Tölzer Achter: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Zum Tanz ===
=== Zum Tanz ===


Franz Giehrl hat 1924 im Buch "Heimattänze" eine Tanzbeschreibung zum Tölzer Achter veröffentlicht. Nach Angaben von Ingeborg Heinrichsen hat er in diesem Buch darauf hingewiesen, dass dieser "Achter" schon damals als alter Volkstanz angesehen wurde. Er ist vermutlich im Isarwinkel im Bayerischen Oberland entstanden. Zu dieser Region gehört das Gebiet um Bad Tölz, Lengries, Fleck und Fall. Der "Tölzer Achter" ist auch unter "Achtertanz" und unter "Isarwinkler Flößertanz" bekannt, wobei sich speziell bei letzterem die Ausführung und Figurenfolge von der hier beschriebenen etwas unterscheidet. Die Herkunft der Bezeichnung "Achter" ist nicht eindeutig. Sie leitet sich vielleicht von der Anzahl der Tanzenden (es sind zur Ausführung vier Paare, also acht Personen erforderlich) oder von zwei der Figuren im zweiten Teil des Tanzes ab, bei der sich die Tanzenden in Form einer Acht um den Kreuzungspunkt der Linien drehen.
[[Giehrls, Franz|Franz Giehrl]] hat 1924 im Buch "[[Heimattänze ein Lehrbuch |Heimattänze]]" eine Tanzbeschreibung zum Tölzer Achter veröffentlicht. Nach Angaben von Ingeborg Heinrichsen hat er in diesem Buch darauf hingewiesen, dass dieser "Achter" schon damals als alter Volkstanz angesehen wurde. Er ist vermutlich im Isarwinkel im Bayerischen Oberland entstanden. Zu dieser Region gehört das Gebiet um Bad Tölz, Lengries, Fleck und Fall. Der "Tölzer Achter" ist auch unter "Achtertanz" und unter "Isarwinkler Flößertanz" bekannt, wobei sich speziell bei letzterem die Ausführung und Figurenfolge von der hier beschriebenen etwas unterscheidet. Die Herkunft der Bezeichnung "Achter" ist nicht eindeutig. Sie leitet sich vielleicht von der Anzahl der Tanzenden (es sind zur Ausführung vier Paare, also acht Personen erforderlich) oder von zwei der Figuren im zweiten Teil des Tanzes ab, bei der sich die Tanzenden in Form einer Acht um den Kreuzungspunkt der Linien drehen.


Gelehrt wurde der Tanz bereits 1993 an einem Tanzwochenende bei Ingeborg Heinrichsen. Da der "Tölzer Achter" jedoch nie auf öffentlichen Tanzfesten vorkommt, geriet er in Vergessenheit. Im Frühjahr 2010 kam der "Tölzer Achter" wieder ins Programm eines Tanzseminars des Tanzkreises Freising, diesmal in einer Version, bei der im zweiten Teil die Figur mit Aufsitzen der Dirndl (Engerltragen) durch einen zweiten Doppelkreis ersetzt wurde, was den älter gewordenen Burschen und Dirndln sehr entgegen kommt.
Gelehrt wurde der Tanz bereits 1993 an einem Tanzwochenende bei Ingeborg Heinrichsen. Da der "Tölzer Achter" jedoch nie auf öffentlichen Tanzfesten vorkommt, geriet er in Vergessenheit. Im Frühjahr 2010 kam der "Tölzer Achter" wieder ins Programm eines Tanzseminars des Tanzkreises Freising, diesmal in einer Version, bei der im zweiten Teil die Figur mit Aufsitzen der Dirndl (Engerltragen) durch einen zweiten Doppelkreis ersetzt wurde, was den älter gewordenen Burschen und Dirndln sehr entgegen kommt.
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Die nachfolgende Tanzbeschreibung lehnt sich an diese Tanzversion an. Sie basiert auf einer Musik, die insgesamt vier Kadenzen enthält, wodurch der Wechsel zwischen einigen etwas schwierigeren Figuren erleichtert wird.
Die nachfolgende Tanzbeschreibung lehnt sich an diese Tanzversion an. Sie basiert auf einer Musik, die insgesamt vier Kadenzen enthält, wodurch der Wechsel zwischen einigen etwas schwierigeren Figuren erleichtert wird.


== Quelle ==
== Quellen ==


* [[Vom Reigen zu Kontratanz und Landler]], Ingeborg Heinrichsen, 2013
* [[Vom Reigen zu Kontratanz und Landler]], Ingeborg Heinrichsen, 2013
* [[Historische Volkstänze in und um München]]
* [[Historische Volkstänze in und um München]]
* Übertragen vom [https://www.volkstanzkreis-freising.de/tanzbeschreibungen/toelzer_achter.html www.Volkstanzkreis-Freising.de], Tanzbeschreibungen
* Übertragen vom [https://www.bairisch-landlerisch.de/toelzer-achter Volkstanzkreis-Freising.de], Tanzbeschreibungen


== Noten ==
== Noten ==
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* [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/achtertanz.htm Zweistimmige Noten mit Bassbezifferung]
* [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/achtertanz.htm Zweistimmige Noten mit Bassbezifferung]
* [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/achtertanzgs.htm Griffschrift für Steirische Harmonika]
* [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/achtertanzgs.htm Griffschrift für Steirische Harmonika]
==Musik==
Teil I: 8-taktige Melodien im 3/4-Takt (z.B. Tölzer Achter oder Bayerischzeller Landler)
Teil II: 8-taktige Melodien im 4/4-Takt oder 16-taktige Melodien im 2/4-Takt (z.B. Tölzer Schützenmarsch oder boarischer Marsch)
== CD ==
* [[Vom Reigen zu Kontratanz und Landler]], Ingeborg Heinrichsen, 2013
* [[Historische Volkstänze in und um München]]


== Video ==
== Video ==
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Isarwinkler Flößertanz, Volkstanzgruppe Röschitz, Weinviertel NÖ
Isarwinkler Flößertanz, Volkstanzgruppe Röschitz, Weinviertel NÖ



Aktuelle Version vom 23. September 2024, 09:31 Uhr

Auch Achtertanz, siehe auch Isarwinkler Flößertanz.

