Steirischer Reiftanz

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Der steirische Reiftanz

Von Ilka Peter

Vorwort

Ich möchte hier auf nichts eingehen, was den Reiftanz im allgemeinen betrifft 1), sondern ganz einfach nur die Beobachtungen niederlegen, die ich an Ort und Stelle in den steirischen Reiftanzgebieten um Murau und Oberwölz gemacht habe und die allerhand über die Pflege dieses Tanzes während der letzten Jahrzehnte aussagen.

Wie alle diese großangelegten, repräsentativen Männertänze – wie ein Schwerttanz oder ein Schönperchttanz - hat auch der Reiftanz insofern ein höchst unstetes Leben geführt, als er innerhalb eines bestimmten Gebietes einmal hier, dann wieder dort getanzt wurde, um nach einigen Jahren zu erlöschen und wieder woanders aufzutauchen. So habe ich z. B. im Jahre 1947 vergebens nach dem mehrfach belegten „St. Georgner Reiftanz“ geforscht, der seinerzeit in Murau vorgeführt zu werden pflegte; dafür aber gab es seit dem Jahre 1946 schon wieder eine Reiftanzgruppe in Seebach im Seetal, die ihren Lehrmeister aus St. Georgen bezogen hatte und die nun die Vorführung in Murau bestritt 2).

Sicherlich ist der Reiftanz schon immer diesem Aufflackern und Wiedererlöschen ausgesetzt gewesen; erstens, weil an eine Gruppe von Tänzern hohe „Anforderungen gestellt sind, sowohl was die Tanzausführung als auch das Erlernen der recht langen Reime betrifft, und zweitens, weil zwischen den Vorführungen zeitlich recht große Intervalle liegen, wurde der Tanz ja höchstens alljährlich, und dann nur zwei bis höchstens viermal – noch dazu in knapper Aufeinanderfolge - der Öffentlichkeit gezeigt. Hat also ein Ort eine gut eingetanzte und eingespielte Burschengruppe besessen, so war ihre Geschlossenheit meist von nicht allzu langer Dauer, denn durch private oder berufliche Ereignisse kam es immer wieder einmal zum Ausscheiden eines Tänzers. Fehlte aber nur einer, dann hatten alle anderen dem Einspringenden zuliebe neuerlich die langwierige Probenarbeit auf sich zu nehmen. Kriege schon gar ließen wie dies die zwei letzten reichlich bewiesen haben - so große Lücken in den Burschengruppen zurück, dass völlig neu aufgebaut werden musste.

Alle diese Schwierigkeiten aber ließen sich vor einigen Jahrzehnten doch immer wieder bewältigen. Denn selbst dort, wo in Österreich keine eindeutigen Beweise für das Bestehen geschlossener bäuerlicher Burschenschaften zu erbringen sind, waren trotzdem zu diesen Zeiten die gleichen oder ähnliche Bestimmungen, Sitten und Gepflogenheiten wirksam, wie man sie in überlieferten Satzungen von Burschenverbänden festgelegt findet; sie sind im bäuerlichen Kreis auf den verschiedensten Lebensgebieten - sei es auf dem des Brauchtums oder der Geselligkeit - formgebend zum Ausdruck gekommen und sie haben vor allem die Dorfburschen zu einer engen Gemeinschaft zusammengeschlossen 3). Je mehr aber dieser Gemeinschaftsgeist erlosch, aus dem heraus mit Selbstverständlichkeit genügend interessierter Nachwuchs da war, bereit, z. B. die notwendigen Tanzproben auch dann auf sich zu nehmen, wenn noch keine Aussicht bestand, bei der Vorführung mitzutanzen, desto weniger stabil mussten die an einen Ort gebundenen Brauchtumshandlungen - in unserem Falle die Pflege des Reiftanzes - werden. Und so ist es allmählich dazu gekommen, dass man nur mehr den einen oder anderen, meist schon recht betagten, ehemaligen Tänzer wusste, den man dann in Kilometer entfernt liegende Ortschaften bat, damit er hier einer Burschengruppe den Tanz beibringe. Dabei aber entsprang der Wunsch nach dem Erlernen des Tanzes immer weniger einer ungebrochenen inneren Brauchverbundenheit, sondern mehr und mehr äußerlichen Beweggründen: so manche Ortschaft nämlich hatte den Ehrgeiz, bei einer besonderen Festlichkeit mit einer ortseigenen Reiftanzgruppe zu glänzen; nachher aber wurde der Tanz wieder beiseite geschoben und nie mehr getanzt. Ein weiteres Verfallszeichen ist das Alter der Tänzer; sie sind heutzutage sehr jung, oft erst vierzehn und fünfzehn Jahre alt, was früher einmal nicht möglich gewesen wäre.

