Treskowitzer Menuett: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Takt 9-10:''' Die Tänzer fassen mit ihrer Rechten die Rechte der linken Tänzerin und führen diese in fünf Schritten mit dem Rücken zur Kreismitte, so dass die Tänzerinnen mit dem Rücken einander gegenüberstehen und nach außen blicken, während die Tänzer sich auf den Platz der linken Tänzerin stellen mit Blick zur Kreismitte. Beim 6. Viertel Grüßen des neuen Partners durch Kopfnicken.
 
'''Takt 9-10:''' Die Tänzer fassen mit ihrer Rechten die Rechte der linken Tänzerin und führen diese in fünf Schritten mit dem Rücken zur Kreismitte, so dass die Tänzerinnen mit dem Rücken einander gegenüberstehen und nach außen blicken, während die Tänzer sich auf den Platz der linken Tänzerin stellen mit Blick zur Kreismitte. Beim 6. Viertel Grüßen des neuen Partners durch Kopfnicken.
  
'''Takt 11-12:''' Nach Lösen der Handfassung fassen die Tänzer die linke Hand der nächsten linken Tänzerin und führen diese in fünf kleinen Schritten mit dem Rücken nach außen auf ihren alten Platz zurück (Tänzerinnen blicken nun zur Kreismitte), während die Tänzer sich auf den Platz der herausgeführten Tänzerin stellen mit Blick nach außen, so dass die Tänzer mit dem Rücken einander gegenüberstehen. Beim 6. Viertel Grüßen des neuen Partners durch Kopfnicken.
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'''Takt 11-12:''' Nach Lösen der Handfassung fassen die Tänzer die linke Hand der nächsten linken Tänzerin und führen diese in fünf kleinen Schritten mit dem Rücken nach außen auf ihren alten Platz zurück (Tänzerinnen blicken nun zur Kreismitte), während die Tänzer sich auf den Platz der herausgeführten Tänzerin stellen mit Blick nach außen, sodass die Tänzer mit dem Rücken einander gegenüberstehen. Beim 6. Viertel Grüßen des neuen Partners durch Kopfnicken.
  
 
'''Takt 13-16:''' Es wird wie bei Takt 9 - 12 weitergetanzt, die Tänzerin wechselt also nur zwischen Kreisaußenstellung und Kreismittelstellung ihren Platz auf einer Geraden, während die Tänzer im Zickzack Außen- bzw. Innenstellung der jeweiligen linken Nachbarin einnehmen. Im 16. Takt steht der Tänzer in der Kreismitte seiner ursprünglichen Partner gegenüber.
 
'''Takt 13-16:''' Es wird wie bei Takt 9 - 12 weitergetanzt, die Tänzerin wechselt also nur zwischen Kreisaußenstellung und Kreismittelstellung ihren Platz auf einer Geraden, während die Tänzer im Zickzack Außen- bzw. Innenstellung der jeweiligen linken Nachbarin einnehmen. Im 16. Takt steht der Tänzer in der Kreismitte seiner ursprünglichen Partner gegenüber.
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Beim Leopolditanz 1979 in Klosterneuburg führte die Klosterneuburger Volkstanzgruppe diesen Tanz nach Horak auf. Nachher behauptete ein Gast, Herr Anton Polster, Vater eines Schulkollegen von Franz Fuchs, wir "tanzen nicht richtig". [[User:Franz Fuchs|Franz Fuchs]] lernte dann seine Variante. Wichtig war ihm der gehüpfte Walzer und die schnelle Kette.
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Beim Leopolditanz 1979 in Klosterneuburg führte die Klosterneuburger Volkstanzgruppe diesen Tanz nach Horak auf. Nachher behauptete ein Gast, Herr Anton Polster aus Treskowitz, Vater eines Schulkollegen von Franz Fuchs, wir "tanzen nicht richtig". Er lehrte dann [[User:Franz Fuchs|Franz Fuchs]] seine Variante. Wichtig war ihm der gehüpfte Walzer und die schnelle Kette.
  