Ausgangsstellung

Vier Paare in Kreuzaufstellung. Paar eins am Platz 1 schaut zur Musik oder wird sonstwie willkürlich bestimmt. Die weiteren Paare werden im Kreis gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert. Dem Paar eins steht Paar drei gegenüber. Rechts von Paar eins befindet sich Paar zwei, ihm gegenüber Paar vier. Die Paare eins und drei sind die Hauptpaare, die anderen die Nebenpaare. Tänzer und Tänzerin stehen zu Beginn des Tanzes ohne Handfassung nebeneinander, sie rechts vom Tänzer. Alle haben die Front zur Mitte der Vierpaaraufstellung.

Tanzbeschreibung

Erster Teil im 3/4 Takt

Einleitung

Hände schwingen, Tänzerin im Uhrzeigersinn drehen.

Takt 1+2: Die Paare nehmen Innenhandfassung - seine rechte fasst ihre linke Hand - und wenden sich zueinander, er im, sie gegen den Uhrzeigersinn, sie schwingen die Hände im ersten Takt etwa hüfthoch Richtung Mitte der Vierpaaraufstellung und im zweiten Takt zurück. Die Arme sind gestreckt. Die Außenarme, sein linker und ihr rechter Arm, hängen zwanglos herab oder liegen am Rücken an. Die Füße gehen beim Schwingen mit: Er belastet in Takt 1 den linken und in Takt 2 den rechten Fuß und hebt gleichzeitig den jeweils anderen Fuß ein wenig an. Die Tänzerin macht die gegengleiche Bewegung.

Takt 3+4: Das erneute Vorschwingen der Hände zur Mitte der Vierpaaraufstellung geht über in ein Drehen der Tänzerin im Uhrzeigersinn am fast gestreckten Tänzerarm. Er führt dabei die gefassten Innenhände über oben nach hinten und wieder nach unten. Am Ende von Takt 4 stampft der Tänzer mit dem rechten Fuß einmal auf. Dies ist der einzige Stampfer im ganzen Tanz! Alle wenden sich zurück. Die Paare stehen nebeneinander mit der Front zur Mitte der Vierpaaraufstellung. Die Tänzer fassen mit der rechten Hand die Rechte ihrer Tänzerin. Die rechten Arme sind angewinkelt, die Unterarme werden fast waagerecht gehalten. Die linken Arme hängen zwanglos herab. Dies ist die "Grundstellung", [eigentlich "Grundhaltung"] die im Laufe des Tanzes oft vorkommt.

1. Figur

Die Hauptpaare begrüßen sich.

Takt 1-3: Jeweils mit dem linken Fuß beginnend, rechte Hand in rechter Hand, machen die Hauptpaare drei kleine Menuettschritte (je Takt einen) vorwärts zur Mitte der Vierpaaraufstellung.

Menuettschritt
In der ersten Zählzeit einen Schritt.
In der zweiten Zählzeit den anderen Fuß neben den ersten stellen, beide Füße gleichmäßig belasten und beide Fersen etwas anheben.
In der dritten Zählzeit die Fersen absenken.
Der Menuettschritt kann mit dem linken oder rechten Fuß vorwärts, rückwärts oder seitwärts begonnen werden.

Takt 4: Tänzer und Tänzerin machen mit links einen kleinen Schritt Richtung Mitte, stellen den rechten Fuß ohne Gewichtsübertragung neben den linken Fuß und begrüßen das Gegenüberpaar. Er macht eine kleine Verbeugung, sie einen Knicks.

Takt 5-7: Jeweils mit dem rechten Fuß beginnend gehen die Hauptpaare in unveränderter Hand- und Körperhaltung je Takt einen kleinen Menuettschritt rückwärts in Richtung Ausgangsplatz.

Takt 8: Tänzer und Tänzerin machen mit rechts einen kleinen Schritt rückwärts zum Ausgangsplatz der Vierpaaraufstellung, wenden sich mit einer Vierteldrehung (er im, sie gegen den Uhrzeigersinn) dem Partner zu, begrüßen ihn und wenden sich zurück zur Stellung nebeneinander mit der Front zur Mitte. Die Paare 1 und 3 stehen nun in Grundstellung an der Stelle, von der sie zu Beginn der Figur 1 gestartet sind. Die Handhaltung ist unverändert rechts in rechts.

Während sich die Hauptpaare begrüßen, bleiben die Nebenpaare in Grundstellung ruhig an ihrem Platz stehen und schauen zu.

2. Figur

Die Nebenpaare begrüßen sich.

Takt 1-8: Der Ablauf der Figur 2 ist genau so wie bei Figur 1, nur dass sich jetzt die Nebenpaare begrüßen und die Hauptpaare zuschauen. Am Ende von Takt 8 stehen alle wieder in Grundstellung an den Plätzen, die sie zu Beginn der Figur 1 eingenommen hatten.