Gewährsleute

Um das Wanderleben, das der Reiftanz in den genannten Gebieten geführt hat, anschaulich zu machen, greife ich die Angaben dreier Gewährsmänner heraus:

Blasius Lintschinger, Weber, geb. 1880 in der hinteren Krakau; er hat den Tanz mit etwa 19 Jahren in Krakaudorf von einem gewissen Urban Wallner gelernt, der aus Maria Schöder bei St. Peter zu kommen pflegte, um die Krakaudorfer Burschen zu unterweisen. lm Jahre 1921 übersiedelte Lintschinger nach St. Georgen, wo es damals keine Reiftanzgruppe gegeben hat. Erst lehrte er die Burschen in St. Ruprecht den Tanz, hierauf im Jahre 1924 die Seebacher, im Jahre 1929 die St. Georgner, außerdem die Burschen in Stadl und in der Laßnitz. Etwa vom Jahre 1931 an besaß aber keiner dieser Orte eine Reiftanzgruppe mehr, bis erst im Jahre 1946 Líntschingers Sohn Michael, ebenfalls Weber von Beruf, Seebacher Burschen den Tanz beibrachte.

Matthias Reinwald, Mesner in Oberwölz, geb. 1890 in der Pöllau; mit etwa 20 Jahren hat er den Reiftanz in seinem Heimatort von Alois Lercher und Hans Sagl gelernt. Nach etlichen Jahren Pause stellten diese beiden damit wieder eine Reiftanzgruppe auf. Im Jahre 1928 übersiedelte Reinwald nach Oberwölz und da es zu dieser Zeit hier keine Gruppe gab, unterwies er Oberwölzer Burschen. Diese Gruppe bestand etwa 3 Jahre; im Jahre 1934 brachte Reinwald eine neue zusammen, doch führte diese den Tanz nur ein einziges Mal vor, und seitdem besitzt Oberwölz keine Reiftanzgruppe.

Urban Reiter', vulgo „unterer Karl“, Altersrentner, gewesener Zimmermann, geb. 1879 in Hintereck, Gemeinde Winklern bei Oberwölz; mit etwa 20 Jahren hat er den Tanz von seinem Vater und „vom alten Ebner“ in Hintereck gelernt, wo es schon seit 25 Jahren keine Reittanzgruppe mehr gegeben' hatte. Mit ihm als Vortänzer bestand die neue Gruppe immerhin bis zu Beginn des 1. Weltkrieges. Nach dem Krieg stellte Reiter eine neue zusammen, die aber nach etlichen Jahren wieder zerfiel. Und erst wieder im Jahre 1945 brachte Reiter eine neue Gruppe zustande, die den Tanz nach seinen Anweisungen lernte.

Rekonstruktion

Aus der Mischung zweier Veranlagungen des bäuerlichen Menschen, aus seiner stark entwickelten Traditionsgebundenheit und seiner Fähigkeit, in Anlehnung an das Überlieferte schöpferisch neue Möglichkeiten zu finden, kommt es auf allen Gebieten der Volkskunst - sei es das Lied, der Reim oder der Tanz - zu immer neuen Variationen beliebter Themen; zumindest aber werden mit spielerischer Lust vorhandene Motive wie Mosaiksteine benützt, so dass durch immer andersartiges Zusammensetzen andersartige Formen entstehen. Dies ist auch an den Reiftänzen zu beobachten. Darüber hinaus aber hat es der Umstand, dass die Ausübung des Tanzes so lange Pausen erfuhr, dass er dann - meist nur von einem der in einer Gruppe vereinigt gewesenen Tänzer - aus dem Gedächtnis „rekonstruiert“ wurde, natürlich auch wieder zu unwillkürlichen Veränderungen kommen lassen. Allen heute noch zu erlangenden Reittanzformen ist also ein durchgehend gemeinsamer Charakter eigen, indem sie alle den gleichen Schatz an Figuren besitzen; daneben aber zeigen sie, was vor allem die Reihenfolge der Figuren, ihre Abwandlungen und ihre Wiederholungen anbelangt, erhebliche Abweichungen voneinander.

Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Menschen früher innerlich geruhsamer waren, dazu noch weniger verwöhnt und abwechslungshungrig als heutzutage, wodurch ihnen ein häufiges Wiederholen ein- und derselben Tanzfigur selbstverständlich erschienen sein mag, so gewinnt man trotzdem den Eindruck, als sei der Tanz durch das Bemühen, ihn nach langen Pausen möglichst vollkommen wiederherzustellen, zerflossen, in die Breite geraten, kurz, als habe er an straffem Aufbau verloren.

Wie bekannt, ist in den Tanz ein Sprechstück eingebettet 4). Jeder Tänzer führt einen bestimmten Namen und gibt - ganz nach Art mittelalterlicher Lügendichtung - in Reimform eine groteske Charakteristik seines Aussehens, seines Wesens und Berufes, indem er sich, die Begriffe negativ und positiv vertauschend und sich dazu noch der Übertreibung bedienend, im Tonfall höchster Lobpreisung lauter negativer und widersinniger Eigenschaften und Taten rühmt 5). Diese altüberlieferten Verse, die z. B. der heute 74jährige Urban Reiter und Blasius Lintschinger, die beide weder lesen noch schreiben können, neben vielen anderen endlos langen Reimen tadellos auswendig herzusagen imstande sind, wurden aber mancherorts teilweise schon fragmentarisch und derart zersprochen weitergegeben, dass so manche Zeile ihres Sinnes beraubt ist 6).