Polsters Tochter, Frau Weinmayer (Heurigenwirtin in Klosterneuburg, Agnesstraße) kannte das Menuett aus der Kinderzeit vom Zusehen. Nach ihren Angaben habe 1935 eine Frau Marie Czech diesen Tanz mit der Jugend einstudiert und zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Troskotovice#Wappen_und_Siegel 400-Jahr-Feier des Siegelrechts] dabei etwas umgestaltet, damit es "schöner zum Anschauen" sei. Anscheinend haben dann Walter Tittor und Prof. Horak unabhängig voneinander diese umgestaltete Version aufgezeichnet.
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Polsters Tochter, Frau Weinmayer (Heurigenwirtin in Klosterneuburg, Agnesstraße) kannte das Menuett aus der Kinderzeit vom Zusehen. Nach ihren Angaben habe 1935 eine Frau Marie Czech diesen Tanz mit der Jugend einstudiert und zur [https://de.wikipedia.org/wiki/Troskotovice#Wappen_und_Siegel 400-Jahr-Feier des Siegelrechts] dabei etwas umgestaltet, damit es "schöner zum Anschauen" sei. Anscheinend haben dann Walter Tittor (1935) und Prof. Horak unabhängig voneinander diese umgestaltete Version aufgezeichnet.
  
== Quelle ==
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Zu diesem Thema hat Isabella Stift im [https://volkstanz.at/cms/wp-content/uploads/FK_2-2020.pdf Fröhlichen Kreis 2-2020] auf Seite 6 ein Essay veröffentlicht. Sie findet und begründet im Essay, dass die Bearbeitung von Frau Czech guten Geschmack beweist und besser ist als die Beschreibung von Polster.
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== Quellen ==
  
 
* Variante 1: Aufzeichnung Prof. [[Karl Horak]].
 
* Variante 1: Aufzeichnung Prof. [[Karl Horak]].
 
* Deutsche Volkstänze, Manuskript, aufgezeichnet 1935 von Walter Tittor, vorgetanzt und vorgesungen von Frau Marie Czech.
 
* Deutsche Volkstänze, Manuskript, aufgezeichnet 1935 von Walter Tittor, vorgetanzt und vorgesungen von Frau Marie Czech.
 
* [[Niederösterreichische Volkstänze]], Richard Bammer, Arbeitsbehelf, Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft für Volkstanz, Wien o.J., S. 1-2.
 
* [[Niederösterreichische Volkstänze]], Richard Bammer, Arbeitsbehelf, Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft für Volkstanz, Wien o.J., S. 1-2.
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* [[Sudetendeutsche Volkstänze, Folge 1]]
 
* Variante Polster: Gewährsmann Anton Polster aus Groß-Schweinbarth, geb. in Treskowitz, und seine Tochter, Frau Weinmayer. Aufzeichnung Franz Fuchs.
 
* Variante Polster: Gewährsmann Anton Polster aus Groß-Schweinbarth, geb. in Treskowitz, und seine Tochter, Frau Weinmayer. Aufzeichnung Franz Fuchs.
* [https://www.volkstanzkreis-freising.de/index.html www.Volkstanzkreis-Freising.de]
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* Flugblatt, verfasst von Stefan Messner am 19. April 2013
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* Siehe auch [https://www.bairisch-landlerisch.de/treskowitzer-menuett Volkstanzkreis Freising]
 
* Übertragen von [https://www.volksmusik.cc/ Volksmusik und Volkstanz im Alpenland]
 
* Übertragen von [https://www.volksmusik.cc/ Volksmusik und Volkstanz im Alpenland]
  
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Sudetendeutscher Volkstanzkreis in Wien, getanzt beim Leopolditanz in Klosterneuburg.
 
Sudetendeutscher Volkstanzkreis in Wien, getanzt beim Leopolditanz in Klosterneuburg.
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Getanzt von der "Seminargruppe Volkstanz", Leitung Johann Eder.
  
 
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2023, 19:47 Uhr

Auch Bauernmenuett genannt. Aus Treskowitz bei Znaim, Südmähren, heute Troskitovice.

Ausgangsstellung

4 Paare im Viereck, offene Fassung (innere Hände schulterhoch gefasst, freie Hände hängen seitlich herunter).

Tanzbeschreibung

Variante 1

Takt 1-2: Paar 1 und 3 gehen mit fünf kleinen Schritten aufeinander zu, Grüßen des Gegenpaares durch Kopfnicken beim 6. Viertel.

Takt 3-4: Mit fünf kleinen Schritten wieder rückwärts gehen zum Ausgangsplatz, beim 6. Viertel Grüßen des Partners durch Kopfnicken.

