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Dadurch, dass der Tänzer sich hüpfend und den Körper nach dem Takt der Musik rasch hin und her wendend durch den Raum bewegt, ist es fast unmöglich, das Stanizl anzuzünden. Manchmal macht der Tänzer unvorhergesehenerweise rasch eine leichte Kniebeuge, wodurch die schon in die Öffnung des Stanizls gehaltene Kerzenflamme | Dadurch, dass der Tänzer sich hüpfend und den Körper nach dem Takt der Musik rasch hin und her wendend durch den Raum bewegt, ist es fast unmöglich, das Stanizl anzuzünden. Manchmal macht der Tänzer unvorhergesehenerweise rasch eine leichte Kniebeuge, wodurch die schon in die Öffnung des Stanizls gehaltene Kerzenflamme gleichsam wie durch ein Löschhorn abgelöscht wird. Dies geschieht besonders bei den in der Melodie mit * bezeichneten Stellen. | ||
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Version vom 10. April 2014, 20:07 Uhr
Tanzspiel aus Sommerein am Leithagebirge
A: Beschreibung aus Sommerein
Zwei Tänzer befinden sich innerhalb des Kreises der Zuschauer. Der erste hat rückwärts an seinem Rock ein Stück Papier befestigt, das derart zusammengedreht ist, dass es einem Schweinsschwänzchen gleicht; der andere hält eine brennende Kerze in der Hand. Während nun die Musik einen langsamen Walzer oder Ländler spielt, versucht der Tänzer mit der Kerze das Papier am Rock seines Vordermannes anzuzünden, was dieser durch komische Körperverrenkungen zu verhindern trachtet. Andererseits treibt er ihn aber mit dem Gesange "Hansl, zünd ma's Schwoaferl an" zu noch größerem Eifer an.
Musik
Zum Tanz wird ein beliebiger Ländler oder langsamer Walzer gespielt.
B: Stanizltanz laut Zoder
Ausführung
Der Stanizltanz ist ein Scherztanz, der gern am Schluss einer Tanzunterhaltung ausgeführt wird.
Ein Tänzer hat hinten am Rocksaum eine Papiertüte (Stanizl vom ital. Scarnuzzo) mit einer Nadel so befestigt, dass sie frei und mit der Öffnung nach unten herunter hängt. Ein (oder auch mehrere) Teilnehmer trägt in der Hand eine brennende Kerze.
Der Stanizlträger tanzt mit Wechselschritten vor dem Kerzenträger her, der seinerseits versucht, das Stanizl anzuzünden. Dazu singt der Tänzer das Lied.
Dadurch, dass der Tänzer sich hüpfend und den Körper nach dem Takt der Musik rasch hin und her wendend durch den Raum bewegt, ist es fast unmöglich, das Stanizl anzuzünden. Manchmal macht der Tänzer unvorhergesehenerweise rasch eine leichte Kniebeuge, wodurch die schon in die Öffnung des Stanizls gehaltene Kerzenflamme gleichsam wie durch ein Löschhorn abgelöscht wird. Dies geschieht besonders bei den in der Melodie mit * bezeichneten Stellen.
Musik
Zoder gibt die Siebenschritt-Melodie und eine 2-taktige Gstanzlmelodie aus Wien um 1900 an.
Quelle
- Österreichische Volkstänze, Dritter Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1955 (A)
- Mitteilung von Schulrat Dr. Wagner, 1931, der den Tanz in Maishofen bei Zell am See, Salzburg, gesehen hat. (A)
- Löger, Heimatkunde des Bezirks Mattersburg, Wien, 1931 (A)
- H. Commenda und R. Möstl, Zwei Dutzend oberösterreichische Volkstänze, OÖ. Heimatwerk, Linz, 1948. (A)
- Karl Horak: Volkstänze um Wien (=Schriftenreihe Volkstanz, Heft 1). Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz, Graz 1988, S. 47. (B)
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland