Landler aus Schönbach: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Dancilla Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 72: Zeile 72:


[[Category:1Noten]]
[[Category:1Noten]]
[[Category:Landler]]
[[Category:Landlerischer]]
[[Category:Niederösterreich]]
[[Category:Niederösterreich]]
[[Category:Paartanz]]
[[Category:Paartanz]]

Version vom 8. Juni 2016, 17:27 Uhr

Schönbach im Waldviertel

Ausgangsstellung

Paare im Flankendoppelkreis, offene Fassung.

Landlerschritt

Der Tänzer schreitet im 1. Viertel eines jeden Taktes links aus, führt im 2. Viertel den rechten Fuß schleifend nach und ein wenig über die Fußspitze des Standbeines hinaus. Im 3. Viertel überträgt er auf den rechten Fuß. Das Vorführen des Spielbeines nannte der Gewährsmann Josef Wagner (vulgo Fichtenbauer) „schleifn“. Beim Schleifen erfolgt der Bodenkontakt zuerst mit dem Ballen und rollt über die Ferse ab. Dieser Schritt wird in derselben Ausführung, angepasst an die verschiedenen Fortbewegungsbedingungen, fortgesetzt.
Die Tänzerin macht den gleichen Schritt, also auch links beginnend, jedoch ist das Schleifen bei ihr weniger ausgeprägt.

Tanzbeschreibung

Teil 1 „Strampfn“ (Stampfen)

Takt 1-8: Der Tänzer fasst mit der Rechten von oben hüfthoch die Linke der Partnerin und beide bewegen sich in Tanzrichtung. Er stampft mäßig laut im 1. Viertel eines jeden Taktes links, im 3. Viertel rechts. Im 8. Takt dreht er die Partnerin, nunmehr nur einmal stampfend, an seiner erhobenen Hand einmal nach rechts herum und löst die Fassung.

Lt. Film und laut eigener Aufzeichnung Franz Fuchs vom Gewährsmann Karl Heckl
stampft der Tänzer nur auf 1, auf 3 zieht er den rechten Fuß nach.

Teil 2 „Prackn“ (Klatschen)

Takt 9-16: Während beide, links beginnend, weitergehen, klatscht der Tänzer im 9. und 10. Takt auf das 1. und 3. Viertel. Nach jedem Schlag dreht er dabei die Hände um 180 Grad, also einmal mit dem rechten, dann mit dem linken Handrücken nach oben. Im weiteren Verlauf klatscht er in jedem Viertel, dreht aber die Hände nur einmal in jedem Takt. Im 1. Viertel des 16.Taktes klatscht der Tänzer abschließend in die Hände und beide drehen sich hierauf zueinander zur Gegenstellung linke bei linker Schulter. Die ungleichnamigen Hände werden, bei mäßig gestreckten linken Armen, etwa in Hüfthöhe gefasst.

Teil 3 „Umtanzen“

Takt 17-24: In dieser linksschultrigen Gegenstellung kreisen beide im Landlerschritt zweimal gegen den Uhrzeigersinn um die eigene Achse, wobei das „Schleifen“ des Tänzers besonders augenfällig erscheint.

Teil 4 „Rundtanz“

Takt 25-32: Die Partner verschieben ihre Stellung zueinander nach links, so dass sich der Tänzer also ein wenig links von seiner Tänzerin befindet. Die Rechte des Tänzers an ihrer linken Hüfte, seine Linke mit ihrer Rechten mäßig seitgestreckt, drehen sich beide im Landlerschritt mit dem Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse, wobei beide links mit leichter Innendrehung des Fußes ausschreiten. Um eine zu starke Innendrehung zu vermeiden, ist die Übertragung auf den rechten Fuß im 3. Taktviertel mit einer stärkeren Auswärtsdrehung dieses Fußes verbunden. Im 32.Takt löst der Tänzer die Fassung seiner Rechten, während seine Linke mit ihrer Rechten gefasst bleibt. Seine Front ist in Tanzrichtung gewendet.

Lt. Film und laut eigener Aufzeichnung Franz Fuchs vom Gewährsmann Karl Heckl
schreiten beide nun mit dem rechten Fuß aus.

Teil 5 „Schwenken der Tänzerin“

Takt 33-40: Mit seiner Linken schwenkt der Tänzer die Partnerin an ihrer Rechten im 33. Takt fast 3/4 Drehung nach rechts, im 34. Takt nicht ganz 1/2 Drehung nach links, im 35. wieder 1/2 Drehung nach rechts usw. Die Tänzerin, die sich also vor dem Tänzer befindet, vollführt diese Schwenkungen mit Dreierschritten, bei den Rechtsdrehungen rechts, bei den Linksdrehungen links ausschreitend.

Lt. Film und laut eigener Aufzeichnung Franz Fuchs vom Gewährsmann Karl Heckl
gehört nur eine geringere Drehung, 1/8 nach rechts, 1/4 nach links, 1/4 nach rechts usw.

Während dieser Schwenkungen bewegt sich der Tänzer, seine Partnerin vor sich her führend, mit kurzen Schritten in Tanzrichtung.

Teil 6 „Umtanzen“

Takt 41-48: Wie Takt 17-24.

Teil 7 Kadenz

Takt 49: Kadenz

Der Tanz wird zwei bis dreimal wiederholt.

Singen

Früher wurde mehr gesungen, "jetzt" nur mehr vereinzelt während des Stampfens und Klatschens, zur im Waldviertel üblichen Gstanzlmelodie.

D' Mohnnudln san guat, d' Mohnnudln san guat,
Wäu ma bei de Mohnnudln koa Boan bißn tuat.
I und mei Kamerad essn gern Krautsalat.
Mohnnudln hätt ma a gern mgen, ham uns koan gebn.

Quelle

  • Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes Band 30/1981
  • Herbert Lager: Landler. Waldviertel und Umland von Ybbs (=Schriftenreihe Volkstanz, Heft 4). Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz, Graz 1990, S. 17-21.
  • Tanzbeschreibungen zur CD-Reihe "taktvoll", Volkstänze aus Niederösterreich, erstellt von Franz Huber und Helene Oberradter, Volkskultur Niederösterreich.
  • Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland

CD

taktvoll. Volkstänze aus Niederösterreich CD 2, Nr. 22

Noten

Videos