Franzee

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Franzeepolka, Zitterpolka, Zepperlpolka, Zeppelpolka, Zepplar, Zeppale, Trampelpolka, Tramplan, Polka francaise, Kieler

Tanzart

Paarweiser langsamer Polkarundtanz in beliebiger Fassung

Waldviertler Fassung

Im Waldviertel ist eine eigene Fassung überliefert: Gewöhnliche Rundtanzfassung, jedoch die gefassten Hände steif nach unten gestreckt, so dass der Tänzer seine Tänzerin beim Aufhupf unterstützen kann.

Beschreibung

Polkarundtanz rechts oder links herum, auch mit Wechsel der Drehrichtung, mit Aufhupf:

Es wird kurzschrittig mit steif gehaltenen Kniegelenken, also mehr aus dem Fußgelenk heraus getanzt. Dies ergibt eine hüpfende vierfache Vertikalbewegung des Körpers je Takt, die im Gegensatz zur sonst mehr eben und ruhig getanzten ländlichen Wechselschrittpolka steht.

1. Takt: Wechselschritt mit halber Drehung des Paares, Tänzer links beginnend, Tänzerin rechts, anschließend leichter Aufhupf.
2. Takt: Wie 1. Takt, jedoch mit gegengleichen Beinen, Drehung vollenden.

Ausführung aus Schönbach im Waldviertel

1. bis 4. Achtel: Tänzer links beginnend ein Wechselschritt, wobei, wie beim Walzer, mit dem ersten Teilschritt nach links so weit geöffnet wird, dass die Tänzerin ungehindert mit dem rechten Fuß vorschreiten kann. Tänzerin rechts beginnend ein Wechselschritt, wobei sie mit dem 1. Teilschritt deutlich vorwärts ausschreitet. Der 3. Teilschritt - Tänzer links, Tänzerin rechts - hat, wie bei der gewöhnlichen Polka, den Notenwert zweier Achteln.
5. und 6. Achtel: Im 5. Achtel schreitet der Tänzer rechts vorwärts aus und verharrt in dieser Schrittstellung im 6. Achtel. Gleichzeitig schreitet die Tänzerin links seitwärts aus und verharrt ebenfalls im 6. Achtel.

Die Schrittfolge besteht also aus einem Wechselschritt, dessen 3. Teilschritt die Länge zweier Achteln hat und einem gewöhnlichen Schritt, ebenfalls in der Länge zweier Achteln. Durch entsprechendes Setzen der Füße in Drehrichtung und durch Ballendrehung in Verbindung mit den Teilschritten kann mit einer Schrittfolge, also in eineinhalb Takten, etwa eine halbe Drehung ausgeführt werden, (in anderen Orten wurde auch eine ganze Drehung pro Schrittfolge beobachtet,) in drei Takten wird etwa eine ganze Drehung durchgeführt, in jedem vierten Takt fällt der 1. Polka-Teilschritt mit dem ersten Taktachtel zusammen.

Kieler

Eine Art von Polka, die unter anderem in Kiel (Norddeutschland) und auch sonst an der Waterkant (und im nördlichen Niederösterreich) getanzt wird, besteht darin, dass nur mit dem äußeren Fuß (dem linken des Herrn, dem rechten der Dame) ein Polkaschritt gemacht wird und mit dem Inneren Fuß ein gewöhnlicher Schritt. Man braucht also nur eineinhalb Takte für den ganzen Schritt.

Quelle

  • Herbert Lager: Tänze aus dem Waldviertel (=Schriftenreihe Volkstanz, Heft 5). Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz, Graz 1991, S. 54-56.
  • Kieler: Volkstänze, gesammelt von Gertrud Meyer, Verlag von B.G. Teubner in Leipzig und Berlin, 1921, sowie eigene Beobachtungen im Wald- und Weinviertel (Franz Fuchs).
  • Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland

Noten

CD

taktvoll. Volkstänze aus Niederösterreich CD 4, Nr. 7

MP3-Datei

Video

Pöttelsdorfer Franzee, gespielt vom Heanzn-Quartett