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* [[Zwölf alte Heidetänze]], 1925 | * [[Zwölf alte Heidetänze]], 1925 | ||
* [[Im festlichen Kreis]]. Alte und neue Gemeinschaftstänze für Jung und Alt. [[Bröscky, Walter | Walter Bröscky]]. Selbstverlag, Berlin, 1950. | |||
* [[Volkstänze aus Sachsen]]. Sonderdrucke für die Wettbewerbe der Volkskunst 1952. Herausgeber: Zentralhaus für Laienkunst. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 1952. | |||
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Aktuelle Version vom 25. Juli 2024, 11:36 Uhr
The Tempest, Tempȇte, La Tampête, Figaro
Ausgangsstellung
4 Paar-Tanz, je 2 Paare in einer Reihe stehen einander gegenüber, in einer Kolonne oder auf der Kreisbahn. Bei entsprechend großer Paaranzahl können die Paare auch einen Kreis bilden.
Tanzbeschreibung
1. Figur: Vierpaarkreis
A1: Takt 1-8: Die 4 Paare bilden mit Handfassung einen Stirnkreis, der sich mit 16 Gehschritten im Uhrzeiger bewegt.
A2: Takt 1-8: Umdrehen mit Hamburger Rückschritt, Vierpaarkreis gegen den Uhrzeiger, wobei sich der Kreis mit dem 7. Takt auflöst, die zwei Reihen gelangen wieder zur Gegenüberstellung.
2. Figur: Platzwechsel und Kreuztritt
B1: Takt 1-2: Die beiden nebeneinander stehenden Paare jeder Reihe wechseln mit 4 seitlichen Galoppsprüngen, das rechtsstehende Paare vorne vorbei, den Platz. Die Partner behalten dabei die inneren Hände in Brusthöhe gefasst.
- Takt 3-4: Die nunmehr linken Paare kreuzen, die Bewegung des Heranziehens des rechten Beines im 4. Galoppschritt fortsetzend, rechts über links, und berühren mit dem Ballen des kreuzenden Fußes den Boden (Kreuztritt). Sodann erfolgt der Kreuztritt gegengleich, also Gewichtsübertragung auf rechtes Bein und Kreuzen links über rechts. Die nunmehr rechten Paare kreuzen sinngemäß zuerst links über rechts, sodann rechts über links.
- Takt 5-8: Platzwechsel - das nunmehr rechts stehende Paar vorn vorbei - mit 4 seitlichen Galoppsprüngen zum Ausgangsplatz und sinngemäß gegengleiche Kreuztritte.
B2: Takt 1-8: Wiederholung des oben beschriebenen Platzwechsels.
3. Figur: Mühle
C1: Takt 1-8: Die in den beiden Reihen Außenstehenden fassen die rechte Hand des Gegenübers zur "Handtour" in Brusthöhe, während die 4 Innenstehenden zur rechtshändigen "Mühle" fassen. Die Mühle sowie die Handtouren kreisen im Uhrzeiger. (Bei der Mühle streckt jeder der Tanzenden den rechten Arm zur Mitte und fasst das Handgelenk des Vordermannes.)
C2: Takt 1-8: Alle wenden sich zueinander in die Gegenrichtung um, fassen mit den anderen Händen und kreisen gegengleich. Mit dem 7. Takt Auflösen der Fassung und Wiederherstellung der Gegenüberstellung der Reihen. Die Hände innerhalb der Reihen werden durchgefasst.
4. Figur: Verabschiedung und Platzwechsel
D: Takt 1-8: Beide Reihen gehen mit 4 kurzen Schritten aufeinander zu - Verabschiedung durch angedeutetes Kopfneigen - 4 Schritte wieder zurück und neuerlich vorwärts mit 8 Schritten - Fassung lösen und rechtsschultrig durch die bisherige Gegenreihe durch - zur nächsten entgegenkommenden Viererreihe.
