Siebentätzler
Montafon, Glantal (Glantaler Siebenschritt)
Ausgangsstellung
Paartanz, gewöhnliche Rundtanzfassung. Unterarme leicht abgewinkelt schräg nach unten gehalten. Dieser Winkel bleibt während des ganzen Tanzes erhalten, die Arme werden also nicht geknickt und wieder gestreckt.
Tanzbeschreibung
Takt 1-2: Kopf in Tanzrichtung gewendet. 3 Nachstellschritte seitwärts in Tanzrichtung und den Außenfuß noch einmal mit Gewichtsübertragung aufsetzen und den Innenfuß nachziehen, ohne den Boden zu berühren. Arme schwingen im Schrittrhythmus leicht aufwärts, Körper schwingt nicht mit. Keine gestreckten Beine, leicht in die Knie gehen, eher auf den Ballen tanzen.
Takt 3-4: Kopf gegen die Tanzrichtung gewendet. 3 Nachstellschritte seitwärts gegen die Tanzrichtung und den Innenfuß noch einmal mit Gewichtsübertragung seitwärts aufsetzen und den Außenfuß nachziehen, ohne den Boden zu berühren. Arme schwingen im Schrittrhythmus leicht abwärts, Körper schwingt nicht mit.
Takt 5: Kopf in Tanzrichtung gewendet. 1 Nachstellschritt seitwärts in Tanzrichtung und den Außenfuß noch einmal mit Gewichtsübertragung seitwärts aufsetzen und den Innenfuß nachziehen, ohne den Boden zu berühren. Arme schwingen leicht aufwärts.
Takt 6: Kopf gegen die Tanzrichtung gewendet. 1 Nachstellschritt seitwärts gegen die Tanzrichtung und den Innenfuß noch einmal mit Gewichtsübertragung seitwärts aufsetzen und den Außenfuß nachziehen, ohne den Boden zu berühren. Arme schwingen im Schrittrhythmus leicht abwärts, Körper schwingt nicht mit.
Takt 7-8: Polka-Rundtanz, links beginnend (2 Drehungen rechts herum).
Takt 9-12: Wie Takt 5-8.
Nachstellschritte in Tanzrichtung etwas größer ausführen als gegen Tanzrichtung, sodass die Paare allmählich weiterrücken
Zur Aufzeichnung
Erstaufzeichnung im November 1927 im inneren Montafon durch Prof. August Schmitt. 1930 auch in Lech am Arlberg gefunden.
Dazu wurde gesungen: "Mach mer der Magd an Knopf in d' Schoß".
Herbert Lager erzählte, er habe diesen Tanz ebenfalls aufgezeichnet, bei einem "alten Weiblein" im Montafon. Sie tanzte in Takt 7-8 "mit kleinen Schritten einmal nach rechts herum". Lager übte dies mit seinen Freunden ein und tanzte ein Jahr später diesem Weiblein den Tanz vor. Sie habe sich sehr gefreut, habe nachher gesagt: "Unsere jungen Burschen tanzten aber schneidiger." Über Nachfrage kam heraus, dass in diesen zwei Takten zweimal gedreht wurde, wobei nicht klar war, ob Polka oder Zweischritt. Die langsame Drehung hatte das "Weiblein" gezeigt, weil es sich aus Altersgründen nicht mehr so schnell drehen konnte.
Quellen
- Österreichische Volkstänze, Zweiter Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1948
- Das deutsche Volkslied, Jahrgang 1928, Seite 64-65
- Karl Gradwohl, Lehrgang für österreichische Volkstänze, Brüder Sexl, Eisenstadt 1938 (2. Aufl.)
- Unsere Tänze, Herbert Lager, Wien 1943
- Die Gold'ne Brücke
- Vorarlberger Volkstänze, Edy Hofer, Vorarlberger Landestrachtenverband, 1971.
- Volkstänz us'm Ländle
- Gibele Gäbele Tanzbuch
- 14 Volkstänze aus Kärnten
- Bunte Tänze aus Österreich
- Flugblatt, verfasst von Stefan Messner am 26. februar 2008
- Volkstanzkreis-Freising
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland