Schäfertanz aus dem Ries: Unterschied zwischen den Versionen

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== Tanzbeschreibung ==
 
== Tanzbeschreibung ==
  
'''Aufmarsch:''' Mit dem Aufspielen der Musik beginnt das Einlaufen der sechs bis zwölf Paare auf die Bühne, wobei jede Tänzerin rechts neben ihrem Tänzer steht. Es wird ein- bis zweimal im Kreis herumgegangen, bevor die Paare sich entlang der Bühnenrückseite zu einer Reihe mit Blickrichtung nach vorne aufstellen. Das Vortänzerpaar, welches den Tanz anführt, steht dabei (aus Sicht der Tanzenden) ganz links. In der linken Hand unter den Arm geklemmt, halten die Tänzer die Schippe des Schäfers leicht schräg nach unten gerichtet! Die Frauen stützen ihre rechte Hand in die Hüfte.
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'''Aufmarsch:''' Mit dem Aufspielen der Musik beginnt das Einlaufen der sechs bis zwölf Paare auf die Bühne, wobei jede Tänzerin rechts neben ihrem Tänzer steht; die Hände sind gemeinsam in Schulterhöhe gefasst. Es wird ein- bis zweimal im Kreis herumgegangen, bevor die Paare sich entlang der Bühnenrückseite zu einer Reihe mit Blickrichtung nach vorne aufstellen. Das Vortänzerpaar, welches den Tanz anführt, steht dabei (aus Sicht der Tanzenden) ganz links. In der linken Hand unter den Arm geklemmt, halten die Tänzer die Schippe des Schäfers leicht schräg nach unten gerichtet! Die Frauen stützen ihre rechte Hand in die Hüfte.
  
 
Die in Reihe stehenden Paare bewegen sich nun von hinten nach vorne. Es erfolgt eine gemeinsame Verneigung zum Publikum. Anschließend wird ein Kreis im Gegenuhrzeigersinn gebildet, den das Vortänzerpaar mit einer Kehrtwendung nach links anführt. Die nebenstehenden Paare folgen dem Vortänzerpaar nach hinten im Schaschierschritt in Reihe. Wie jedem Richtungs- oder Figurenwechsel auch, wird diese durch ein Stampfen des Vortänzers angezeigt.
 
Die in Reihe stehenden Paare bewegen sich nun von hinten nach vorne. Es erfolgt eine gemeinsame Verneigung zum Publikum. Anschließend wird ein Kreis im Gegenuhrzeigersinn gebildet, den das Vortänzerpaar mit einer Kehrtwendung nach links anführt. Die nebenstehenden Paare folgen dem Vortänzerpaar nach hinten im Schaschierschritt in Reihe. Wie jedem Richtungs- oder Figurenwechsel auch, wird diese durch ein Stampfen des Vortänzers angezeigt.

Version vom 22. November 2023, 16:56 Uhr

Ausgangsstellung

Es muss immer eine gerade Anzahl von Paaren sein, damit die Figuren parallel ausgeführt werden können. Mindestens 6 Paare sind nötig, um einen relativ geschlossenen Kreis bilden zu können; je mehr, desto schöner. Während des gesamten Tanzes bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer im Schaschierschritt. Dabei wird der Fuß jeweils beim ersten der drei Schritte im Wechselschritt angehoben (aber nicht so hoch und weit gestreckt, wie beim Münchner Schäfflertanz und er darf abgewinkelt werden). Die Musikanten spielen die Melodie des Münchner Schäfflertanzes.

Tanzbeschreibung

Aufmarsch: Mit dem Aufspielen der Musik beginnt das Einlaufen der sechs bis zwölf Paare auf die Bühne, wobei jede Tänzerin rechts neben ihrem Tänzer steht; die Hände sind gemeinsam in Schulterhöhe gefasst. Es wird ein- bis zweimal im Kreis herumgegangen, bevor die Paare sich entlang der Bühnenrückseite zu einer Reihe mit Blickrichtung nach vorne aufstellen. Das Vortänzerpaar, welches den Tanz anführt, steht dabei (aus Sicht der Tanzenden) ganz links. In der linken Hand unter den Arm geklemmt, halten die Tänzer die Schippe des Schäfers leicht schräg nach unten gerichtet! Die Frauen stützen ihre rechte Hand in die Hüfte.