Wenn ich es nun unternehme, in der folgenden Tanzbeschreibung den Reiftanz, losgelöst von den Reimen und der eingeflochtenen Pantomime 7), insofern zu vereinheitlichen, als ich mich bemühe, die Tanzform von – für den Tänzer und den Zuschauer - allzu ermüdenden Wiederholungen zu befreien, ihr also einen strafferen Aufbau zu geben, ohne aber irgendwelche persönliche Veränderungen durchzuführen, so bin ich mir dabei der Verantwortung bewusst. Ich täte es nicht, wenn mir z. B. nur eine Tanzform bekannt wäre und nicht, wie dies der Fall ist, sechs. Spielarten dieser Gebiete. Außerdem bringe ich zum Abschluss die Aufzählung und Reihenfolge der Figuren dreier Reiftanzformen, wie sie an Ort und Stelle überliefert sind, so dass man an Hand meiner Tanzbeschreibung auch alle diese Originalformen zu beurteilen und auszuführen imstande ist.

Der Reiz des Tanzes liegt einerseits im Bilden der Kreis-, Spiral- und Schlangenlinien, die fließend und sich immer wieder erneuernd in den Raum gelegt werden, ohne dass es dem Zuseher möglich wäre, Anfang und Ende voneinander abzugrenzen. Andrerseits übt die Monotonie, mit der sich dies ständige Kreisen bei gleichbleibendem Lauftempo vollzieht, und die musikalisch durch das ständige Wiederholen weniger Takte noch verstärkt wird, geradezu einen Zauber aus, hat sie doch etwas Einlullendes und zugleich ungemein Erregendes an sich. Die dadurch hervorgerufene Wirkung ist jedenfalls ungleich eindringlicher, als wenn bei gleichbleibenden Figuren Richtungsänderungen, mannigfaltige Schrittarten usw. Abwechslung bieten wollten.

Früher waren es immer zehn Tänzer, heutzutage sind es manchmal nur acht, die den Tanz ausführen; auf jeden Fall aber treten zu ihnen immer zwei überzählige, die als Schalknarr und dessen Kamerad - „Hebenstreit“ oder auch „Hefenstreit“ geheißen ihre Späße treiben. Zwischen diesen beiden spielt sich das Rasieren und Zahnziehen ab. Für den Tanz wird einer von ihnen dann notwendig, wenn die Burschen durch die Reifen verbunden sind; dann hat er nämlich das zweite Reifenende des letzten Tänzers zu übernehmen 'und' tanzt mit, doch seinem Charakter 'entsprechend humoristisch gefärbt 8).

Zur Begleitung des Tanzes bedient man sich vorwiegend einer Marschmusik, die aber mancherorts bei der Figur „Rührkübel“ einer Walzermelodie Platz macht; hier wird dann mit jedem Viertel ein Gehschritt ausgeführt. In Seebach wiederum verwendet man nur zum Ein- und Abtanz einen Marsch, zur Ausführung des Tanzes selbst dagegen einen Steirischen. In den angefügten Originalaufzeichnungen sind die Stellen ersichtlich, wo der Walzer den Marsch ablöst und umgekehrt, und auch, an welchen Stellen des Tanzes die Reime und die Pantomime eingeflochten sind.

Die Reifen sind meist aus biegungsfähigem Haselholz und besitzen die Länge von 1,90 bis 2. Meter. Sie sind mit Tannengrün dicht umwunden, mitunter werden künstliche oder natürliche Blumen eingefügt.

Hier ist nicht der Platz, die Kleidung der Tänzer ausführlich zu beschreiben; den Tänzern der Heimatgebiete des Tanzes ist sie bekannt, in wissenschaftlichen Abhandlungen wurde sie besprochen in städtischen Volkstanzkreisen hingegen würde es einen Unfug bedeuten, sie, einer Kostümierung ähnlich, nachzuahmen.

Hinweise

1) Zur Reiftanzliteratur vg1.: R. Wolfram, Die Volkstänze in Österreich. Salzburg 1951, S. 83 ff.; L. Kretzenbacher, Steirisches Reiftanzspiel. (Blätter für Heimatkunde, Jg. 21, Graz 1947, S. 68 ff.); A. Grasmaier, Ein Ennstaler Reiftanzspiel. (Das Deutsche Volkslied, Jg. 31, Wien 1929, S. 66 ff. mit Literaturangaben.)

2) Die von mir im Jahre 1947 in Seebach aufgezeichnete Tanzform, deren Figurenablauf nach der Tanzbeschreibung hier gebracht wird, ist also mit der früher in St. Georgen gepflegten Reiftanzform identisch.

3) Vgl. dazu in: I. Peter, Gasslbrauch und Gasslspruch in Österreich, Salzburg 1953, S. 129 -142 das Kapitel: „Burschenbrauch beim Gasslgehen.“

4) Die in St. Georgen gebräuchlichen Reime sind auch von L Kretzenbacher festgehalten worden (siehe Anm. 1); in Hintereck bei Winklern, Gemeinde Oberwölz, war es mir möglich, die Reime in ebenso reichhaltiger Form, vielleicht sogar in noch witzigerer Ausgestaltung, aufzuschreiben. Trotz der großen Nähe weichen die in Oberwölz selbst gebräuchlichen Reime in vielen Details von der Hinterecker Form wieder ab.