Beschreibung der zwei immer wiederkehrenden, achttaktigen Refrain-Figuren.
1. Refrain-Figur: Große Kette, Dreierschritt, alle beginnen mit dem linkem Fuß.
Takt 1-8: Mit dem linken Fuß beginnend gehen die Tänzer bei der großen Kette in ihrem Vierpaarkreis mit Dreierschritten gegen den, die Tänzerin im Uhrzeigersinn einmal ganz herum. Die weiteren Erklärungen verstehen sich aus der Sicht des Paares 1. Natürlich gelten sie entsprechend auch für die anderen Paare:
Der Tänzer 1 hat von der vorhergehenden Figur 2 mit seiner rechten die rechte Hand seiner Tänzerin gefasst. Das Paar 1 wendet sich mit einer Vierteldrehung zueinander. Beide gehen mit einem Dreierschritt vorwärts rechtsschultrig aneinander vorbei. Er streckt die linke Hand aus, ergreift die ausgestreckte linke Hand der ihm entgegen kommenden Tänzerin 2 und geht linksschultrig an ihr vorbei, nimmt mit der rechten die rechte Hand von Tänzerin 3 und geht rechtsschultrig an ihr vorbei usw. Er geht in dieser Weise - abwechselnd die linke und die rechte Hand der entgegenkommenden Tänzerin ergreifend - eine halbe Runde auf der Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn und trifft dort auf seine eigene Tänzerin . Ohne sich aufzuhalten geht er in der großen Kette eine halbe Runde weiter und trifft am Ende von Takt 8 am Ausgangsplatz zum zweiten Mal mit seiner eigenen Tänzerin zusammen. Er gibt ihr die rechte Hand und beide stellen sich mit der Front zur Mitte der Vierpaaraufstellung in Grundstellung auf, wie zu Beginn der Figur 1.
Entsprechend gibt Tänzerin 1, auch mit dem linken Fuß beginnend, dem entgegen kommenden Tänzer 4 die linke, dem nächsten Tänzer 3 die rechte Hand usw. bis sie nach einer ganzen Runde im Uhrzeigersinn auf der Kreisbahn am Ende von Takt 8 zum zweiten Mal mit ihrem eigenen Tänzer auf dem Ausgangsplatz zusammentrifft.
2. Refrain-Figur: Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig im Menuettschritt.
Takt 1-4: Jeweils mit dem linken Fuß beginnend, rechte Hand in rechter Hand, machen die Haupt- und Nebenpaare in den ersten drei Takten gleichzeitig drei kleine Menuettschritte (je Takt einen) vorwärts zur Mitte der Vierpaaraufstellung. In Takt 4 folgt mit dem linken Fuß ein kleiner Schritt in Richtung Mitte und ein Beistellen des rechten Fußes neben den linken ohne Gewichtsübertragung und mit gleichzeitiger Begrüßung des Gegenüberpaares. Die Tänzer machen eine kleine Verbeugung, die Tänzerinnen einen Knicks.
Takt 5-8: In den Takten 5-7 machen alle - mit dem rechten Fuß beginnend - in unveränderter Hand- und Körperhaltung drei kleine Menuettschritte rückwärts in Richtung Ausgangsplatz. In Takt 8 folgt mit rechts ein kleiner Schritt rückwärts zum Ausgangsplatz der Vierpaaraufstellung. Alle wenden sich mit einer Vierteldrehung ihrem eigenen Partner zu und begrüßen ihn. Die Tanzenden haben in dieser Haltung die Ausgangsposition für die nächsten variablen Figuren 3-6 erreicht. Die Paare wenden sich nicht zur Grundstellung zurück. Die Handhaltung ist unverändert rechts in rechts.
Ende der beiden immer wiederkehrenden achttaktigen Refrain-Figuren.

3. Figur

Handtour im und gegen den Uhrzeigersinn

Takt 1-4: Die Handtour führen alle Paare einer Vierpaaraufstellung an ihren angestammten Plätzen aus. Zuerst kommt die Handtour im Uhrzeigersinn. Tänzer und Tänzerin sind etwas rechtsschultrig gegeneinander versetzt und schauen in entgegengesetzte Richtungen. Sie halten die rechten Oberarme fast waagerecht und die Unterarme aufwärts gewinkelt, die Ellbogen liegen aneinander. Die Innenhandflächen sind in Kopfhöhe so gegeneinander gelegt, dass jeder die Außenseite der Hände des Partners sieht. Die freien Hände liegen "aufgeräumt" am Rücken. In dieser Position gehen die Paare vier Takte lang mit Menuettschritten, mit dem linken Fuß beginnend, im Uhrzeigersinn um die Paarachse. Am Ende von Takt 4 löst man die Handfassung. Jeder dreht sich eine halbe Drehung im Uhrzeigersinn um die eigene Achse zur linksschultrigen Nebeneinanderstellung.

Takt 5-8: Es folgt die Handtour gegen den Uhrzeigersinn. Tänzer und Tänzerin stehen linksschultrig nebeneinander, nehmen die gegengleiche Haltung ein und gehen mit vier Menuettschritten, mit rechts beginnend, gegen den Uhrzeigersinn um die Paarachse. Am Ende von Takt 8 nehmen die Paare wieder die Grundstellung ein.

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

Takt 1-8: 2. Refrain-Figur: Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig.

4. Figur

Kreisen in Wirbelfassung im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-4: Tänzer und Tänzerin sind etwas rechtsschultrig gegeneinander versetzt und schauen in entgegengesetzte Richtungen. Die ungleichnamigen Hände werden in Schulterhöhe gefaßt, die rechten Arme sind gestreckt und die linken stark angewinkelt. Mit den linken Füßen beginnend kreisen die Paare mit vier Menuettschritten im Uhrzeigersinn um die Paarachse.

Am Ende von Takt 4 machen alle rasch eine Seitverschiebung, wobei sie gleichzeitig die linken Arme ausstrecken und die rechten stark anwinkeln. Nun stehen die Paare linksschultrig nebeneinander und schauen in entgegengesetzte Richtung.

Takt 5-8: Mit den rechten Füßen beginnend kreisen die Tanzenden mit vier Menuettschritten gegen den Uhrzeigersinn um die Paarachse.

Am Ende von Takt 8 machen alle wieder rasch eine Seitverschiebung, so dass die Tänzerinnen rechts neben den Burschen zu stehen kommen. Beide haben die Front zur Mitte der Vierpaaraufstellung. Der Tänzer fasst mit seiner rechten Hand die Rechte seiner Tänzerin . Die linken Arme hängen zwanglos herab (Grundstellung).

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

Takt 1-8: 2. Refrain-Figur: Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig.

5. Figur

Kreisen in Schulterfassung im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-4: Tänzer und Tänzerin legen sich gegenseitig die Hände auf die Schultern, die Arme des Tänzers sind außen (Schulterfassung). Mit den linken Füßen beginnend kreisen die Paare mit vier seitwärts ausgeführten Menuettschritten im Uhrzeigersinn um die Paarachse.

Takt 5-8: Zu Beginn des fünften Taktes wird die Drehrichtung geändert: Die Paare kreisen, mit den rechten Füßen beginnend, mit vier seitwärts ausgeführten Menuettschritten gegen den Uhrzeigersinn um die Paarachse. Am Ende von Takt 8 nehmen die Tanzenden mit der Front zur Mitte des Vierpaarkreises und der Handhaltung rechts in rechts die Grundstellung ein.

