Schuastapolka
Gößl am Grundlsee im Salzkammergut
Tanzbeschreibung nach Konrad Mautner
Beim Schuastapolka tut um eine Weiberte weniger mit als Mannerte dabei sind.
Zu Anfang wird paarweise im Zweischritt getanzt.
Nach einer Weile kniet sich der einschichtige Tänzer in der Mitte des Tanzbodens nieder und beginnt, die Bewegungen des Pechdraht ziehenden (und hämmernden) Schusters nachahmend, die Gsangln zu singen. Alsbald lassen alle Mannerleut ihre Tänzerinnen aus und knien sich im Kreis um den Ansänger herum, zu gleicher Zeit mitsingend und paschend. Indessen gehen die Weiberleute langsam außen um den knienden Männerkreis.
Unerwartet springt der Schuasta auf und nimmt eine Tänzerin, worauf alle Männer aufspringen und jeder sich einer Tänzerin zu bemächtigen trachtet, mit welcher er zu der inzwischen wieder aufgenommenen Tanzweise herumtanzt.
Nach einer Weile muss sich der Übergebliebene wieder in der Mitte niederknien und ansingen.
Hat nun der Tanz eine geraume Zeit gewährt, so machen die Spielleute unvermutet ein jähes ende und der gerade zum Schluss ohne Tänzerin bleibt, ist der Schuasta, wird als solcher geneckt, auf den Schultern hinausgetragen oder mit einem Besen ausgekehrt.
Manchmal wird er auch von mehreren Burschen in die Höhe gehoben und unter dem dazu üblichen Gsang als Haarschlägl benutzt, (der Haarschlögl ist der Rammklotz zum Pilotenschlagen,) in den Pausen wird er wuchtig fallen gelassen.
Die Tanzweise findet sich auch als Wiener Singtanz (Graseltanz).
Quellen
- Österreichische Volkstänze, Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1948
- Niederösterreichische Volkstänze, Richard Bammer, Arbeitsbehelf, Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft für Volkstanz, Wien o.J.,
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland