sprachgebiet und darüber hinaus in fast ganz Europa. Genauso aber könnte er sich als Modetanz ab 1830 über ganz Europa verbreitet haben und so wie einige andere Tänze damals erst auch in die Sprachinseln gekommen sein. | |||
Der Volkstanzforscher Hans von der Au wies nach, dass die [[Wechselhupf]]bewegung in alten Zeiten fruchtbarkeitsfördernde Bedeutung hatte. In vielen Landschaften ist diese Bewegung durch einen einfachen [[Tupftritt]] ersetzt. Dabei ist nicht mehr festzustellen, ob man eine Entwertung der bedeutungsvollen Bewegung im geselligen Tanz vermeiden oder eine kräftesparendere Bewegung einführen wollte ([[Karl Horak]]) | |||
=== Artikel von Hans von der Au === | |||
Unter dem Titel [https://www.dancilla.com/PDF/Wechselhupf.pdf Der Wechselhupf im Volkstanz der Landschaft Rheinfranken] hat [[Hans von der Au]] 1936 im Jahrbuch für Volksliedforschung eine Zusammenfassung der Wechselhupftänze in Rheinfranken und ganz Europa versucht. [https://www.dancilla.com/PDF/Wechselhupf.pdf Hier] ist der Artikel als PDF erhältlich. | |||
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Der Strohschneider | Der Strohschneider und ähnliche Tänze waren im gesamten deutschsprachigen Raum (Hallescher Stiefelgalopp) und darüber hinaus in großen Teilen Europas bekannt. Ein ähnlicher Tanz mit den gleichen Wurzeln ist das [[Hiatamadl]]. In Slowenien tanzt man auf ähnliche Melodien eine Form ähnlich der französischen "La Soyotte" bzw. der spanischen (südamerikanischen) "[https://de.wikipedia.org/wiki/Raspa La Raspa]". | ||
== Untergruppen == | == Untergruppen == | ||
In Österreich werden zwei Hauptgruppen unterschieden: | In Österreich werden zwei Hauptgruppen unterschieden: | ||
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Verbreitet vor allem im Osten Österreichs. | Verbreitet vor allem im Osten Österreichs. | ||
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Es gibt keinen Ort in Österreich, an dem beide Formen (Strohschneider und Hiatamadl) gleichzeitig aufgezeichnet wurden. | Es gibt keinen Ort in Österreich, an dem beide Formen (Strohschneider und Hiatamadl) gleichzeitig aufgezeichnet wurden. | ||
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* [[Handbuch des Deutschen Volkstanzes]], Seite 249-255 | |||
* [[Tänze für Dorfgemeinschaftsabende]]. Herausgegeben von [[Noack, Hans|Hans Noack]] in Pfahlbude. Verlag Bücherstube Am Hohen Tor (Holzner Verlag), Tilsit, 1936. | |||
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Aktuelle Version vom 24. Juli 2024, 17:54 Uhr
Hier ist eine alphabetische Übersicht von Wechselhupftänzen.
Ursprung
Alle heute bekannten Wechselhupftänze stammen von einem Modetanz von 1830 ab. Die verbreitetste Melodie dazu ist ein portugiesischer Marsch aus 1790. Siehe Artikel von Hans in der Au.
Es wird oft behauptet, Wechselhupftänze waren ursprünglich Fruchtbarkeitstänze der Frauen. Restformen dieses Frauentanzes hätten sich bis ins 20. Jahrhundert erhalten. Bilder von Pieter Breughel d.Ä aus dem 16. Jahrhundert zeigen aber schon den Wechselhupf als Paartanz. Es gab ihn in allen deutschen Sprachinseln des Ostens, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden sind, er war also nach dieser Meinung schon vor der Besiedlung dieser Sprachinseln allgemein bekannt. Es gab ihn aber im gesamten deutschen Sprachgebiet und darüber hinaus in fast ganz Europa. Genauso aber könnte er sich als Modetanz ab 1830 über ganz Europa verbreitet haben und so wie einige andere Tänze damals erst auch in die Sprachinseln gekommen sein.
Der Volkstanzforscher Hans von der Au wies nach, dass die Wechselhupfbewegung in alten Zeiten fruchtbarkeitsfördernde Bedeutung hatte. In vielen Landschaften ist diese Bewegung durch einen einfachen Tupftritt ersetzt. Dabei ist nicht mehr festzustellen, ob man eine Entwertung der bedeutungsvollen Bewegung im geselligen Tanz vermeiden oder eine kräftesparendere Bewegung einführen wollte (Karl Horak)
Artikel von Hans von der Au
Unter dem Titel Der Wechselhupf im Volkstanz der Landschaft Rheinfranken hat Hans von der Au 1936 im Jahrbuch für Volksliedforschung eine Zusammenfassung der Wechselhupftänze in Rheinfranken und ganz Europa versucht. Hier ist der Artikel als PDF erhältlich.
Verbreitung
Der Strohschneider und ähnliche Tänze waren im gesamten deutschsprachigen Raum (Hallescher Stiefelgalopp) und darüber hinaus in großen Teilen Europas bekannt. Ein ähnlicher Tanz mit den gleichen Wurzeln ist das Hiatamadl. In Slowenien tanzt man auf ähnliche Melodien eine Form ähnlich der französischen "La Soyotte" bzw. der spanischen (südamerikanischen) "La Raspa".
Untergruppen
In Österreich werden zwei Hauptgruppen unterschieden:
- Strohschneider (mit Wechselhupf)
- Beispiel Strohschneider aus Krumbach
Verbreitet vor allem im Osten Österreichs.
- Hiatamadl (mit Tupftritten)
Verbreitet vor allem im Westen Österreichs.
- Typ A, 4 Takte, zwei Tupftritte und zwei Drehungen
- Beispiel Hiatamadl
- Typ B, 8 Takte Tupftritte und 8 Takte Drehungen
- Beispiel Hiatamadl aus der Steiermark
Es gibt keinen Ort in Österreich, an dem beide Formen (Strohschneider und Hiatamadl) gleichzeitig aufgezeichnet wurden.
Quellen
- Handbuch des Deutschen Volkstanzes, Seite 249-255
- Tänze für Dorfgemeinschaftsabende. Herausgegeben von Hans Noack in Pfahlbude. Verlag Bücherstube Am Hohen Tor (Holzner Verlag), Tilsit, 1936.
Videos
Erlebnistag mit Franz Wolf im Freilichtmuseum Stübung bei Graz, 2015
Eine slowenische Form des Strohschneiders ist im obigen Video als dritter Tanz von 1:58 bis 2:44 zu sehen.
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C
H
- Heinerk, laat de Gös in
- Herr Schmidt
- Hiatamadl
- Hiatamadl / Pinzgau
- Hiatamadl aus Alpbach
- Hiatamadl aus Arnreit
- Hiatamadl aus dem Iseltal
- Hiatamadl aus der Steiermark
- Hiatamadl aus Eisenerz
- Hiatamadl aus Elbigenalp
- Hiatamadl aus Gössl
- Hiatamadl aus Reutte
- Hiatamadl im Kreis
- Hiatamadl, Chiemgauer Form
- Hirtamadl
- Hühnerscharre
- Hühnerscharre zu dritt