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

Takt 1-8: 2. Refrain-Figur: Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig.

6. Figur

Kreisen in Rückenkreuzfassung im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-4: Tänzer und Tänzerin sind etwas rechtsschultrig gegeneinander versetzt und schauen in entgegengesetzte Richtungen. Die Paare machen mit den rechten Armen eine Bewegung, als wenn sie sich einhaken wollten. Dann aber streckt jeder den Arm und legt die zugehörige Hand dem Partner auf den Rücken, wo dieser sie mit seiner linken Hand ergreift. Diese rechte Rückenkreuz- oder rechte Allemande-Fassung soll zügig erreicht werden, damit die folgenden Menuettschritte nicht hektisch wirken. In dieser Fassung kreisen die Paare mit den linken Füßen beginnend mit vier Menuettschritten im Uhrzeigersinn um die Paarachse.

Takt 5-8: Es folgt die Gegenfigur: Beide, Tänzer und Tänzerin , lösen die Handfassungen, lassen kurzzeitig die Arme hängen und drehen sich ein halbes Mal im Uhrzeigersinn um die eigene Achse. Danach stehen sie linksschultrig nebeneinander und schauen in entgegengesetzte Richtungen. Beide machen mit den linken Armen eine Bewegung, als wenn sie sich einhaken wollten, strecken die Arme dann aber und legen die zugehörigen linken Hände dem Partner auf den Rücken, wo dieser sie mit seiner rechten Hand ergreift. Mit den rechten Füßen beginnend kreisen die Paare in der neuen Fassung mit vier Menuettschritten gegen den Uhrzeigersinn um die Paarachse. Am Ende von Takt 8 nehmen die Tanzenden mit der Front zur Mitte des Vierpaarkreises und der Handhaltung rechts in rechts die Grundstellung ein.

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

7. Figur

Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig.

Der Tänzerstern dreht im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-4: Zur Erinnerung: Am Ende der soeben getanzten großen Kette (1. Refrainfigur) hat der Bursch mit seiner rechten Hand die rechte seiner Tänzerin gefasst. Beide haben die Front zur Mitte der Vierpaaraufstellung und die linken Arme hängen zwanglos herab (Grundstellung).

Jeweils mit dem linken Fuß beginnend, rechte Hand in rechter Hand, machen die Haupt- und Nebenpaare in den ersten drei Takten gleichzeitig drei kleine Menuettschritte vorwärts zur Mitte. In Takt 4 folgt mit dem linken Fuß ein weiterer kleiner Schritt und ein Beistellen des rechten Fußes neben den linken mit Begrüßung des Gegenüberpaares. Die Burschen machen eine kleine Verbeugung, die Tänzerinnen einen Knicks. Bis hierher sind die Tanzbewegungen identisch mit dem ersten Teil der 2. Refrain-Figur.

Ohne viel Zeit zu verlieren lösen die Tänzer die Handfassung mit ihrer Tänzerin , drehen sich eine Vierteldrehung um die eigene Achse gegen den Uhrzeigersinn und fassen mit der rechten Hand das rechte Handgelenk des Vordermannes. Die linken Arme hängen weiterhin zwanglos herab.

Takt 5-8: In dieser Haltung gehen die Tänzer mit vier Menuettschritten, mit den linken Füßen beginnend, im Uhrzeigersinn auf einer Kreisbahn. Gleichzeitig gehen die Tänzerinnen mit den rechten Füßen beginnend, mit vier Menuettschritten rückwärts zurück an ihren Ausgangsplatz. Am Ende von Takt 8 lösen die Burschen die Handfassung, drehen sich rasch ein halbes Mal am Platz im Uhrzeigersinn um die eigene Achse und nehmen gegengleiche Fassung ein: Alle Tänzer fassen mit der linken Hand das linke Handgelenk des neuen Vordermannes. Die Tänzerinnen bleiben ohne Tanzbewegung an ihren Plätzen. Ihre Arme hängen locker herab.

Takt 9-12: Mit den rechten Füßen beginnend machen die Tänzer vier Menuettschritte vorwärts, wobei sich der Stern gegen den Uhrzeigersinn dreht. Die Tänzer müssen darauf achten, dass sie am Ende dieser vier Takte wieder an dem Platz stehen, von dem aus sie in Takt 5 das Kreisen im Tänzerstern begonnen haben, damit sie später - rückwärts gehend - wieder neben ihre Tänzerin kommen. Am Ende von Takt 12 lösen die Tänzer die Handfassung und drehen sich rasch ein viertel Mal am Platz gegen den Uhrzeigersinn um die eigene Achse. Sie haben nun die Front zur Mitte der Vierpaaraufstellung.

Takt 13-16: Mit den rechten Füßen beginnend machen die Tänzer vier Menuettschritte rückwärts und gelangen an ihren Ausgangsplatz in der Vierpaaraufstellung. Sie fassen mit der Rechten die Rechte ihrer Tänzerin und nehmen Grundstellung ein. Die Begrüßung des eigenen Partners entfällt.

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

8. Figur

Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig. Der Tänzerinnenstern dreht im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-4: Aus der Grundstellung heraus begrüßen sich die Haupt- und Nebenpaare gleichzeitig wie in den Takten 1-4 von Figur 7 beschrieben. Die Tänzer lösen die Handfassung mit ihren Tänzerinnen. Diese drehen sich rasch eine Vierteldrehung um die eigene Achse gegen den Uhrzeigersinn und fassen mit der rechten Hand das rechte Handgelenk der Tänzerin vor ihnen. Die linken Arme hängen zwanglos herab.

