Wiener Kathreintanz
Der Ball der Österreichischen Tänze
Allgemeines
Der Wiener Kathreintanz ist im Bereich des österreichischen Volkstanzes die bedeutendste Volkstanzveranstaltung und bildet am letzten Samstag vor dem ersten Advent-Sonntag den Abschluss der im Sinne der Volkskultur „traditionellen“ Tanzsaison. In der Überlieferung war der darauf folgende Advent eine sogenannte tanzfreie Zeit („Kathrein stellt den Tanz ein“).
Geschichte
Der erste Kathreintanz fand 1950, und dann für fast 40 Jahre in den heißgeliebten Sofiensälen statt. Das ehemalige Bad, das schon im 19. Jahrhundert zu einem prachtvollen Ballsaal umgebaut wurde, sah Generationen von Tanzlustigen. Doch schon bevor die Sofiensäle einem Brand zum Opfer fielen, musste "der Wiener Kathreintanz" diese alte Stätte Wiener Tanzvergnügens verlassen und fand 1989 im Wiener Konzerthaus eine neue Heimat.
Viele schöne und berührende Momente durften wir in den Sälen des Wiener Konzerthauses erleben! Besonders gern denkt man an herzliche Begegnungen mit vielen lieben Freunden aus dem In- und Ausland zurück. Sie brachten ihre Tänze und ihre Musik nicht nur im großen Saal dar, sondern luden auch zum gemeinsamen Tanz, vorzugsweise im familiären Rahmen des Schubertsaales. Wer eine Pause einlegen oder nicht mittanzen wollte, der konnte von der Galerie des großen und auch des Mozartsaales dem Geschehen folgen und hatte einen herrlichen Blick auf das bunte Treiben. Viele großartige Tanzvorführungen konnten so präsentiert werden. Einen besonderen Höhepunkt stellte die 50-jährige Jubiläumsveranstaltung dar.
2002 hieß es wiederum Abschied nehmen, diesmal vom Konzerthaus. Für die nächsten Jahre war der Kursalon Wien (ehem. Hübner) im Stadtpark der Rahmen für das letzte Tanzfest vor dem Advent. Wo einst die Brüder Strauß zu unzähligen musikalischen Lustbarkeiten und Tanzveranstaltungen aufspielten, dort wurde auch der "Ball der Österreichischen Tänze" gefeiert. Und der Kursalon, 1865 im Stile italienischer Renaissance erbaut, bot uns einen perfekten Rahmen! Viele geschätzte Gäste aus dem Ausland und den Bundesländern unterstrichen durch ihre zahlreiche Anwesenheit den besonderen Stellenwert dieses Festes. Die zwei Tanzsäle, "zu ebener Erd und im 1. Stock" wurden von vier Musikgruppen bespielt, neben ländlichen Klängen durfte natürlich auch die Quadrille nicht fehlen!
2009 wechselte der Ball erneut den Austragungsort. Das 1907/08 errichtete Parkhotel Schönbrunn entstand auf dem Platz des ehemaligen Dommayer Casinos, in dessen Tanzsaal viele der berühmtesten Bälle des 19. Jahrhunderts veranstaltet wurden. "Der Rabensteiner", ein berühmter Tanzlehrer der Zeit, führte hier zahlreiche Tanzlustige durch rauschende Ballnächte. Hier hob Josef Lanner seinen Walzer "Die Schönbrunner" aus der Taufe, hier präsentierte Johann Strauß Sohn seinen ersten großen Walzer "Die Gunstwerber".
Ausblick
Da das Parkhotel umgebaut wurde, wechselte der Ball 2010 schon wieder den Ort, zuerst ins Palladium, seit 2011 findet er im traditionsreichen Palais Ferstel statt.
2020 fand der Ball wegen der Corona-Richtlinien nicht statt, auch die bereits vorgesehenen Ersatzveranstaltungen durften nicht durchgeführt werden. Es gibt nur einen kleinen Ersatz, einen extra für den Abend kreierten Tanz – den „Corona-Kontra“. Die Beschreibung samt Videos ist zum Herunterladen hier zu finden. Näheres samt Musik-Video gibt es auf Wiener Kathreintanz.
Weblink
Videos
Filme von Wolfgang Herger
- Film 1: Eröffnung
- Film 2: Aasgeiger
- Film 3: Egerländer Familienmusik Hess
- Film 4: Ö-streich
- Film 5: Rutka & Steurer
- Film 6: Rohrblatt
- Film 7: Studierende der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
- Film 8: Publikum beim Tanzen, im Großen Ferstelsaal und Arkadenhof
- Eröffnung, gefilmt von Gernot Schenk