Zur Ausführung
Wird der Tanz in Kolonne getanzt, so bleibt nach dem ersten, dann nach jedem zweiten Durchspiel an jedem Kolonnenende je eine Reihe übrig. Die beiden Paare einer überzähligen Reihe wenden, in offener Fassung gegen den Uhrzeiger um die gemeinsame Achse kreisend, zur Gegenrichtung herum und warten bis zum nächsten Durchspiel, das ihnen wieder eine neue Gegenreihe bringt. Durch dieses Wenden werden die früher in den Reihen Außenstehenden zu Innenstehenden.
Eine andere Variante ist, bei Takt 1-4 einen Halbkreis zu gehen und sich dann als Reihe aufzustellen. Dann tanzen alle auf gleicher Position weiter und für ungeübte Tänzer ist es leichter.
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad für jugendliche Tänzer: lt. 3. Auflage II (K) mittelschwer, lt. 4. Auflage I leicht.
Zur Tanzherkunft
(Quelle Nicola Benz, Woher – Warum – Wohin?)
Herbert Lager schreibt: Tampetformen, in Norddeutschland "Tampeten" genannt, sind zu Dutzenden im norddeutschen Raum überliefert. Sie stellen bäuerliche Ausgestaltungen des gesellschaftlichen Kontratanzes des 18. und 19. Jahrhunderts das. Ihr Name geht auf das französische "tempȇte" (Ungewitter) zurück. Unsere Form stammt aus Thüringen. Auch in Wien wurde in der Biedermeierzeit Tempȇte getanzt. (Franz Reischl, Wien zur Biedermeierzeit, Wien 1921, S. 30).
Der Variantenreichtum bedarf einer eigenen ausführlichen Studie. Charakteristisch ist die Kolonnenaufstellung und die Progressionstour als Abschluss. Im 19. Jahrhundert war die Tampȇte der Begrüßungstanz, bei dem die Gastgeber nach und nach durch alle Reihen tanzten, bis alle mitmachten und am Ende wieder abtraten.
Das Verbreitungsgebiet reicht von der Mark Brandenburg über Mecklenburg, Pommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Oldenburg, Lippe, Westfalen, Rheinland, Thüringen, Sachsen bis Hessen. Der südlichste Beleg ist Der Achte in Lothringen.
Herbert Lager beschrieb als Erster in Österreich die Tampet 1958 für die Volkstanzmappe B.
Es wurden etliche Melodien zu diesem Tanz veröffentlicht. Die am weitesten verbreitete und auch hier angeführte Melodie wurde bereits 1802 bei Kattfuß veröffentlicht.
Name offenbar nach dem Shakespeare-Drama The Tempest (dt. Der Sturm; 1611) bzw. der gleichnamigen Oper von Henry Purcell (1695, Autorschaft unsicher). Zwischen der Purcell-Oper und den ersten Aufzeichnungen liegen aber 100 Jahre, die bis heute nicht erklärt sind.
Quellen
- Pommersche und Ostdeutsche Volkstänze, Willi Schulz
- Auf der grünen Au – Tänze der Heimat. Kammwegverlag, Troisdorf, 1954. Herausgegeben von Willi Schultz
- Tänze der Begegnung. Kammwegverlag, Troisdorf, 1963. Herausgegeben von Willi Schultz
- Alte Tänze für junge Leute (Herbert Lager), Hora-Verlag, 1997
- Alte Tänze für junge Leute (neu), Hora-Verlag, 2015
- Erste bekannte Aufzeichnung in den "Aird´s Collections" (Glasgow, 1778 - 1801), abgedruckt in:
- Royal Scottish Country Dance Society (RSCDS; Hrsg.): The Scottish Country Dance Book. Book 2, No.1, S.4/5.
- Erste bekannte deutsche Aufzeichnung in: J.H.Kattfuß, Taschenb. für Freunde und Freundinnen des Tanzes, Erfurt 1802; erwähnt in:
- Elfriede und Karl-Heinz Lange: Modetänze um 1800 [...], Berlin: Dt. Bundesverband Tanz, 1985; Heft 9 = Tanzhistorische Studien IV, S.71 - 86. Enthält nur die deutschen Quellen ab 1802, kein Hinweis auf englische oder schottische Quellen.