Takt 5-8: In dieser Haltung gehen die Tänzerinnen mit vier Menuettschritten, mit den linken Füßen beginnend, im Uhrzeigersinn auf einer Kreisbahn. Gleichzeitig gehen die Tänzer mit den rechten Füßen beginnend, mit vier Menuettschritten rückwärts zurück an ihren Ausgangsplatz. Am Ende von Takt 8 lösen die Tänzerinnen die Handfassung, drehen sich rasch ein halbes mal am Platz im Uhrzeigersinn um die eigene Achse und fassen mit der linken Hand das linke Handgelenk der Tänzerin vor ihnen. Die Tänzer bleiben ohne Tanzbewegung an ihren Plätzen. Ihre Arme hängen locker herab.

Takt 9-12: Mit den rechten Füßen beginnend machen die Tänzerinnen vier Menuettschritte vorwärts, wobei sich der Stern gegen den Uhrzeigersinn dreht. Am Ende von Takt 12 lösen sie den Stern auf und wenden sich mit einer Vierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn zur Mitte der Vierpaaraufstellung.

Takt 13-16: Mit den rechten Füßen beginnend machen die Tänzerinnen vier Menuettschritte rückwärts und gelangen an ihren Ausgangsplatz in der Vierpaaraufstellung neben ihren Tänzer. Alle nehmen Grundstellung ein.

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

9. Figur

Haupt- und Nebenpaare begrüßen sich gleichzeitig. Der große Stern dreht im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-4: Aus der Grundstellung heraus begrüßen sich die Haupt- und Nebenpaare gleichzeitig wie in den Takten 1-4 von Figur 7 beschrieben. Die Tänzer lösen die Handfassung mit ihren Tänzerinnen. Alle drehen sich rasch eine Vierteldrehung um die eigene Achse gegen den Uhrzeigersinn und fassen mit der rechten Hand das rechte Handgelenk des Tanzenden vor ihnen zum großen Stern. Die linken Arme hängen zwanglos herab.

Takt 5-8: In dieser Haltung gehen alle mit vier Menuettschritten, mit den linken Füßen beginnend, im Uhrzeigersinn auf einer Kreisbahn. Am Ende von Takt 8 lösen alle die Handfassung, drehen sich rasch ein halbes Mal am Platz im Uhrzeigersinn um die eigene Achse und fassen mit der linken Hand das linke Handgelenk des Tanzenden vor ihnen. Die rechten Arme hängen locker herab.

Takt 9-12: Mit den rechten Füßen beginnend machen alle vier Menuettschritte vorwärts, wobei sich der Stern gegen den Uhrzeigersinn dreht. Am Ende von Takt 12 wird der Stern aufgelöst. Alle wenden sich mir einer Vierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn zur Mitte der Vierpaaraufstellung und nehmen Grundstellung ein.

Takt 13-16: Mit den rechten Füßen beginnend machen alle Paare vier Menuettschritte rückwärts und gelangen an ihren Ausgangsplatz in der Vierpaaraufstellung.

Takt 1-8: 1. Refrain-Figur: Große Kette.

Dies ist das Ende des ersten Teils. Der zweite Teil ist im 2/4 Takt und folgt ohne Unterbrechung, aber mit einer eigenen musikalischer Einleitung. Die Aufstellung und Paareinteilung ist die gleiche wie im ersten Teil, jedoch fassen alle Tänzer und Tänzerinnen einer Vierpaaraufstellung zu einem Stirnkreis und halten die Hände in Führungsfassung.

Zweiter Teil im 2/4 Takt

Einleitung

Takt 1-4: Begrüßung der eigenen und der Tänzerin zur Linken mit Kopfnicken. Die Tänzerinnen grüßen die Tänzer entsprechend. Die Paare fassen sich an den Händen zu einem Vierpaar-Stirnkreis. Die Arme sind angewinkelt, die gefassten Hände werden etwa in Schulterhöhe gehalten.

1. Figur

Großer Kreis im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-8: Im Stirnkreis gehen alle mit 16 Gehschritten im Uhrzeigersinn auf der Kreisbahn. Die linken Füße beginnen. Am Ende von Takt 8 Richtungswechsel. Alle machen auf dem rechten Fuß eine Kehrtwendung im Uhrzeigersinn.

Takt 9-16: Der Kreis bewegt sich mit 16 Gehschritten, mit links beginnend, gegen den Uhrzeigersinn zurück, sodass sich am Ende von Takt 16 jeder wieder am Ausgangsplatz befindet. Alle Handfassungen werden gelöst.

2. Figur

Große Kette mit Umkehr am Gegenplatz (Halbe Kette).

Takt 1-8: Die Paare wenden sich zueinander, er im, sie gegen den Uhrzeigersinn und geben sich die rechten Hände. Die Tänzerinnen gehen bei der großen Kette auf dem Kreis, der durch die Position der vier Paaren definiert ist, mit Gehschritten im, die Tänzer gegen den Uhrzeigersinn bis zum Gegenplatz herum. Der Tänzer 1 geht an seiner eigenen Tänzerin 1 rechtschultrig, an der nächsten ihm entgegen kommenden Tänzerin 2 linksschultrig, dann wieder rechtsschultrig usw. vorbei bis er am Gegenplatz auf seine eigene Tänzerin trifft. Die Tänzerin 1 geht in ähnlicher Weise im Kreis im Uhrzeigersinn bis zum Gegenplatz. Diese Erklärung ist zwar für das Paar 1 beschrieben, gilt aber entsprechend auch für die anderen Paare.

Am Gegenplatz geben sich Tänzer und Tänzerin die rechten Hände und machen eine Art "halber Handtour". Sie gehen mit angehobenen rechten Händen eine halbe Runde im Uhrzeigersinn um die Paarachse umeinander herum bis er gegen und sie in Tanzrichtung schaut.

Takt 9-16: Die große Kette fortsetzend gehen nun die Tänzer in Gegenrichtung auf dem Kreis mit Gehschritten im, die Tänzerinnen gegen den Uhrzeigersinn bis zum Ausgangsplatz zurück. Der Tänzer gibt der ersten ihm entgegen kommenden Tänzerin 4 die linke Hand und geht linksschultrig an ihr vorbei. Bei der nächsten geht er rechtsschultrig vorbei usw. bis er wieder am Ausgangsplatz angekommen ist, an dem er mit seiner eigenen Tänzerin zusammentrifft und wieder eine "halbe Handtour" macht. In entsprechender Weise gehen auch die anderen Paare auf ihren Ausgangsplatz zurück. Am Ende von Takt 16 lösen alle die Handfassungen, wenden sich zur Mitte der Vierpaaraufstellung und greifen zum Stirnkreis durch.