Die in Reihe stehenden Paare bewegen sich nun von hinten nach vorne. Es erfolgt eine gemeinsame Verneigung zum Publikum. Anschließend wird ein Kreis im Gegenuhrzeigersinn gebildet, den das Vortänzerpaar mit einer Kehrtwendung nach links anführt. Die nebenstehenden Paare folgen dem Vortänzerpaar nach hinten im Schaschierschritt in Reihe. Wie jedem Richtungs- oder Figurenwechsel auch, wird diese durch ein Stampfen des Vortänzers angezeigt.

Figur 1: Ist der Kreis geschlossen, läuft der Zug vom Vortänzerpaar angeführt, von hinten durch die Kreismitte nach vorne. Dort trennen sich die einzelnen Paare; die Tänzerinnen gehen rechtsseitig weiter im Kreis, die Tänzer bewegen sich nach links. Beim Verabschieden schauen sich die Paare an und nicken einander zu. Die gefassten Hände lösen sich und wandern an die Hüfte bzw. bei den Tänzern an die rechte Hosentasche. Hinten am Kreisrücken angekommen, finden die Tänzerinnen und Tänzer wieder zu Paaren zusammen und begrüßen sich jeweils mit einem gemeinsamen Kopfnicken. Im Anschluss daran folgt erneut eine Durchquerung der Kreismitte nach vorne. Von dort aus geht es im Gegenuhrzeigersinn in den Grundkreis zurück, der 1 ½ Runden lang abgegangen wird.

Figur 2: Dem Vortänzerpaar folgend, wird erneut durch die Kreismitte vorgegangen. Vorne begibt sich abwechselnd ein Paar nach links und eines nach rechts in den Grundkreis. Wieder hinten angekommen, scheren die Tanzpaare im Reißverschlussverfahren abwechselnd von links und rechts zurück in die ursprüngliche Reihenfolge. Im Anschluss bewegen sich die Paare durch die Kreismitte nach vorne und gehen im Gegenuhrzeigersinn in den Grundkreis, der 1 ½ Runden abgegangen wird.

Figur 3: Von hinten aus gehen nun jeweils zwei Paare gemeinsam mittig nach vorne. Dort angekommen, läuft das linke Paar linksseitig, das rechte Paar rechtsseitig in den Kreis. Die am Kreisrücken aufeinander treffenden Paare nicken einander zu und scheren abwechselnd von links und rechts in die Reihe, die den Kreis mittig durchschreitet. Danach folgen 1 ½ Runden im Grundkreis gegen den Uhrzeigersinn.

Figur 4: Nach dem nächsten Vorgehen durch die Kreismitte trennen sich die einzelnen Paare. Die Tänzerinnen bewegen sich nach rechts auf die Kreisbahn; die Tänzer nach links. Immer zwei Tänzer (der Vortänzer und der Zweite, der Dritte und Vierte usw.) gehen nun zusammen und nehmen ihre Schippen, die sie ineinander verhaken, nach oben, um ein gemeinsames Tor zu bilden. Die Tänzerinnen auf der gegenüberliegenden Kreisseite stützen ihre Hände in die Hüften und laufen hintereinander her. Daraus entwickelt sich das Torlaufen der Tänzerinnen unter den Schippen der Tänzer hindurch. Hierbei ist auf einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Toren und Tänzerinnen zu achten, sodass sich immer jeweils eine Tänzerin zum selben Zeitpunkt innerhalb und dazwischen befindet. Aufgelöst wird die Figur, sobald der Vortänzer das zweite Mal den Kreisrücken passiert und auf seine Tänzerin trifft.

