Stürzlpamtanz
Purzlbaumtanz, Deutscher Tanz aus der Wischauer Sprachinsel, Mähren
Ausgangsstellung
Dreiertanz für Burschen im Kreise oder in der Reihe. Aufstellung zu Dritt. Fassung: Der mittlere Bursch legt die Arme den beiden anderen um den Hals. Die Burschen an den Seiten fassen sich hinter dem Rücken der mittleren an den Händen.
Ausführung
Teil I
Takt 1: Alle drei machen einen großen Sprung rechts vor, darauf einen kleineren links zurück. beim letzten Aufspringen wird das Bein nochmals gelüpft.
Takt 2 - 3: wie Takt 1.
Takt 4: Alle drei bleiben am Platz und stampfen mit den Füßen.
Wiederholung ebenso. Jedoch geht die Bewegung nicht nach vor-, sondern nach rückwärts (das rechte Bein beginnt den Sprung nach rückwärts).
Teil II
Takt 5 - 8: Die Dreierreihen laufen, dem Takte folgend , stampfend vor (Hier wird der Rhytmus verlangsamt).
Takt 8: Der mittlere Bursch springt vom Boden ab und überschlägt sich, wobei ihm die anderen mit den hinter seinem Rücken gefassten Händen helfen (hierbei geht die Fassung meistens verloren).
Wiederholung: Dasselbe, womöglich rückwärts laufend, was schwerer auszuführen ist.
Zum Tanz
Dieser Tanz aus der Wischauer Sprachinsel gehört eigentlich wegen seiner Wildheit nicht in die Reihe der sonst üblichen Volkstänze, dennoch mag er hier Raum finden, um ein Erbe zu zeigen, das sich in der Bevölkerung dieser Sprachinsel erhalten hat, von den Tagen an, da noch die oberdeutschen Berge ihre Umgebung waren. Die wildkühne Eigenart dieses nur von Burschen, seltener von Mädchen ausgeführten Tanzes erinnert an die Tänze der Waldtäler Norwegens.
Quelle
- Fladerer, Oswald: Die Sudetendeutschen Volkstänze 1; Kassel, Bärenreiter, 1928