3. Figur

Großer Kreis im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-16: Im Stirnkreis gehen alle mit 16 Gehschritten im Uhrzeigersinn auf der Kreisbahn, machen nach Takt 8 eine Kehrtwende und gehen gegen den Uhrzeigersinn mit weiteren 16 Gehschritten zum Ausgangsplatz zurück, wie in Figur 1 des zweiten Teils beschrieben. Am Ende werden alle Handfassungen gelöst.

4. Figur

1. Doppelkreis. Die Tänzerinnen im Innenkreis bewegen sich im, die Tänzer im Außenkreis gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-8: Die Tänzerinnen gehen etwas zur Mitte und fassen mit hängenden Armen zu einem inneren Kreis durch, der sich mit Gehschritten im Uhrzeigersinn bewegt. Gleichzeitig fassen sich die Tänzer an den Händen und bilden mit fast gestreckten Armen einen äußeren Kreis, der sich mit Gehschritten gegen den Uhrzeigersinn dreht. Die Tänzer kreisen also fast ohne Unterbrechung in der gleichen Richtung weiter, in der sie die vorherige Figur 3 beendet haben. Der Tänzerinnenkreis muss so eng sein, dass sich die Tänzer bequem an den Händen halten können, ohne die Tänzerinnen zu berühren.

Takt 9-16: Die Tanzenden machen einen Richtungswechsel, indem die Tänzerin sich mit einer halben Drehung im, die Tänzer mit einer halben Drehung gegen den Uhrzeigersinn wenden. Danach dreht sich der Tänzerinnenkreis gegen den Uhrzeigersinn und der Burschenkreis im Uhrzeigersinn.

Erste Kadenz

Takt 1-2: Während der Kadenz weiten die Tänzerinnen ihren Kreis, damit die Tänzer ihre Arme mit den gefassten Händen über die Köpfe der Tänzerinnen heben und vor ihnen bis auf Hüfthöhe senken können. Die Tänzerinnen stehen auf "Lücke" rechts neben ihren Burschen mit der Front zur Kreismitte.

5. Figur

Erster Flechtkreis dreht sich im und gegen den Uhrzeigersinn. Die Burschenhände sind vor den Tänzerinnen.

Takt 1-8: Mit den linken Füßen beginnend dreht sich der Flechtkreis mit 16 kleinen Gehschritten im Uhrzeigersinn und stoppt danach zur Richtungsumkehr.

Takt 9-16: Gegenfigur, der Flechtkreis dreht sich mit 16 kleinen Gehschritten gegen den Uhrzeigersinn.

6. Figur

2. Doppelkreis, die Tänzer im Innenkreis bewegen sich im, die Tänzerinnen im Außenkreis gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-8: Die Tänzer heben ihre gefassten Arme, führen sie über die Köpfe der Tänzerinnen zurück, senken die Arme hinter dem Rücken der Tänzerinnen ab und lösen ihre Handfassungen. Kurz danach heben die Tänzerinnen die gefassten Hände zu Toren, durch die die Tänzer gehen und dann mit hängenden Armen zu einem engen Tänzer-Innenkreis durchfassen. Anschließend senken die Tänzerinnen die Arme, behalten aber ihre Handfassungen bei. Auf diese Weise ist der zweite Doppelkreis entstanden, bei dem sich die Tänzer im Innenkreis mit Gehschritten im Uhrzeigersinn und die Tänzerinnen im Außenkreis gegen den Uhrzeigersinn bewegen. Die Tänzerinnen kreisen also fast ohne Unterbrechung in der gleichen Richtung weiter, in der sie die vorherige Figur 5 beendet haben. Der Tänzerkreis muss so eng sein, dass sich die Tänzerinnen bequem an den Händen halten können, ohne die Tänzer beim Kreisen zu stören.

Takt 9-16: Gegenfigur: Die Tänzer machen eine halbe Wendung im, die Tänzerinnen eine solche gegen den Uhrzeigersinn. Die Tänzer im Innenkreis gehen nun gegen den Uhrzeigersinn und die Tänzerinnen im Außenkreis im Uhrzeigersinn mit 16 Gehschritten auf der Kreisbahn.

Zweite Kadenz

Takt 1-2: Während der zweiten Kadenz weiten die Tänzer ihren Kreis, damit die Tänzerinnen ihre Arme mit den gefassten Händen über die Köpfe der Burschen heben und vor ihnen bis auf Hüfthöhe senken können. Um die Figur zu erleichtern, sollten die Tänzer ihre Köpfe dabei etwas "einziehen", denn die Tänzerinnen sind meistens etwas kleiner als die Tänzer. Die Tänzerinnen stehen auf "Lücke" rechts neben ihrem Tänzer mit der Front zur Kreismitte.

7. Figur

Zweiter Flechtkreis dreht sich im und gegen den Uhrzeigersinn. Die Tänzerinnenhände sind vor den Tänzern.

Takt 1-8: Der Flechtkreis dreht sich mit 16 kleinen Gehschritten im Uhrzeigersinn und stoppt danach zur Richtungsumkehr.

Takt 9-16: Gegenfigur, der Flechtkreis dreht sich mit 16 kleinen Gehschritten gegen den Uhrzeigersinn. Am Ende von Takt 16 lösen alle die Handfassungen und die Paare greifen zum Stirnkreis durch. Die Arme sind angewinkelt, die gefassten Hände werden etwa in Schulterhöhe gehalten.

8. Figur

Großer Kreis im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-16: Im Stirnkreis gehen alle mit 16 Gehschritten im Uhrzeigersinn auf der Kreisbahn, machen nach Takt 8 eine Kehrtwende und gehen gegen den Uhrzeigersinn mit weiteren 16 Gehschritten zum Ausgangsplatz zurück, wie in Figur 1 des zweiten Teils beschrieben, jedoch bleiben die Handfassungen diesmal erhalten.