Takt 5-8: Wie Takt 1-4, aber ausgeführt vom 2. und 4. Paar.

Takt 9-10: Die Tänzer fassen mit ihrer Rechten die Rechte der linken Tänzerin und führen diese in fünf Schritten mit dem Rücken zur Kreismitte, so dass die Tänzerinnen mit dem Rücken einander gegenüberstehen und nach außen blicken, während die Tänzer sich auf den Platz der linken Tänzerin stellen mit Blick zur Kreismitte. Beim 6. Viertel Grüßen des neuen Partners durch Kopfnicken.

Takt 11-12: Nach Lösen der Handfassung fassen die Tänzer die linke Hand der nächsten linken Tänzerin und führen diese in fünf kleinen Schritten mit dem Rücken nach außen auf ihren alten Platz zurück (Tänzerinnen blicken nun zur Kreismitte), während die Tänzer sich auf den Platz der herausgeführten Tänzerin stellen mit Blick nach außen, sodass die Tänzer mit dem Rücken einander gegenüberstehen. Beim 6. Viertel Grüßen des neuen Partners durch Kopfnicken.

Takt 13-16: Es wird wie bei Takt 9 - 12 weitergetanzt, die Tänzerin wechselt also nur zwischen Kreisaußenstellung und Kreismittelstellung ihren Platz auf einer Geraden, während die Tänzer im Zickzack Außen- bzw. Innenstellung der jeweiligen linken Nachbarin einnehmen. Im 16. Takt steht der Tänzer in der Kreismitte seiner ursprünglichen Partner gegenüber.

Takt 17-23: Die Paare tanzen Walzer in gewöhnlicher Rundtanzfassung in Tanzrichtung weiter. Im 23. Takt steht jedes Paar auf seinem Ausgangsplatz.

Beim nächsten Durchspiel beginnt das 2. und 4. Paar mit der Begrüßung. Mit dem 3. Durchspiel (Begrüßung wieder durch 1. und 3. Paar) kann der Tanz abgeschlossen werden.

Variante Polster

Takt 1-8 wie Variante 1.

Takt 9-16, Kette: Die Tänzer gehen in Tanzrichtung, die Tänzerinnen gegen die Tanzrichtung um den Kreis und geben jedem entgegenkommenden abwechselnd die rechte oder linke Hand, bis zum ursprünglichen Platz, zum zweiten Mal dem Partner begegnend.

Takt 17-23: Hüpf-Walzerrundtanz paarweise rund um den Kreis bis zum eigenen Platz. Zwei gehüpfte Schritte pro Takt (1. und 3. Viertel), abwechselnd mit dem linken und rechten Fuß.

Zum Tanz

Dieser Tanz gehört zu den Quadrilletänzen im Kreis

Beim Leopolditanz 1979 in Klosterneuburg führte die Klosterneuburger Volkstanzgruppe diesen Tanz nach Horak auf. Nachher behauptete ein Gast, Herr Anton Polster aus Treskowitz, Vater eines Schulkollegen von Franz Fuchs, wir "tanzen nicht richtig". Er lehrte dann Franz Fuchs seine Variante. Wichtig war ihm der gehüpfte Walzer und die schnelle Kette.

Polsters Tochter, Frau Weinmayer (Heurigenwirtin in Klosterneuburg, Agnesstraße) kannte das Menuett aus der Kinderzeit vom Zusehen. Nach ihren Angaben habe 1935 eine Frau Marie Czech diesen Tanz mit der Jugend einstudiert und zur 400-Jahr-Feier des Siegelrechts dabei etwas umgestaltet, damit es "schöner zum Anschauen" sei. Anscheinend haben dann Walter Tittor (1935) und Prof. Horak unabhängig voneinander diese umgestaltete Version aufgezeichnet.

Zu diesem Thema hat Isabella Stift im Fröhlichen Kreis 2-2020 auf Seite 6 ein Essay veröffentlicht. Sie findet und begründet im Essay, dass die Bearbeitung von Frau Czech guten Geschmack beweist und besser ist als die Beschreibung von Polster.

Quellen

MP3-Datei

Noten

CD

Videos

Sudetendeutscher Volkstanzkreis in Wien, getanzt beim Leopolditanz in Klosterneuburg.

Getanzt von der "Seminargruppe Volkstanz", Leitung Johann Eder.