5) Siehe über die Zusammenhänge zwischen der überlieferten bäuerlichen mit der mittelalterlichen Dichtung in: I. Peter, Gassllbrauch und Gasslspruch: „Das Arzt-Thema“ und „Zusammenhänge mit der mittelalterlichen Dichtung“, S. 57-64 und S. 74-90.

6) Dort, wo sich die einheimische Bevölkerung wohl noch eine starke Beziehung zum Reiftanzspiel bewahrt hat, wo aber so manche Reimzeile lückenhaft und unlogisch geworden ist und der Tanz ebenfalls schon in seinem Aufbau gelitten hat, sei es, dass er spürbar verkürzt oder zu überladen wirkt, sollte man zu Hilfe kommen. Und ist die Beziehung der Einheimischen zur überlieferten Volkskunst wirklich kraftvoll und lebendig, dann wird es von selbst geschehen, dass die ihnen als „gereinigt“ zurückgegebenen Formen im Laufe der nächsten Jahre neuerlich Variationen erfahren, so dass nach einiger Zeit schon wieder Abwandlungen bestehen würden.

7) In Haus im Ennstal pflegt man seit einigen Jahren eine Reiftanzform losgelöst vom Reiftanzspiel zu tanzen, hat aber, um den Burschen mehr Freude am Tanzen zu geben, die Hälfte der Tänzer durch Mädchen ersetzt, wodurch dieser alte Männertanz seinen Charakter verliert.

8) In den steirischen Reiftanzgebieten ist es der „Hebenstreit“, der das zweite Reifenende des letzten Tänzers übernimmt und damit den Tanz mitmacht. Der Schalknarr beteiligt sich immer nur dann, wenn alle Tänzer zur Reihenaufstellung gelangt sind. Ehe der Vortänzer durch die Reihen läuft, setzt der Schalknarr ein und tanzt auf komische Art und Weise von „oben“ zwischen den Reihen nach „unten“.

Tanzbeschreibung für acht Tänzer und den Schalknarren

Ausgangsstellung

8 Tänzer stehen hintereinander in einer Reihe außerhalb des Tanzplatzes, Front in die Laufrichtung gekehrt; jeder hält mit der linken und rechten Hand in Brusthöhe ein Reifenende, so dass sich der Reifen über ihm wölbt. Der 1. Tänzer ist der „Vortänzer“.

Schrittart

Mit jedem Viertel 1 Laufschritt¬ der als Mittelding zwischen beschleunigtem Gang und richtigem Lauf als „verhaltener“ Lauf zu bezeichnen wäre. Pro Takt also 4 Laufschritte!

Tanzbeschreibung

Die den einzelnen Figuren beigegebene Taktanzahl ist nicht als unbedingt bindend zu betrachten, sie soll nur einen Anhaltspunkt für die Dauer der Figur geben. Mitunter z. B. dürfte es notwendig werden, den Kreislauf etwas zu verlängern; auf alle Fälle aber muss jede neue Figur mit einem Phrasenbeginn begonnen und mit einem Phrasenschluss beendet werden.

Einleitung ohne Musik

Der Schalknarr betritt als erster den Tanzplatz und schafft, scherzhaft improvisierend, Raum für die Tanzenden.

Kreislauf

4 - 8 Takte

Etwa 1 m Abstand zwischen einander belassend, laufen die Tänzer hintereinander in Tanzrichtung (gegen den Uhrzeiger) herein und im Kreis um den Mittelpunkt des Tanzplatzes herum; zwischen dem 1. und dem letzten Tänzer bleibt ein größerer Abstand bestehen.

Kreislauf mit Reifenübergabe, 1. Figur

8 Takte = 32 Schritte

Ohne den Kreislauf zu unterbrechen, lässt der Vortänzer mit der linken Hand das eine Reifenende aus und schwenkt es durch Führung mit der Rechten hinter sich, wo es sofort vom 2. Tänzer mit der Linken ergriffen wird, der dazu natürlich sein zweites Reifenende auslassen und nach hinten schwenken muss. Ebenso der 3., 4., 5. usw. Tänzer, was mit etwas verschobenen Einsätzen, also kanonartig in regelmäßigen Intervallen geschieht und wozu jeder Tänzer bei einiger Übung einen halben Takt braucht. Aus der anfänglichen Querstellung sind die Reifen nun in die Längsstellung gebracht. Das sonst frei schwebende Reifenende des letzten Tänzers wird sofort vom Schalknarren gefasst, der damit der Tänzerreihe einbezogen ist und mitlaufen muss. Derart untereinander verbunden läuft die Kette im Kreise weiter.