Dritte Kadenz

Takt 1-2: Während der dritten Kadenz bleiben die Paare stehen und ordnen sich für den ersten Achter. Die Paare 1 und 3 beginnen aufeinander zuzugehen

9. Figur

1. Achter. Bursch 1 bleibt vor dem Tor von Paar 3 stehen.

Takt 1-8: Die Paare 1 und 3 gehen aufeinander zu und treffen sich in der Mitte der Vierpaaraufstellung. Tänzer 3 und Tänzerin 3 heben die Innenhände (er seine rechte, sie ihre linke) und bilden ein Tor, durch das das Tänzerin 1 hindurchgeht und das Paar 2 mit hindurch zieht. Der Tänzer 1 bleibt vor dem Tor stehen. Am Schluss dreht sich Tänzer 3 unter seiner rechten mit der gefassten linken Hand der Tänzerin 3 um die eigene Achse im Uhrzeigersinn. Damit befinden sich vier der acht Tanzenden "auf der anderen Seite" und bilden mit der Front nach außen einen Kreis, während die vier auf der "vorderen" Seite einen kleinen Kreis mit der Front nach innen bilden. Es dürfen bei der Prozedur die Handfassungen nicht gelöst werden! Die Kreise sollen gut ausgeformt sein und bilden nun die Figur einer Acht. Der Kreuzungspunkt der Achter-Linie wird von den Innenhänden der Paare 1 und 3 fixiert. Es ist nicht genau festgelegt, wie lange die Paare zum Bilden der Figur brauchen sollen, aber 4 Takte (8 Schritte) sollten genügen.

Die Acht dreht sich im Uhrzeigersinn um den Kreuzungspunkt.

Takt 9-16: Gegenfigur, der Achter dreht sich mit 16 Schritten gegen den Uhrzeigersinn.

10. Figur

Auflösen des 1. Achters. Der Kreis mit Blick nach außen dreht im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-8: Das Paar 3 hebt die gefassten Hände zum Tor, der Tänzer 1 geht hindurch und zieht das Paar 4 nach. Am Schluss dreht sich Tänzerin 3 unter ihrer linken und der gefassten rechten Hand des Tänzer 3 um die eigene Achse gegen den Uhrzeigersinn. Damit ist die Acht aufgelöst. Alle Tanzenden sind nach außen gewendet und bilden einen Kreis, bei dem alle nach außen schauen. Dieser Kreis dreht sich bis zum Ende des laufenden Musiksatzes mit Gehschritten im Uhrzeigersinn um den Mittelpunkt.

Takt 9-16: Gegenfigur, der nach außen gewendete Kreis, bei dem alle nach außen schauen, dreht sich mit Gehschritten gegen den Uhrzeigersinn.

Vierte Kadenz

Takt 1-4: Während der vierten Kadenz bleiben die Paare stehen und ordnen sich für den zweiten Achter. Die Paare 1 und 3 beginnen rückwärts aufeinander zuzugehen.

11. Figur

2. Achter. Tänzer 1 bleibt vor dem Tor von Paar 3 stehen.

Takt 1-8: Die Paare 1 und 3 gehen rückwärts aufeinander zu und treffen sich in der Mitte der Vierpaaraufstellung. Tänzer 3 und Tänzerin 3 heben die Innenhände (er seine rechte, sie ihre linke) und bilden ein Tor, durch das das Tänzerin 1 hindurch geht und das Paar 2 mit hindurch zieht. Der Tänzer 1 bleibt vor dem Tor stehen. Am Schluss dreht sich Tänzer 3 unter seiner rechten mit der gefassten linken Hand der Tänzerin 3 um die eigene Achse gegen den Uhrzeigersinn. Damit befinden sich vier der acht Tanzenden "auf der anderen Seite" und bilden mit der Front nach innen einen Kreis, während die vier auf der "vorderen" Seite in einem kleinen Kreis mit der Front nach außen bleiben. So ist die Figur der zweiten Acht entstanden. Die beiden Kreise werden wieder gut ausgeformt.

Die Acht dreht sich im Uhrzeigersinn um den Kreuzungspunkt.

Takt 9-16: Gegenfigur: Der Achter dreht sich mit 16 Schritten gegen den Uhrzeigersinn.

12. Figur

Auflösen des 2. Achters. Der Kreis mit Blick nach innen dreht im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-8: Das Paar 3 hebt die gefassten Hände zum Tor, der Tänzer 1 geht hindurch und zieht das Paar 4 nach. Am Schluss dreht sich Tänzerin 3 unter ihrer linken und der gefassten rechten Hand des Tänzers 3 um die eigene Achse im Uhrzeigersinn. Damit ist die Acht aufgelöst und alle Tanzenden stehen wieder in einem durchgefassten Stirnkreis mit der Front zur Kreismitte wie in Figur 1 des zweiten Teils. Dieser Kreis dreht sich bis zum Ende des laufenden Musiksatzes mit Gehschritten im Uhrzeigersinn um den Kreismittelpunkt.

Takt 9-16: Gegenfigur, der Kreis dreht sich mit 16 Gehschritten, mit links beginnend, gegen den Uhrzeigersinn um den Mittelpunkt. Am Ende von Takt 16 werden alle Handfassungen gelöst.

13. Figur

Dreher in Körblfassung.

Takt 1-16: Die Paare nehmen geschlossene Rundtanzfassung (Körblfassung) ein und tanzen Dreher in Tanzrichtung auf der Kreisbahn.

Der Tölzer Achter ist damit beendet. Gruppen, die auf das "Engerltragen" nicht verzichten, aber die gleiche Musik verwenden möchten, sollten im zweiten Teil des Tanzes den 2. Doppelkreis (Figur 6) durch einen anders gearteten 2. Flechtkreis (Figur 6A) ersetzen und statt des 2. Flechtkreises (7. Figur) die neue Figur 7A "Engerltragen" tanzen. Nachfolgend sind diese neuen Figuren beschrieben:

Alternative Engerltragen

5. Figur

Erster Flechtkreis dreht sich im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-16: Der 1. Flechtkreis wird genau so ausgeführt und beendet, wie in der Beschreibung oben erklärt wurde.

