Hahnen- oder Bechertanz

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Uracher Alb und Metzinger Gegend, im Elsass: Gullertanz

Dieser Tanz war in verschiedenen Formen auf der ganzen Alb verbreite. Ein Hahn stellte früher einen beträchtlichen Wert dar. Ein köstliches Festmahl also war der 1. Preis, den man bei diesen Tanzspielen gewinnen konnte.

Hahnentanz

Ausgangsstellung

Paare hintereinander in der Reihe offene Fassung

Tanzbeschreibung

Die Paare gehen zur Musik hintereinander durch den Saal.

An einer Stelle hängt über den Tanzenden an einer Schnur ein Käfig, in dem ein stattlicher Hahn eingesperrt ist, von der Decke herab. Die Reihe der Paare zieht unter dem Käfig durch.

Gewonnen hat das Paar, das unter dem Käfig steht, wenn ein »Schluss« ertönt (heutzutage verwendet man meist einen Wecker als Signal). Nun muss der Tänzer seine Tänzerin hochstemmen. Stößt sie mit dem Kopf gegen den Boden des Käfigs, so ist der Hahn gewonnen. Erreicht sie den Boden nicht, so beginnt der Tanz von vorne.

Eine ähnliche Form ist der Hammeltanz, bei dem aber das Hochstemmen der Tänzerin entfällt.

Die Paare ziehen auch hier hintereinander durch den Saal, wo auf dem Tanzboden ein Balken liegt. Das Paar, das beim Signalton dem Balken am nächsten ist, hat den Hammel bzw. das Lamm gewonnen.

Bechertanz

Ausgangsstellung

Paarweise frei auf der Tanzfläche

Tanzbeschreibung

An einer Stange ist mit Schnüren ein leichtes Brettchen befestigt. Auf diesem Brett steht ein Becher (meist mit Wasser gefüllt).

Die Paare tanzen (Schottisch) nun auf die Stange zu. Einer nach dem anderen stemmt nun seine Tänzerin in die Höhe, damit sie mit dem Kopf den Becher herunter stößt.

Anschließend wiederholt sich das Spiel, nur müssen nun die Tänzerinnen ihre Tänzer hochstemmen.

Das Paar, bei dem beide Partner den Becher herunter stoßen, hat gewonnen. Gibt es mehrere preisberechtigte Paare, so entscheidet die Jury. Gewonnen hat das Paar, das die Aufgabe am schönsten gelöst hat.

Zu diesen Tanzspielen kann auch andere Musik verwendet werden.

Zum Tanz

Hans Jörg Brenner schreibt:

Tanzbeschreibung

Die Paare gehen zur Musik hintereinander durch den Saal.

An einer Stelle hängt über den Tanzenden an einer Schnur ein Käfig, in dem ein stattlicher Hahn eingesperrt ist, von der Decke herab. Die Reihe der Paare zieht unter dem Käfig durch.

Gewonnen hat das Paar, das unter dem Käfig steht, wenn ein Schuss ertönt (heutzutage verwendet man meist einen Wecker als Signal). Nun muss der Tänzer seine Tänzerin hoch stemmen. Stößt sie mit dem Kopf gegen den Boden des Käfigs, so ist der Hahn gewonnen.

Ich beschäftige mich gerade mit dem Hahnentanz und bin dabei auf die Tanzbeschreibung des Hahnentanzes in Dancilla gestoßen. Es tut mir leid, aber ich habe das Gefühl, dass es sich um die Beschreibung einer amerikanischen Version handelt. Der Schuss wird manchmal auch durch eine kurze Unterbrechung oder lange Dehnung der Musik ersetzt.

Außer noch anderen Problemfällen, müsste eigentlich erwähnt werden, dass die Jahrhundert lange Tanzversion diejenige ist, dass die Tänzerin ihren Tänzer hoch stemmen muss und nicht umgekehrt. Die Obrigkeit hat 1677 diese Version beanstandet. Die Version mit dem hochstemmen der Tänzer wird schon seit längerer Zeit (vielleicht über zwei Jahrhunderte) in Bräunlingen in der Baar (bei Freiburg im Breisgau) mit deren Baaremer Hahnentanz getanzt. (Siehe auch diverse Darstellungen in >Die Gartenlaube<). Die heutige meist getanzte Version, dass die Tänzerin hoch gestemmt wird, ist vermutlich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgekommen.

Natürlich kann die Beschreibung auch die eines Hahnentanzes von Frankfurt am Main sein, wo es früher vorkam, dass den Ratshausangestellten bei besonderen Leistungen eine Genehmigung zum Tanzen eines Hahnentanzes gegeben wurde. Kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das im Rathaus stattfand, da früher neben dem Rathaus in Frankfurt am Main ein Tanzplatz war.

Quellen

  • Heimattänze aus Württemberg von Georg Brenner, Friedrich Hofmeister Verlag, Leipzig. Neuherausgabe 1981 durch Hans Jörg Brenner, Fellbach.
  • Brief von Hans Jörg Brenner

CD

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