Flechter oben, 2. Figur

4 Takte = 16 Schritte.

Der Vortänzer wendet mit halber Rechtsdrehung zur entgegengesetzten Blickrichtung und läuft kurvig von außen nach innen - also gegen den Kreismittelpunkt zu - unter dem 2. Reifen (nicht unter seinem eigenen!) in Uhrzeigerrichtung durch, sodann von innen nach außen unter dem 3. Reifen und so weiter in Schlangenlinien unter dem 4., dem 5. usf., und beschreibt um den Schalknarren als dem letzten Mann eine Schlinge, mit der er wieder in Tanzrichtung gelangt. Nach einer entsprechenden halben Rechtsdrehung ist der 2. Tänzer dem 1. gefolgt und zieht den 5., dieser den 4. usf. hinter sich nach.

Kreislauf

44 Takte = 16 Schritte

An den weiterhin noch mit dem "Flechter" beschäftigten Kameraden außen vorbeilaufend, führt der Vortänzer zum Kreislauf in Tanzrichtung.

Flechter unten, 3. Figur

4 Takte = 16 Schritte

Wieder wendet sich der Vortänzer mit halber Rechtsdrehung zur entgegengesetzten Blickrichtung, senkt aber dabei seinen eigenen Reifen über außen, so dass dessen höchste Wölbung den Boden berührt; mit ihm zugleich senken in gleicher Weise alle Tänzer ihre Reifen! Nun „springt“ der Vortänzer mit einem der Laufschritte von außen nach innen erst über den eigenen Reifen, sodann von innen nach außen über den 2. und in ständigen Schlangenlinien so weiter und führt damit die Kette der Tanzenden hinter sich nach. Kaum aber ist der Vortänzer über seinen eigenen Reifen gesprungen, so hebt er ihn wieder hoch und dies geschieht sofort mit jedem Reifen, sobald er nicht mehr als Hindernis zum Drüberspringen notwendig ist. Damit steigt also in regelmäßigen Intervallen ein Reifen nach dem anderen wieder hoch.

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Vor dem letzten Mann, also über den letzten Reifen von innen nach außen gelangend, führt der Vortänzer die Kette wieder zum Kreislauf in Tanzrichtung.

Flechter unten und oben, 4. Figur

4 Takte = 16 Schritte

Mit halber Rechtsdrehung gelangt der Vortänzer zur entgegengesetzten Blickrichtung und senkt dabei wieder seinen Reifen; mit ihm zugleich senken der 3., 5. und 7. Tänzer die Reifen, während alle anderen oben bleiben. Wie zuvor springt der Vortänzer über seinen eigenen Reifen von außen nach innen drüber und nimmt ihn, unter dem Tor des 2. Reifens von innen nach außen durchlaufend, sofort wieder hoch; auf diese Weise führt er die Kette der Tanzenden in einer Schlangenlinie unter den hohen Reifen durch und über die tiefen drüber, wobei wieder jeder endgültig übersprungene Reifen hochgenommen wird.

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Vor dem letzten Mann, also von innen unter dem letzten Reifentor nach außen, führt der Vortänzer die Kette hinter sich zum Kreislauf in Tanzrichtung.

Überschlag, 5. Figur

8 Takte = 32 Schritte

Die Kette der Tänzer bewegt sich dabei mit stark verhaltenen Schritten, also wenig raumgreifend in Tanzrichtung weiter.

1. Takt: Während der Vortänzer mit dem 1. Schritt eine Dreivierteldrehung nach rechts vollführt, senkt er seinen Reifen, bis dessen Wölbung den Boden berührt, springt mit dem 2. Schritt sofort nach innen über den Reifen und gelangt mit 2 weiteren Schritten, den Reifen dabei hochführend, wieder zur Frontstellung in Tanzrichtung und womöglich vorwärts. Er hat also mit 4 Schritten einen kleinen Rechtskreis (rechte Körperseite zum Mittelpunkt seines Kreises) beschrieben; der Reifen ist dabei - ähnlich dem Seil beim Schnurspringen - in schwunghaft geführter Bewegung und nicht in fixierter Ruhestellung.

Während sich der Vortänzer sowie die restlichen Tänzer mit erhobenen Reifen in Tanzrichtung weiterbewegen, führt nun der 2. Tänzer den „Überschlag“ aus (= Takt 2), sodann der 3., 4. usf. Tänzer. Bei einer eventuellen Wiederholung dieser Figur setzt der Vortänzer entweder sofort wieder ein, sobald der letzte fertig geworden ist, oder aber erst nach einigen Takten des Kreislaufes.

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Der Vortänzer muss sich den Kreislauf nun so einteilen, dass er mit Schluss des letzten Taktes nahe den Hauptzusehern und der Musik zu stehen kommt, und zwar derart, dass genügend Platz für ein Aufstellen von 4 Tänzern zu seiner Linken und von 4 Tänzern ihnen gegenüber vorhanden ist, womit also 2 Flankenreihen mit Blickrichtung zueinander gebildet werden sollen. (Siehe die Aufstellungsangabe bei der folgenden Figur.)

