Kategorie:Boarisch: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2016, 08:41 Uhr
Hier ist eine alphabetische Übersicht von Boarischen (Bayrisch-Polka, Bäurisch-Polka).
Namen und Herkunft
In Bayern wird angenommen, die Namen Bayrisch-Polka, Boarischer, Polka Bairisch und ähnliche beziehen sich auf das eigene Land. In Österreich wird eher angenommen, es handle sich um die Verballhornung von Bäurisch, Bäuerlich, Bauernpolka oder Bauerntanz. Hinweis darauf sind etwa Aufzeichnungen aus dem oberösterreichischen Mühlviertel mit dem Namen Bäurisch Polca.
In anderen Gegenden Deutschlands wird diese Tanzart auch Rheinländer genannt. Siehe den Wechselrheinländer. Auch der Name Schottisch wird europaweit für diesen Tanz verwendet, beispielsweise im Ausseerland.
Ich nehme an, der Boarische ist eine Unterkategorie des Rheinländers. In Österreich und teilweise Bayern gilt:
- Beim Boarisch stehen die Partner nebeneinand oder gegenüber und beginnen den Tanz mit den gegengleichen Beinen.
- Beim Rheinländer stehen die Partner oft hintereinander und beginnen den Tanz mit den gleichnamigen Beinen.
Diese Tanzart hat sich aus dem Hopser (Hüpfelpolka, Hops-Anglaise) entwickelt, der schon vor dem Ende des 18. Jahrhunderts vorhanden war. Die Melodie steht im 2/4-Takt.
Beschreibung nach Karl Horak
Der Rheinländer ist eine weit verbreitete Tanzgattung mit der Grundbewegung "2 Wechselschritte und 4 Gehschritte". Er erfreut sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemeiner Beliebtheit und hat unter verschiedenen Namen - u.a. Bayrisch-Polka, Schottisch - zahlreiche örtliche Melodien und Bewegungsformen entwickelt und abgewandelt. Das gilt auch für Tirol, wo er noch bei vielen Tanzunterhaltungen gespielt und getanzt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Tänzer die Bewegung entsprechend der rhythmischen Grundlage selbst gestaltet und innerhalb des Musikstückes variiert und wechselt. In manchen Gegenden ist auch der Partnerwechsel und Partnerraub erlaubt.
Ob die um 1820 genannte Hüpfel-Polka oder die Hops-Anglaise wirklich Vorläufer des Rheinländers sind, wie manche Tanzforscher annehmen, kann noch nicht bestätigt werden, weil die zu den genannten Melodien ausgeführten Bewegungen zu wenig genau bekannt sind.
Typen
- Typ A: 4-taktiger Aufbau (2 x 2-taktiger Aufbau)
- Typ B: 8-taktiger Aufbau (4 x 2.taktiger Aufbau) mit Paschen (Tuschboarisch)
- Typ C: Figurenboarischer (8-taktiger Aufbau)
Quellen
- Tanzgrammatik von Ludwig Berghold, Bund der Österreichischen Trachten- und Heimatverbände, Volkskultur Niederösterreich.
Melodien
Es gibt viele hundert Boarisch-Melodien, die nicht an eine bestimmte Tanzausführung gebunden sind.
Auf der Site der Stammtischmusik sind zusätzlich zu den unten aufgelisteten Volkstänzen etliche Boarisch-Melodien veröffentlicht, jeweils mit zweistimmigen Noten mit Akkordangabe, als Griffschrift für Steirische Harmonika, beides zum Ausdruck geeignet, als Midi-File zum Lernen und Nachspielen, als Capella-Datei zum Transponieren in andere Tonarten und zum selbst bearbeiten, für die eigenen Besetzung anpassen.
- Christl Boarischer, von Volker Schöbitz, in Griffschrift
- Christl Boarischer, von Volker Schöbitz, Satz für Okarina und Begleitinstrumente
- Hermannboarischer, von Hermann Härtel, in Griffschrift
- Hermannboarischer, Satz für Okarina und Begleitinstrumente
Video
- In der Bayrischen Mediathek finden Sie ein Video mit dem Namen Volkstanzkurs Boarischer
- Das untenstehende Video zeigt in der ersten Figur die häufigste Tanzform des Boarischen.
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