Kategorie:Volkstanz: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Aenne Goldschmidt''', ''Handbuch des deutschen Volkstanzes'', Berlin Ost, DDR, 1970
* '''Aenne Goldschmidt''', ''Handbuch des deutschen Volkstanzes'', Berlin Ost, DDR, 1970
* '''Ludwig Berghold''', ''Tangrammatik zum österreichischen Volkstanz'', Atzenbrugg 2000
* '''Ludwig Berghold''', ''Tangrammatik zum österreichischen Volkstanz'', Atzenbrugg 2000
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Version vom 31. Juli 2013, 09:51 Uhr

Hier ist eine Liste von Volkstänzen aus aller Welt.

Kurzdefinition

Volkstänze sind im Volk überlieferte Tänze oder Tänze im überlieferten Stil. Umstritten ist, ob neu geschaffene Tänze, die ausschließlich für Vorführzwecke geschaffen wurden (folkloristische Tänze), zu den Volkstänzen gehören. In den nachstehenden Listen der einzelnen Länder sind sie aber enthalten.

Volkstanz

Volkstänze oder Folkloretänze sind Tänze, die zu traditionellen Volksfesten oder in traditionellen Gesellschaften getanzt wurden und werden. Sie kommen praktisch in allen Kulturen vor und bilden zusammen mit der Volksmusik (nicht der volkstümlichen Musik!) eine untrennbare Einheit. Im Gegensatz zu Standardtänzen sind die Bewegungsabläufe nicht so strikt festgelegt, was nicht heißt, dass sie völlig formlos getanzt werden. Auch die zum Tanz getragene Tracht unterschied sich durch Schmuck, verwendete Stoffe, Kopfbedeckungen und Zierrat oft deutlich von der Alltagskleidung. Mit der Verdrängung der originalen Volksmusik durch Popmusik und der kommerziellen Vereinheitlichung von Volksfesten, sowie dem vereinfachten Zugang zu einem größeren Freizeitangebot werden Volkstänze weniger ausgeübt, sie werden oft noch in regionalen Gruppen (nicht nur Volkstanzgruppen) oder bei speziellen Tanzveranstaltungen (z. B. Kathreintanz, Wiener Kathreintanz), Bal Folk, sowie für Touristen oder Brauchtumsveranstaltungen getanzt.

Volkstänze

Generell kann unterschieden werden zwischen "echten", d.h. überlieferten Volkstänzen, die in Noten und Beschreibungen aus alten Zeiten überliefert wurden, Jugendtänzen, die in der Zeit der Jugendbewegung entstanden und sogenannten "Folkloristischen Tänzen", denen eine moderne Choreographie zugrunde liegt, die häufig mit Elementen aus dem Ballett arrangiert sind und viel Theatralik beinhalten. Folkloristischer Tanz gilt als äquivalent zu der oben erwähnten volkstümlichen Musik.

Es existieren unzählige aufgezeichnete und festgehaltene Volkstänze. Einige Beispiele sind unten aufgelistet.

Einteilung der Volkstänze

Aenne Goldschmidt (Handbuch des deutschen Volkstanzes, Berlin Ost, DDR, 1970) teilt die Volkstänze ein in folgende Hauptgruppen:

  1. Gruppentänze
  2. Paartänze
  3. Trioformen

Namen von Volkstänzen

Viele Tänze erzählen eine Geschichte. Es geht häufig um alltägliche Dinge, wie die Arbeit verschiedener Handwerksberufe, um Brautschau oder Brautwerbung usw. Daraus wurden auch die Namen der Tänze abgeleitet (Spinnradl, Woaf). Häufig leiten sich derartige Namen von Tanzliedern ab, die dazu gesungen wurden (Hiatamadl).

Andere Tänze sind einfach nach der Art der Musik benannt, der Melodie oder dem Takt. Hierbei sind die Namen der einzelnen Tänze von Region zu Region verschieden und mitunter sogar austauschbar. Heute wird oft der Ort der Aufzeichnung angeführt (Boarischer aus Lunz am See).