Bruckn (Brücke) oben (oder „hoch“), 6. Figur

32 Takte = 128 Schritte

Der Vortänzer ist stehen geblieben; alle anderen aber sind weiter gelaufen und umkreisen unter der Führung des 2. Tänzers in Tanzrichtung den stehenden Vortänzer, wozu sie an seiner rechten Körperseite vorbei gelaufen sind. Der Vortänzer bildet also den Mittelpunkt, hat seine Rechte mit dem gefassten Reifenende über den Kopf erhoben und hält den Reifengriff locker beweglich; dadurch ist es möglich, dass sein Reifen, der quasi den Kreisradius darstellt, die Bewegung des Kreisens mitmacht. Ein zweites Mal an der rechten Körperseite des Vortänzers vorbeilaufend, stellt sich der 2. Tänzer nach entsprechender Linksdrehung dem Vortänzer gegenüber auf; der Abstand ist durch den 1. Reifen gegeben, der zwischen beiden in normaler Höhe gehalten wird.

Ohne Unterbrechung setzen die anderen, nun unter der Führung des 3. Tänzers, ihren Lauf um die beiden stehenden Tänzer fort, wobei nun der 2. Tänzer sein Reifenende über Kopfhöhe hält und den Mittelpunkt bildet. Auch der 3. Tänzer läuft nochmals am 2. vorbei, ehe er sich - nach eineinhalb Kreisen also - mit entsprechender Linksdrehung zur Linken des Vortänzers aufstellt. Wieder ohne Unterbrechung laufen die anderen unter Führung des 4. Tänzers um die drei Stehenden herum (wieder etwa. eineinhalb Kreise!), bis sich der 4. Tänzer neben den 2. stellt. Nach etwa eineinhalb Kreisen um die stehenden vier Tänzer bleibt sodann der 5. neben dem 3., schließlich der 6. neben dem 4. usf. stehen, bis sich alle acht Tänzer in zwei Reihen gegenüber stehen. Der Schalknarr, der auf humoristische Art mitgelaufen ist, stellt sich ohne unnötiges Kreisen sogleich neben den 7. Tänzer. In dieser Reihenfolge sind nun der 1. und 8. Reifen ungekreuzt, die anderen derart gekreuzt, dass der 3., 5. und 7. Reifen über dem entsprechenden geradzahligen liegt.

Lauf durch die Bruckn

4 Takte = 16 Schritte

Kurvig ausladend im Ansatz, läuft der Vortänzer von seinem Platz zwischen den beiden Reihen unter den Reifentoren durch nach „oben“, wobei er seinen Reifen parallel zu den Reihen hinter sich hält und natürlich den 2. Tänzer hinter sich nachzieht, dieser den 3. usf. Oben angekommen, vollführt der Vortänzer 14 Linksdrehung und führt die Kette zum

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Bruckn unten, 7. Figur

32 Takte = 132 Schritte

Wie für die Figur „Bruckn oben“ geschildert, wird mit ständigem Umkreisen der jeweils Stehengebliebenen die Aufstellung in zwei Reihen gebildet. Dabei aber wird in dem Augenblick, da sich der 2. Tänzer dem Vortänzer gegenüber aufstellt, der Reifen des Vortänzers gesenkt, so dass seine höchste Wölbung den Boden berührt. Sobald der 3. Tänzer auf seinen Platz gelangt ist, wird der Reifen des 2. gesenkt usf.; so sind schließlich alle Reifen, den Boden berührend, senkrecht abwärts gehalten und liegen, mit Ausnahme des ersten und des letzten, gekreuzt auf dem Boden auf.

Lauf über die Bruckn

4 Takte = 16 Schritte

Der Vortänzer vollführt eine ganze Rechtsdrehung, wobei er seinen Reifen aus der Tiefe hochführt und springt zuerst über die gekreuzten Reifen des 2. und 3. Tänzers, sodann über alle folgenden; dabei zieht er den 2. Tänzer hinter sich nach, der ihm vom Platz weg ohne zu drehen nachfolgt. Kaum ist der 2. Tänzer über die Kreuzung seines eigenen und des 3. Reifens gesprungen, vollführt der 3. Tänzer eine ganze Rechtsdrehung, bei deren Ansatz er sofort beide Reifen hochführt und schließt sich dem Drüberspringen an. Der hinter ihm nachgezogene 4. Tänzer folgt ihm ohne zu drehen, der 5. hingegen dreht mit Hochnehmen beider Reifen einmal nach rechts und folgt dem 4., der 6. schließt sich ohne zu drehen an, der 7. dreht mit Hochnehmen beider Reifen einmal nach rechts usf. Sie alle folgen dem nach links in' die Tanzrichtung abbiegenden Vortänzer zum

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Rührkübel, 8. Figur

44 Takte = 176 Schritte

Dazu wird erst wie bei „Bruckn oben“ geschildert, die Reihenaufstellung mit erhobenen Reifen gebildet = 32 Takte.

