Bauernmadl - Unken im Pinzgau

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Ausgangsstellung

Paarweise nebeneinander, Tänzerin zur Rechten des Tänzers, beide mit Blick in Tanzrichtung, Kreuzhandfassung vorne, wobei die Rechte des Tänzers über der Linken der Tänzerin liegt.

Ausführung

Takt 1-3: Beide mit den äußeren Füßen beginnend, sechs Schritte in Tanzrichtung (gegen den Uhrzeigersinn).

Takt 4: Mit den äußeren Füßen ein Stampfschritt; anschließend auf dem belasteten äußeren Füßen eine halbe Drehung über innen (wenden). Beide sind dann gegen die Tanzrichtung gewendet.

Takt 5-8: Mit den äußeren Füßen beginnend wie Takt 1-4, doch gegen die Tanzrichtung (im Uhrzeigersinn).

Takt 9-10: Mit den äußeren Füßen beginnend drei Schritte in Tanzrichtung, wobei aber nun schon mit dem dritten Schritt gestampft und anschließend wieder eine halbe Drehung über innen ausgeführt wird.

Takt 11-12: Bewegungsgleich mit den Takten 9-10, doch wieder gegen die Tanzrichtung; mit dem dritten gestampften Schritt erfolgt nun eine Vierteldrehung zueinander.

Takt 13-16: Die Fassung der linken Hände wird gelöst, der Tänzer bleibt stehen und dreht mit der erhobenen Rechten die Tänzerin viermal nach rechts, sodaß sie mit jedem Takt eine ganze Zweischrittdrehung vollführt. Mit dem ersten Viertel des vierten Taktes (16. Takt) stampft der Tänzer mit dem rechten Fuß; mit dem zweiten Viertel drehen sich beide in die Tanzrichtung und nehmen wieder Ausgangsstellung ein.

Zum Tanz

Dieser einfache Tanz wurde häufig mit Partnerwechsel ausgeführt, was in den letzten zwei Takten geschieht; die Tänzer drehen ihre Partnerinnen nur im 13. und 14. Takt zweimal, lösen dann die Fassung und während sie am Ort verbleiben, mit dem 1. und 3. Achtel des 15. Taktes in die Hände klatschen, mit dem 1. Achtel des 16. Taktes einmal stampfen, bewegt sich jede Tänzerin mit 4 Schritten in die Tanzrichtung zum nächsten Tänzer vor; mit ihm nimmt sie sofort Kreuzhandfassung ein, worauf der Tanz wieder von vorne beginnt.

Zur Ausführung: Die gekreuzten Arme dürfen nicht schlaff hängen, sondern bleiben gestreckt, die halben Wendungen erfolgen wohl scharf, dürfen jedoch nicht gerissen werden.

Das Bauernmadl teilte mir im Jahre 1943 Simon Pesch aus Unken im Pongau mit. Auch in Tirol (Waidring und Erpfendorf) und in Bayern ist es mit kleinen Abweichungen belegt. (Ilka Peter, 1952)

Dieser in Waidring und Erpfendorf in Tirol, aber auch im benachbarten salzburgischen Unken beheimatete Tanz wurde 1939 von Frau Prof. Ilka Peter, Wien, aufgezeichnet. Der rhythmische Aufbau des mehrfachen Richtungswechsels sowie die Tanzweise leiten sich offenbar, trotz der Geradtaktigkeit, vom 3/4taktigen „Warschauertyp“ ab. (Vgl. A. Novak, Weana Walzer und R. Zoder, Warschauer). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der bei einem Marschtanz wie dem Bauernmadl an sich naheliegende Partnerwechsel tatsächlich überliefert und nicht erst sekundär in der Pflege hinzugefügt wurde. (Herbert Lager, 1969)

Quellen

CD

Noten

Liedtexte

Auf der Seite "Bauernmadl (Lied)" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.

MP3

Videos

Tanzkurs mit Else Schmidt in Wien

Das Bauernmadl in Tirol

Kindertanz

Das Bauernmadl als Kindertanz.

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