Der „freie, fessellose und fantastereiche Mazur“

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Figuren und Schritte der Mazurka anhand historischer Quellen

Autorin Hannelore Unfried

Tanzreflexionen 2, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Wien, September 2014

Inhalt

In diesem Buch werden historische Figuren (Touren) und Schritte der Mazurka vorgestellt, wie sie damals getanzt wurden.

Ankündigung

Nach dem erfolgreichen Beginn der Herausgabe einer wissenschaftlichen Schriftenreihe im Eigenverlag dürfen wir nun die Tanzreflexionen 2 vorlegen. Für diesen zweiten Band konnten wir die Wissenschafterin und Tanzexpertin Hannelore Unfried gewinnen, die sich nicht erst für diese Publikation einem intensiven Studium des historischen Materials zu bürgerlichen Tänzen widmete. Sie unterrichtet als Lektorin an der Musikuniversität Wien historischen Tanz. Besucherinnen und Besucher des 65. Wiener Kathreintanzes konnten sich ein Bild dieses Gesellschaftstanzes des 19. Jh. machen, wurde doch von Hannelore Unfried gemeinsam mit ihren Hof-Dantzern eine speziell für diesen Abend im „Zeitraffer“ zusammengestellte Mazurka im Rahmen der Eröffnung präsentiert. So wiederholte ausnahmsweise nicht jeder der Tänzer die zunächst angegebene Figur, sondern wählte seine eigene, um der Vielfältigkeit dieses weitgehend improvisierten Tanzes anklingen zu lassen. Es ergaben sich Konstellationen von einem Herrn mit allen Damen, einem Herrn mit jeweils zwei Damen und einer Dame mit zwei Herren (Siehe unten verlinktes Video).

Zur Sprache des Buches

Alles wird in historischer Sprache (Deutsch) beschrieben, die zwar der Quellenlage entspricht, einem heutigen Tänzer aber manchmal unverständlich bleibt. Es wird kaum ein Versuch gemacht, die Beschreibungen in heutige Sprache zu übersetzen. Die vielen Figuren und Schritte sind daher eher nicht nachvollziehbar.

Zum Buch

Die genau angeführten historischen Quellen zeigen, dass ein Tanz namens Mazur oder Mazurka im 19. Jahrhundert ein beliebter Mode- und Gesellschaftstanz war.

Es war ein Tanz in freier Tanzausführung, der von den Tanzenden gestaltet wurde. Schritte und Figuren konnten offensichtlich beliebig kombiniert werden. Manches erinnert an das Tanzspiel Cotillon, das ebenfalls in dieser Zeit in Mode war. Vom Cotillon kenne ich jede Menge Beziehungen zum heutigen Volkstanz, etwa unseren Auftanz.

Anderes erinnert an Kontratänze, etwa der Beginn im großen Kreis.

Die im Buch beschriebene Mazurka hat dagegen kaum Ähnlichkeit mit Mazurkaformen im Volkstanz. Es wird (außer im Vorwort) auch kein Versuch unternommen, Beziehungen zum Volkstanz herzustellen.

Ich vermisse jeden Hinweis zum Walzer, der ja ebenfalls in dieser Zeit Modetanz wurde und heute noch „Wiener Walzer“ genannt wird. Ich habe etwa gehört, die Polen behaupten einen polnischen Ursprung des Walzers. Tatsache ist, bei den meisten Mazurkatänzen im Volkstanz ist heute der Walzer Schlussfigur. War das damals nicht der Fall?

Erhältlich

Ich empfehle dieses Buch allen, die historische Quellen unserer Volkstänze nachschlagen möchten.

Erhältlich ist es bei der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Wien, Mail.

Preis Euro 15,00 + Porto.

Videos