3 mal 4 Takte = 36 Schritte

Der Vortänzer und der ihm gegenüberstehende Tänzer 2 senken den 1. Reifen in die Flachstellung (parallel mit dem Boden) und bewegen sich nebeneinander, den flach gestellten Reifen vor sich, zwischen den beiden Reihen gegen die letzten Plätze, also nach „oben“; inzwischen rücken alle anderen Paare, die die Tore bilden, auf die Plätze des 1. Paares vor, von wo aus jedes Paar, aus der Seitstellung Frontstellung nach „oben“ nehmend, dem Vortänzerpaar folgt. Ist das 1. Paar ,oben" angelangt, nimmt es mit entsprechender Drehung nach außen den Reifen hoch und begibt sich torbildend wieder auf seinen Platz zurück. Diese Figur wird dreimal hintereinander durchgeführt. (In Oberwölz pflegte man das 1. und 3. Mal wie beschrieben auszuführen, Während beim 2. mal das torbildend zurückgekommene 1. Paar sogleich wieder außen torbíldend zurückgeht, dafür aber der Schalknarr und hinter ihm das letzte Paar von „oben“ nach „unten“ durch die Tore tanzt, wodurch die entgegengesetzte Durchzugsrichtung entsteht.)

Der Flechter: Diese in Seebach geübte Form ist mit dem Rührkübel übereinstimmend; sobald aber das 1. Paar, den flachen Reifen vor sich herschiebend, auf den letzten Platz „oben“ angelangt ist, wird der Reifen gesenkt, Vortänzer und 2. Tänzer überspringen ihn, mit dem Hochnehmen des Reifens muss der 2. Tänzer eine Dreivierteldrehung nach rechts ausführen und nun folgt er dem an seiner Reihe außen vorüber laufenden Vortänzer nach; während die ungeradzahligen Tänzer nur die Viertelwendung in die Tanzrichtung machen, hat jeder geradzahlige, „oben“ angelangt, nach dem Überspringen der Reifen die Rechtsdrehung auszuführen. Die damit entstandene Kette führt der Vortänzer zum Kreislauf in Tanzrichtung.

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Häusl, 9. Figur

Taktanzahl nach Bedarf

Aus dem Kreislauf bleibt der Vortänzer mit der Front zum Kreismittelpunkt gewendet stehen, die anderen laufen zweimal außen an ihm vorbei (wie bei der Reihenbildung durch Kreisen), worauf sich der 2. Tänzer ihm gegenüber aufstellt; die anderen laufen weiter, nach eineinhalb Kreisen bleibt der 3. Tänzer zur Rechten des Vortänzers stehen, nach wieder etwa eineinhalbmaligem Kreisen der 4. zur Rechten des 2. Tänzers usf., bis alle im Stirnkreis (Front der Kreismitte zugewendet) zur Aufstellung gelangt sind. (In Oberwölz, Seebach usw. schlüpft nun der Schalknarr in den Kreis, mancherorts bildet er von Beginn an den Kreismittelpunkt, um den die anderen kreisend zur Aufstellung gelangen; im „Häusl“ drin singt der Sehalknarr ein Gstanzl, jedoch absichtlich möglichst falsch.) Nun heben die stehenden Tänzer mehrstimmig ein Lied an. Nach 1 bis 2 Strophen schlüpft der Vortänzer zwischen dem 2. und 9. Tänzer (= Schalknarr) hinaus und führt die anderen der Reihe nach hinter sich zum

Kreislauf

4 Takte = 16 Schritte

Abknüpfen, 10. Figur

32 Takte = 128 Schritte

Genau wie bei der Figur „Bruckn oben“ kommen die kreisenden Tänzer zur Reihenaufstellung mit hohen Reifen; sobald aber der Vortänzer stehen blieben ist, übergibt ihm der ihn umkreisende 2. Tänzer im Vorbeilaufen das 2. Reifenende, und zwar dann, wenn er an seiner linken Körperseite vorbeikommt. Damit hält der Vortänzer seinen Reifen mit der linken und der rechten Hand und ist von der Kette der übrigen Tänzer losgelöst! Sodann begibt sich der 2. Tänzer auf seinen Platz, er erhält sein 2. Reifenende, sobald der 3. Tänzer an seiner linken Körperseite vorbeikommt; nun bleibt der 3. Tänzer neben dem Vortänzer stehen, der 4. übergibt ihm sodann das 2. Reifenende, begibt sich auf seinen Platz, erhält vom 5. sein 2. Reifenende usf., bis sich die beiden Reihen ohne Reifenverbindung gegenüberstehen.

Kreislauf mit Abtanz, 11. Figur

Der Vortänzer schwingt seinen hochgehaltenen Reifen vorne abwärts; springt während des Durchschwunges - genau wie beim Schnurspringen - darüber und läuft von seinem Platz mit hochgehaltenem Reifen in Tanzrichtung zum Kreislauf; sobald er sich dazu in Bewegung setzt, springt der 2. Tänzer, auf seinem Platz durch den Reifen und, sobald er sich in Bewegung setzt, um dem Vortänzer zu folgen, der 3. Tänzer durch seinen Reifen usf., bis alle wieder in richtiger Reihenfolge hinter dem Vortänzer laufen, der sie nach ein- bis zweimaligem Umkreisen des Tanzplatzes abführt.

Reiftanzformen aus

Oberwölz

Schalknarr betritt Tanzplatz und spricht (ohne Musik) Ausschreiungsreim.

Marschmusik: Einzug hintereinander, jeder hält Reifen in eigenen Händen, Kreislauf. Musik setzt aus: während des Kreisganges spricht Hans Obermoar (= Vortänzer) Eintrittsreim.

