Vierer-Schottisch
Fyramannaschottis (Schottisch zu vieren), Schweden, auch Die Kutsche, Norddeutschland und Dänemark
Ausgangsstellung
Zwei Paare bilden eine Vierergruppe, eines hinter dem anderen, Front in Tanzrichtung, Tänzerin rechts neben dem Tänzer. Innere Hände der Partner brusthoch gefasst. Die vorne Stehenden reichen die freien Hände bei gestreckten Armen den hinter ihnen Stehenden zurück und fassen deren Außenhände.
Schritte
Schottischschritt, Hüpfschritt
Tanzbeschreibung
1. Figur
Takt 1-2: Mit den Außenfüßen beginnend zwei Schottischschritte vorwärts.
Takt 3-4: Mit den Außenfüßen beginnend vier Hüpfschritte. Gleichzeitig lösen die Partner des vorderen Paares die Fassung der inneren Hände , wenden sich nach außen und tanzen, ohne die Fassung mit dem hinteren Paar zu lösen, nach hinten, reihen sich hinter das zweite Paar und fassen wieder den eigenen Partner. Das zweite Paar hat sich inzwischen in Tanzrichtung vorwärts bewegt und wird somit vorderes Paar.
Takt 5-8 und Wiederholung 1-8: Wiederholungen der 1. Figur.
2. Figur
Takt 9-10: Mit den Außenfüßen beginnend zwei Schottischschritte vorwärts.
Takt 11-12: Mit den Außenfüßen beginnend vier Hüpfschritte. Das hintere Paar bildet durch Hochheben der inneren gefassten Hände ein Tor und bewegt sich in Tanzrichtung vorwärts, das Tor über das vordere Paar ziehend. Das vordere Paar tanzt, sich ein wenig bückend, mehr oder minder auf der Stelle durch das Tor hindurch und wird dadurch zum hinteren Paar. Mit dem dritten und vierten Hüpfschritt drehen sich die Partner des torbildenden Paares, ohne die Handfassung zu lösen, eine ganze Drehung über innen und gelangen damit - nun vorderes Paar geworden - zur Ausgangsstellung.
Takt 13-16 und Wiederholung 9-16: Wiederholungen der 1. Figur.
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad für jugendliche Tänzer: I (K) leicht.
Zur Tanzherkunft
(Quelle Nicola Benz, Woher – Warum – Wohin?)
Diese Tanzform, eine Variante des Boarischen für zwei Personen, ist in ganz Europa überliefert. Herbert Lager bezieht sich auf eine Quelle aus Schweden. Er lernte den Tanz 1958 vom Schweden Bo Norman aus Uppsala. Veröffentlichte Varianten sind aber auch:
- "Rheinländer zu vieren", Bernhard Weise, Dresden 1925,
- "Kutsche" aus Dänemark, Fritz Jöde, Wolfenbüttel 1928,
- "Rheinländer", Aenne Goldschmidt, 1970,
- "Kutsche", Gertrude Krombholz, München 1976.
Quellen
- Pommersche und Ostdeutsche Volkstänze, Willi Schulz
- Alte Tänze für junge Leute (Herbert Lager), Hora-Verlag, 1997
- Alte Tänze für junge Leute (neu), Hora-Verlag, 2015
- Spinnradl, unser Tanzbuch, erste Folge (Rheinländer)
- "Steirisch Tanzen", Volkstanzmappe Fritz Frank, Arge Volkstanz Steiermark 2008
- Volkstanzmappe B
- Tanzbuch "Volkstanz in Salzburg"
- Volkstänze (Fritz Jöde)
- Siehe auch Tanzbeschreibung auf Volkstanzkreis-Freising
Noten
- Schwedische Melodie lt. Lager, Zweistimmige Noten mit Bassbezifferung
- Schwedische Melodie lt. Lager, Griffschrift für Steirische Harmonika
- Österreichische Melodie, zweistimmige Noten mit Bassbezifferung
- Österreichische Melodie, Griffschrift für Steirische Harmonika