Masur aus Lembach
"Flohbeutler"
Ausgangsstellung
Paartanz, geschlossene Fassung, Hände des Tänzers auf den Schulterblättern der Tänzerin.
Tanzbeschreibung
Rundtanz mit einfachen Hüpfschritten. Man springt also ganz gewöhnlich immer von einem Fuß auf den anderen (ohne Zwischenhupf), und verbindet dieses Hüpfen mit fortlaufender Drehung nach links bzw. rechts.
Bei den Hüpfschritten werden die Fersen ein wenig hochgeschnellt. Trotz der Lebhaftigkeit der Umdrehung tanzte das Gewährspaar wohl auffallend flink, im Grunde genommen aber doch recht ruhig, Köpfe und Schultern der Tänzer gingen fast gar nicht auf und ab.
In das Rundtanzen wird immer wieder ein Vor- und Rücklauf eingeschaltet: das Paar unterbricht die Drehung und läuft mit kurzen Laufschritten, ohne die Rundtanzfassung zu lösen, Tänzer vorwärts, Tänzerin rückwärts. Hierauf die gleiche Anzahl von Schritten zurück, Tänzer rückwärts, Tänzerin vorwärts, worauf die Drehbewegung wieder einsetzt.
Zum Tanz
Herbert Lager: Diese Masur, die von den Leuten auch Flohbeutler genannt wird, stellt die denkbar ursprünglichste und einfachste Art des Rundtanzens dar.
Der Gewährsmann tanzte nach links herum, doch würde meiner Ansicht nach auch das Rechtstanzen den Charakter dieses Tanzes nicht zerstören.
Obwohl bei den Gewährsleuten kein systematischer Einbau des Vor-, bzw. Rücklaufes erkennbar war, wird es sich aus rhythmischen Gründen empfehlen, das Laufen musikalisch "richtig" einzubauen, etwa immer 4 Takte Drehung, 2 Takte Vorlauf, 2 Takte Rücklauf.
Nach Mitteilung des Vortänzers handelt es sich um einen mehr regellosen Haufentanz, bei dem man dorthin läuft, wo eben gerade Platz ist.
Quellen
- Aufgezeichnet von Herbert Lager am 9. Mai 1934 in Lembach bei Kirchbach, Bezirk Zwettl.
- Das deutsche Volkslied 1938, Seite 40 - 42.
Noten
- Das deutsche Volkslied 1938, Seite 41 - 42.
- Es eignet sich aber auch jede beliebige Mazurka-Melodie.