Ramsauer Hiatamadl
(Pongauer Hiatamadl)
Ausgangsstellung
Tänzer und Tänzerin in Gegenüberstellung, jedoch etwa in Tanzrichtung gewendet. Gewöhnliche Rundtanzfassung.
Tanzbeschreibung
Takt 1: Im 1. Achtel unbelastetes Vorstellen der äußeren Füße, wobei nur die Ballen den Boden berühren.
- Im 3. Achtel Zurückstellen und belasten.
Takt 2: Ebensolches Vor- und Zurückstellen der inneren Füße.
Takt 3-4: Mit vier Dreherschritten eine ganze Umdrehung des Paares mit dem Uhrzeiger.
Takt 5-8: Wie Takt 1-4.
Takt 9-16: Mit 16 Dreherschritten vier ganze Umdrehungen mit dem Uhrzeiger, wobei das Paar in Tanzrichtung weiter gelangt.
Zur Ausführung
Sollte jemandem der Zweischrittdreher der Takte 9-16 nicht liegen, so könnte an seiner Stelle, ohne dem Tanz Abbruch zu tun, Polkarundtanz ausgeführt werden.
Zum Tanz
Unsere Spielart der vom Fränkischen bis ins Steirische reichenden „Grundform“ des Hiatamadls wurde von H. Lager nach Mitteilung von Frl. Hanni Pitsch, nachmalige verehelichte Brunner, Wien, aufgezeichnet, die diesen Tanz in der steirischen Ramsau in den dreißiger Jahren bei bäuerlichen Tanzunterhaltungen oftmals getanzt hatte. Die gleiche Form ist aber auch im benachbarten salzburgischen Pongau beheimatet. (Herbert Lager, 1969)
Quelle
- Otto Eberhard, 20 Volkstänze aus dem Gau Salzburg, 1944
- Herbert Lager, Tänze aus der steirischen Ramsau, Zeitschrift "Das Deutsche Volkslied", Wien 1944
- Herbert Lager: Österreichische Tänze, 2. Teil. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1969, S. 15.
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
Noten
Liedtexte
Auf der Seite "Koa Hiatamadl mag i net" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.