Figur 5: Die Tanzpaare durchqueren erneut die Kreismitte, jedoch ohne der zuvor beendeten Figur einen vollen Kreisumlauf anzuschließen. Stattdessen findet ein direktes Gegenstück des Torlaufens statt. Wie zuvor trennen sich die Paare nach links und rechts in den Kreis, wobei diesmal die Tänzerinnen mit ihren hochgehobenen Armen zu zweit ein Dach formen. Die Vortänzerin nimmt dafür ihre rechte Hand, ihre von hinten dazustoßende Partnerin die Linke. Die nachfolgenden Tänzerinnen machen es ebenso. Gegenüber im Kreis gehen nun die Tänzer einzeln hintereinander her und durchschlüpfen die Dächer der Tänzerinnen in gleichmäßigem Abstand (einer innen, einer außen usw.). Nach zwei Umrundungen kommen die Tänzerinnen und Tänzer abermals an der Rückseite des Kreises zu Paaren zusammen. Es folgen nach Durchquerung der Kreismitte 1 ½ Runden im Gegenuhrzeigersinn.

Figur 6: Nach dem paarweisen Vorgehen bewegen sich die Tanzpaare abwechselnd nach links und rechts in den Kreis. Die Paare auf der linken und rechten Kreishälfte bilden nun jeweils gemeinsam ein gegen den Uhrzeigersinn bzw. im Uhrzeigersinn drehendes Mühlrad. Die zusammengefundenen Paare berühren sich dabei zur Radmitte lediglich mit dem Ellenbogen. Nach zirka zwei Kreisrunden gibt der Vortänzer durch Stampfen das Zeichen zum Richtungswechsel. Die Paare machen eine halbe Drehung nach außen (Richtungswechsel des drehenden Mühlrades). Nach zwei weiteren Runden löst der an der an der Außenseite befindliche Vortänzer die beiden Mühlräder nach hinten links durch eine S-Kurve auf. Die Paare des gegenläufigen Rades scheren dabei abwechselnd in die Reihe ein. Im Gegenuhrzeigersinn folgen 1 ½ Runden im großen Kreis.

Bei mehr als sechs Paaren können auch vier Mühlräder gebildet werden, jedoch ist hier besonders auf ein harmonisches Auflösen des Kreises zu achten.

Alternativ kann auch ein großer Stern in Paaren gebildet werden.

Figur 7: Die hintereinander schaschierenden Paare lösen nun ihre Fassung. Die Tänzerinnen nehmen sich gegenseitig bei den Händen (haken sich mit den Fingern ein) und bilden einen Außenkreis mit Blickrichtung zur Mitte. Die Tänzer bilden den inneren Kreis, jedoch ohne sich die Hände zu reichen und gehen hintereinander her. Sobald alle Tänzerinnen eingehakt sind, gibt der Vortänzer passend zur Musik durch Stampfen das Signal zum Richtungswechsel. Der äußere Kreis der Tänzerinnen bewegt sich gegenläufig zum inneren Kreis im Uhrzeigersinn weiter. Das Drehen der beiden Kreise dauert ein bis zwei Runden.

Figur 8: Als Nächstes heben die Tänzerinnen ihre Arme hoch, sodass die Tänzer abwechselnd bei einer der Öffnungen einmal nach innen und einmal nach außen hindurchschlüpften können. Das Ganze geht so lange, bis jeder Tänzer wieder bei seiner Tänzerin angekommen ist. Die beiden Einzelkreise werden in den Großkreis aufgelöst, der sich im Gegenuhrzeigersinn weiterbewegt. Danach tanzen die Paare einen Dreher im Kreis.

Abmarsch: Der Tanz endet mit der Schlussaufstellung in Reihe zum Publikum und einer Verneigung (evtl. versetzt). Anschließend marschieren die Tanzpaare angeführt vom Vortänzerpaar (in einer Halbkreisbewegung) die Bühne hinunter.

Zum Tanz

Beim Schäfertanz wird von den Tänzern des Trachtenvereins der Blaukittel (Rieser Bauernkittel) und das Troddelkäpple („Dollakapp“) getragen; aber keine Schürze. In der linken Hand unter den Arm geklemmt, halten die Tänzer die Schippe des Schäfers leicht schräg nach unten gerichtet! Die Frauen sind mit Kopftuch und blauem Schurz bekleidet.

Ein sehr ähnlicher Tanz ist der Schäfertanz aus Gunzenhausen im nahen Mittelfranken, von dem mir nur eine sehr rudimentäre Tanzbeschreibung vorliegt.

Quellen

Videos