Rasierertanz

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Ausgangsstellung

Gruppentanz im großen Kreis, in der Kreismitte die handelnden Personen.

Beschreibung

In der Kreismitte sitzt der Kunde. Um ihn herum stehen der Meister und der Lehrbube. Der Lehrbub seift den Kunden mit Mehl ein. Dem Meister gefällt die Arbeit seinen Lehrlings nicht, deshalb seift er - mit Ruß - seinen Kunden ein. Der Lehrbub hält dem Meister einen Besen zum Abziehen des Rasiermessers hin. Der Meister zieht das hölzerne Rasiermesser ab und beginnt den Gast zu rasieren. Dabei schneidet er ihm den Hals ab. Der Kunde fällt vom Sessel und bleibt tot am Boden liegen.

Der Lehrbub hält nun dem Meister dessen Missgeschick vor und deutet mit Gesten an, dass dem Meister nun der Galgen blühe. Dieser beugt sich erschrocken über den Toten, legt dessen Hände an den Körper, richtet die Füße aus und legt sie aneinander.

Dabei streckt der scheinbar Tote einmal die Hände und die Füße aus, zum Zeichen, dass noch Leben in ihm ist.

Darauf nimmt der Meister den Besenstiel, benützt ihn als Hörrohr und setzt ihn auf das Herz des Kunden. Er zeigt durch Gesten seinem Lehrling, dass noch Leben im Kunden ist. Der Meister gibt nun dem Kunden den Besen in die Hand. Der springt auf und treibt den vortrefflichen "Rasierer" mit dem Besen aus dem Kreis.

Zum Tanzspiel

Adalbert Riedl wurde der Tanz von Franz Schedl aus Oberloisdorf mitgeteilt. Der Tanz heißt auch "Rasiererpolka" oder "Båldwiara". Zur Aufzeichnung von Riedl gibt es keine Melodie, es heißt nur vom Gewährsmann, daß zu diesem Tanzspiel Polka musiziert wurde. Die hier wiedergegebenen Melodien sind Polka-(Galopp-)melodien aus Donnerskirchen. In Dörfl jedoch kennt man zu diesem Tanz eine eigene Melodie; Aufzeichner ist Anton Reiterits (siehe Quellennachweis).

Quelle

  • Harald Dreo, Volkstänze aus dem Burgenland, Burgenländisches Volksliedwerk, 1977.