Der Steirische in Österreich
Der Steirische gehört zu den
ländlerartigen Tänzen in Österreich, die sich aufgrund
choreographischer Unterschiede in drei Hauptgruppen unterteilen:
Wickler (auch "Almerische"),
zu denen als eigene Gruppe die Steirischen zählen
Landler, in denen die einzelnen Bewegungsformen von allen
Paaren gleichzeitig ausgeführt werden
Schuhplattler, die heute effektvolle Männergruppentänze,
bei denen Handschlagfolgen auf Oberschenkel und Fußsohlen eine
choreographische wie rhythmische Besonderheit darstellen.
Der Steirische war bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts bis auf das Salzkammergut ein Einzelpaartanz,
bei dem die Tänzer große individuelle Freiheit in der Wahl und
Reihenfolge der einzelnen Figuren hatten. Auch wird immer wieder das
Temperament dieses Tanzes, im Gegensatz zum eher getragenen, ruhigen
Landler, hervorgehoben.
Herrscht bei den Figuren selbst
Wahlfreiheit, so geht es bei den obligaten Sing- & Paschteilen
des Steirischen immer äußerst diszipliniert zu. Abwechselnd wird
von den Burschen ein Gstanzl gesungen und dann, ebenfalls nur von
den Burschen, gepascht. Beim Paschen selbst herrscht eine
polyrhythmische Gestalt vor, die eine emotionelle Entladung mit
ekstatischen Wesenszügen aufweist und die Musik nicht selten in ein
beschleunigtes Tempo hineinreißt.
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Der Flamenco in Spanien
Die Herkunft des seit dem 18.
Jahrhundert belegten "Flamenco", eigentlich
"flämisch" bedeutend, ist umstritten. Es werden sowohl
arabisch-indische, jüdisch-synagogale und später auch
zigeunerische Merkmale beobachtet.
Man unterscheidet drei
Stilarten:
den eher schwermütig- dramatischen Cante Jondo (analusisch
von spanisch hondo "tief, innerlich");
den in seiner Ausführung weniger intensiven Cante intermedio
(spanisch "dazwischenliegend");
und den Cante chico (spanisch "klein, leicht").
Der elegische, stark formelhaft
geprägte , reich verzierte Gesang, meist mit Gitarrenbegleitung
hebt oft mit der Klagesilbe "Ay" an. Besungen werden
Liebe, Tod, Schuld und Sühne. Die Strophen (coplas), in der Regel
vierzeilig mit Refrain, werden melodisch und rhythmisch frei
variiert. Der Flamenco wird als Solo- oder Einzelpaartanz
vorgetragen, wobei die Tänzer den oft rasch wechselnden Rhythmus
mit den Füßen stampfen, mit den Händen klatschen oder mit
Kastagnettenspiel unterstreichen.
Oft tanzen und klatschen auch
nur die Frauen, die dazu entweder in Frauentracht oder sogar in
Männertracht auftreten.
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