Marschmusik:

1. Kreislauf mit Reifenübergabe = Figur 1 der Tanzbeschreibung. 2. Wurmgang =. Figur 2 „Flechter oben“, doch läuft Vortänzer nach dem letzten Tor in Uhrzeigerrichtung weiter und führt sogleich die Figur nochmals aus, nun aber mit den Schlangenlinien in Tanzrichtung beginnend.

3. Über den eigenen Reifen Springen = Figur 5 „Überschlag“, Kreislauf.

4. Wurmgang = Figur 4 „Flechter unten und oben“, doch auch diesmal die Schlangenlinien zuerst gegen die Tanzrichtung und darauf nochmals in die Tanzrichtung beginnen. Kreislauf.

5. Wurmgang = Figur 3 „Flechter unten“: Kreislauf.

6. Bruckn = Figur 6 „Bruckn oben“. Kreislauf.

7. Bruckn nochmals, dabei aber

1. Reifen tief,
2. Reifen hoch,
3. Reifen tief,
4. hoch usw.

Kreislauf.

8. Bruckn nochmals, nun aber

1. Reifen hoch,
2. Reifen tief usw.

Kreislauf.

9. Bruckn nochmals = Figur 7 „Bruckn unten“. Kreislauf.

10. Rührkübel = Figur 8, dreimal ausgeführt, doch mit Änderung der Durchzugsrichtung, siehe Beschreibung. Kreislauf.

11. Häusl = Figur 9.

12. Kreislauf mit Reifenabnahme = Figur 10 „Abknüpfen“.

Reime, Rasieren und Zahnziehen.

Sodann: Wiederholung aller Figuren von Beginn bis zu den Reimen; in Reihenaufstellung Abdankungsreim, dann Abtanz.

Hintereck

Beginn übereinstimmend mit Oberwölz.

Marschmusik

1. Wurmgang, doch ohne Reifenverbindung also nur durch Lücken zwischen den Tänzern in Schlangenlinien durchlaufen.

2. Kreislauf mit Reifenübergabe = Figur 1.

3. Flechter oben = Figur 2. Kreislauf.

4. Flechter unten = Figur 3. Kreislauf.

5. Bruckn oben = Figur 6. Kreislauf.

6. Bruckn unten = Figur 7. Kreislauf.

7. Rührkübel = Figur 8; nach erfolgter Reihenaufstellung jedoch Walzermelodie und damit das paarweise Durchziehen. 4 mal!

Marschmusik: Kreislauf.

8. Häusle = Figur 9. Kreislauf.

9. Abknüpfen = Figur 10.

Reime, Rasieren und Zahnziehen.

Sodann: Wiederholung aller Figuren von Beginn bis zu den Reimen; in Reihenaufstellung. Abdankungsreim, dann Abtanz.

Seebach

Marschmusik: Einzug, verbunden durch Reifen.

1. Mit Abknüpfen zur Reihenaufstellung, jeder hält sodann Reifen in eigenen Händen.

Ohne Musik: Vortänzer springt durch seinen Reifen und Kreisgang; einer nach dem anderen folgt ihm auf die gleiche Weise, bis alle Kreis gehen. Nun spricht Vortänzer im Gehen den Eintrittsreim.

Steirischer:

2. Kreislauf mit Reifenübergabe = Figur 1.

3. Überschlag = Figur 5, doch 2 – 3mal hintereinander durchgeführt. Kreislauf.

4. Wurmgang = Figur 2 „Flechter oben“. Kreislauf.

5. Wurmgang = Figur 2 „Flechter unten“. Kreislauf.

6. Halbe Bruckn = Figur 6, doch mit abwechselnd hoch und tief gehaltenen Reifen. Kreislauf.

7. Überschlag = Figur 5. Kreislauf.

8. Ganze Bruckn = Figur 7, „Bruckn unten“. Kreislauf.

9. Überschlag = Figur 5. Kreislauf.

10. Rührkübel = Figur 8 dreimal. Kreislauf.

11. Überschlag = Figur 5. Kreislauf.

12. Abknüpfen = Figur 10, doch bleibt als Erster der letzte Tänzer stehen, Hebenstreit übergibt immer 2. Reifenende.

Reime, Rasieren und Zahnziehen.

Steirischer: Kreislauf.

13. Überschlag = Figur 5. Kreislauf.

14. Häusl = Figur 9. Kreislauf.

15. Überschlag = Figur 5.

Sodann: Wurmgang, Überschlag, halbe Bruckn, Überschlag, ganze Bruckn, Überschlag, Rührkübel, Überschlag, der Flechter (Beschreibung bei Figur 8 „Rührkübel“), Überschlag, Abknüpfen und in Reihenaufstellung Abdankungsreim, sodann Marschmusik und Abtanz.

Quellen

  • Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes, Band 2, Wien 1953.
  • Das deutsche Volkslied, Jahrgang 1929, Seite 66-69, Ein Ennstaler Reiftanzspiel, St. Nikolai bei Gröbming, Prolog und 12 Texte.

Noten