Einige Tanznamen haben mit der heutigen Bedeutung des Wortes oft nichts mehr zu tun. Etwa ist der Name des in Österreich überlieferten Schwedischen eine Verballhornung des ursprünglichen Namens „Schwäbischer Walzer“ .

Auch beim Zwiefachen sind so wie bei etlichen anderen Tanzfamilien verschiedenste Benennungen überliefert und in verschiedenen Regionen üblich.

Melodien zu Volkstänzen

Manche Volkstänze lassen sich nur zu einer bestimmten Melodie tanzen (Schusterpolka), weit mehr Tänze sind zu vielen Melodien der gleichen Rhythmusgruppe tanzbar, wurden und werden auch zu verschiedensten Melodien getanzt (Bayrisch-Polka), häufig hat ihnen die Volkstanzpflege eine bestimmte Kennmelodie zugeordnet.

Die Frage, ob die Substanz von Volksweisen (oder Volkstänzen) einer bestimmten Nation angehört, ist durch neuere Forschungen stark in den Hintergrund getreten, da die vergleichende Melodienforschung immer mehr die Tatsache aufzudecken beginnt, dass auch große Bestände von Volksmelodien Gemeingut der europäischen Völker sind. (Felix Hoerburger, Die Zwiefachen, S. VII). Außerdem ist es inzwischen mehrfach gelungen, in überlieferten Volkstänzen Bruchstücke und Zitate von Werken westeuropäischer Renaissancekomponisten wiederzufinden, ebenso die Erkenntnis, dass einige dieser Melodien bereits um 1600 allgemein in Europa bekannt waren. Ein besonders krasses Beispiel ist die Melodie, die z.B. dem Volkstanz Watzenborner, den Kinderliedern Alle meine Entchen, Fuchs, du hast die Gans gestohlen und dem Hauptthema aus Smetanas Moldau zugrundeliegt: ein venezianisches Madrigal von exakt 1600 (La Mantovana). Solche Befunde, die kein Einzelfall sind, lassen sich eher mit dem Begriff der Popmusik beschreiben, eben als Popmusik und Gesellschaftstanz vergangener Jahrhunderte; das würde auch einem politischen Missbrauch von "völkischer" Seite entgegenwirken.

Es ist sogar erstaunlich, wie viele Volkstänze Melodieteile britischer (d.h. englischer, schottischer, später auch amerikanischer) Herkunft besitzen. In (Nord- und Süd-)Tirol ist es derart massiv, dass von Rechts wegen auf jedem Tanzfest oder Almtanz neben der Logofahne der Österreichischen BAG und dem Tiroler Adler auch der Union Jack gehisst werden müsste. Fast sämtliche großen Hits des Britpops seit 1553 haben sich in "Volksliedern" und "Volkstänzen" verewigt und sind zum Teil mit erheblichen Verstellungen über Jahrhunderte erhalten, und der geradezu innige Stil Tiroler Volkslieder erinnert auch nicht zufällig an Lieder John Dowlands (1563-1626). Das zu vielen Volkstanzabenden als Schlusslied gebräuchliche Gott hat alles recht gemacht ist zwar in Kastelruth / Südtirol aufgezeichnet, benutzt aber die Melodie seiner King of Denmark´s Gaillard (Erstdruck London 1604, "Galliarda Dulenti", SSWV 562 und Aufnahme Gelsenkirchen-Erle). Scheidts Variationen stehen auch noch in derselben Budapester Handschrift von ca. 1638, die zwei Stücke vorher das Original der 2.Hälfte des Siebenschritts enthält.

Quellen

  • Wikipedia
  • Aenne Goldschmidt, Handbuch des deutschen Volkstanzes, Berlin Ost, DDR, 1970
  • Ludwig Berghold, Tangrammatik zum österreichischen Volkstanz, Atzenbrugg 2000

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