- Gertrud Meyer, Tanzspiele und Volkstänze, Leipzig 1919
- Bunte Tänze, 1. Band
- Deutsche Volkstänze 15/16, Pommersche Volkstänze
- Volkstänze aus der Lüneburger Heide, Teil 2
- Volkstänze aus Norddeutschland
- Tanzspiele und Volkstänze. Neue Folge
- Schön goden Dag, Herbert Oetke
- Schurt den Kedel ut, Herbert Oetke
- Volkstänze aus Thüringen und der Rhön
- PDF Alte niederdeutsche Volkstänze, Margrit Vogt, Seite 62
- Karl Haiding und Arthur Nowy, Tänze unserer Gemeinschaft, 1937 im Auftrag der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude", Wolfenbüttel.
- Tempest (Wiltshire), auf: tanz EP 58203 (ENGLISH FOLK DANCES, Grünes Cover), B-Seite; Kögler-Verlag Stuttgart, Lizenzpressung der English Folk Dance and Song Society (EFDSS)
- "Steirisch Tanzen", Volkstanzmappe Fritz Frank, Arge Volkstanz Steiermark 2008
- Volkstanzmappe B
- Federbett-Booklet
- Volkstänze aus Norddeutschland und umzu
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland.
- Märkische Viertour, Deutsche Volkstänze und neue Tänze der Gegenwart. Eine Sammlung für Lehrgänge, Kurse und Feste. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1929. Herbert Oetke
- Deutsche Volkstänze, Volkstänze unserer Heimat, Teil I: Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen, Thüringen. Verlag Neues Leben, Berlin, 1951. Herbert Oetke
- Kneveler. Alte Volkstänze und neue Tänze. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, 1927. Herausgegeben von Ludwig Burkhardt
- Bunte Tänze, wie wir sie suchten und fanden. VEB Friedrich Hofmeister, Leipzig, 1957. Anna Helms-Blasche
- Der bunte Reihen. 25 ausgewählte Tänze aus den Sammlungen von Otto Ilmbrecht und Heinrich Dieckelmann. Ludwig Bechauf Verlag, Bielefeld, 1947
- Tanze mit! - Eine Sammlung von Singspielen und Volkstänzen. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig, 1924
- Zwölf alte Heidetänze, 1925
- Im festlichen Kreis. Alte und neue Gemeinschaftstänze für Jung und Alt. Walter Bröscky. Selbstverlag, Berlin, 1950.
- Volkstänze aus Sachsen. Sonderdrucke für die Wettbewerbe der Volkskunst 1952. Herausgeber: Zentralhaus für Laienkunst. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 1952.
CD
- Allerweil ... danz'n
- Alte Tänze für junge Leute
- Alte Tänze für junge Leute (neu)
- Göös op de Deel - 18 schleswig-holsteinische Heimattänze - LAG Tanz Schleswig-Holstein e.V.
- Steirisch Tanzen
- Thüringer Tänze
Noten
- 1. Melodie in zweistimmigen Noten mit Bassbezifferung
- 1. Melodie in Griffschrift für Steirische Harmonika
- 2. Melodie in zweistimmigen Noten mit Bassbezifferung
- 2. Melodie in Griffschrift für Steirische Harmonika
- 3. Melodie aus Westpriegnitz in zweistimmigen Noten mit Bassbezifferung
- 3. Melodie aus Westpriegnitz in Griffschrift für Steirische Harmonika
- PDF Alte niederdeutsche Volkstänze, Margrit Vogt
- Im oben angegebenen Buch von Margrit Vogt, PDF, Seite 153, zweistimmige Noten mit Bassangabe.
- Reinschrift von Uwe Welp.
MP3
- Hier können Sie ein MP3 von diesem Tanz downloaden.
- Im Internet Archive können Sie hier ein MP3 einer Schellackplatte von diesem Tanz herunterladen, ein weiteres bei Irish Washerwoman unter Position 20.
Videos
Tampete, Wiener Version
Deutsche Tanzliste
Dieser Tanz wurde im Jahr 2015 in die Tanzliste der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz e.V. aufgenommen.
In anderen Sprachen
- Spanisch
- Portugiesisch
- Dansk (Dänisch): Danse fra Sønderjylland & Slesvig Holsten in Chrobel.eu.