Figur 6A

Der 2. doppelt verschränkte Flechtkreis dreht sich im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-8: Die Tänzer heben ihre gefassten Arme, führen sie über die Köpfe der Tänzerinnen zurück und senken sie hinter dem Rücken der Tänzerinnen ab. Fast gleichzeitig heben die Tänzerinnen ihre gefassten Hände zu Toren, durch die die Tänzer nach innen gehen. Gleich danach senken die Tänzerinnen ihre Hände hinter dem Rücken der Tänzer. Auf diese Weise ist ein Flechtkreis entstanden, bei dem die gefassten Tänzerhände am Rücken der Tänzerinnen und die gefassten Tänzerinnenhände am Rücken der Tänzer anliegen. Beim Bilden dieses Kreises darf keine der anfänglichen Handfassungen gelöst werden. Die Tänzerinnen stehen rechts neben ihren Tänzern. Der Kreis dreht sich mit Gehschritten im Uhrzeigersinn.

Takt 9-16: Gegenfigur, der 2. Flechtkreis dreht sich mit 16 Gehschritten gegen den Uhrzeigersinn. Am Ende von Takt 16 bleiben alle Handfassungen erhalten!

Zweite Kadenz

Takt 1-2: Während der Kadenz sorgen die Tänzer dafür, dass sie mit den benachbarten Tänzer einen festen Griff bekommen (z.B. umfasst jeder mit seiner Hand das Handgelenk des Nachbarn), damit beim Tragen der Tänzerinnen die Hände nicht voneinander abrutschen.

Figur 7A: Engerltragen

(Aufsitzen der Tänzerinnen)

Takt 1-8: Die Tänzer gehen in die Knie und senken gleichzeitig ihre Arme und gefassten Hände soweit ab, dass die Tänzerinnen sich mühelos auf die Arme der Tänzer setzen können. Die Tänzer halten sich selbst senkrecht (nicht vornüber beugen) und heben die Tänzerinnen mit angespanntem Rücken an.

Die Tänzerinnen lösen die Fassung und halten sich an den entfernteren Schultern der benachbarten Tänzer fest. Ihre Hände liegen dabei mehr vor den Schultern der Tänzer, um mit Sicherheit ein Umfallen nach hinten vermeiden zu können. (Ist leider schon vorgekommen!) Die Beine der Tänzerinnen sind gestreckt; diese und die Fußspitzen zeigen schräg nach unten zur Kreismitte.

Die Tänzer tragen die Tänzerinnen im Kreis und gehen dabei bis zum Ende der acht Takte mit Gehschritten im Uhrzeigersinn.

Takt 9-16: Gegenfigur, die Tänzer tragen die Tänzerinen 16 Schritte gegen den Uhrzeigersinn im Kreis. Am Ende von Takt 16 werden die Tänzerinen behutsam abgesetzt. Die Tänzer gehen dazu in die Knie, halten sich selbst senkrecht und den Rücken steif. Alle Handfassungen lösen und zum gemeinsamen Stirnkreis durchfassen.

Nun geht es weiter mit den bereits beschriebenen Figuren.

8. Figur

Großer Kreis im und gegen den Uhrzeigersinn.

Takt 1-16: Im gemeinsamen Stirnkreis gehen alle mit 16 Gehschritten im Uhrzeigersinn auf der Kreisbahn, machen nach Takt 8 eine Kehrtwende und gehen gegen den Uhrzeigersinn mit weiteren 16 Gehschritten zum Ausgangsplatz zurück, wie in der Beschreibung oben erklärt wurde.

Danach folgen die anderen Figuren 9-13.

Zum Tanz

Franz Giehrl hat 1924 im Buch "Heimattänze" eine Tanzbeschreibung zum Tölzer Achter veröffentlicht. Nach Angaben von Ingeborg Heinrichsen hat er in diesem Buch darauf hingewiesen, dass dieser "Achter" schon damals als alter Volkstanz angesehen wurde. Er ist vermutlich im Isarwinkel im Bayerischen Oberland entstanden. Zu dieser Region gehört das Gebiet um Bad Tölz, Lengries, Fleck und Fall. Der "Tölzer Achter" ist auch unter "Achtertanz" und unter "Isarwinkler Flößertanz" bekannt, wobei sich speziell bei letzterem die Ausführung und Figurenfolge von der hier beschriebenen etwas unterscheidet. Die Herkunft der Bezeichnung "Achter" ist nicht eindeutig. Sie leitet sich vielleicht von der Anzahl der Tanzenden (es sind zur Ausführung vier Paare, also acht Personen erforderlich) oder von zwei der Figuren im zweiten Teil des Tanzes ab, bei der sich die Tanzenden in Form einer Acht um den Kreuzungspunkt der Linien drehen.

Gelehrt wurde der Tanz bereits 1993 an einem Tanzwochenende bei Ingeborg Heinrichsen. Da der "Tölzer Achter" jedoch nie auf öffentlichen Tanzfesten vorkommt, geriet er in Vergessenheit. Im Frühjahr 2010 kam der "Tölzer Achter" wieder ins Programm eines Tanzseminars des Tanzkreises Freising, diesmal in einer Version, bei der im zweiten Teil die Figur mit Aufsitzen der Dirndl (Engerltragen) durch einen zweiten Doppelkreis ersetzt wurde, was den älter gewordenen Burschen und Dirndln sehr entgegen kommt.

Die nachfolgende Tanzbeschreibung lehnt sich an diese Tanzversion an. Sie basiert auf einer Musik, die insgesamt vier Kadenzen enthält, wodurch der Wechsel zwischen einigen etwas schwierigeren Figuren erleichtert wird.

Quellen

Noten

Musik

Teil I: 8-taktige Melodien im 3/4-Takt (z.B. Tölzer Achter oder Bayerischzeller Landler)

Teil II: 8-taktige Melodien im 4/4-Takt oder 16-taktige Melodien im 2/4-Takt (z.B. Tölzer Schützenmarsch oder boarischer Marsch)

CD

Video

Isarwinkler Flößertanz, Volkstanzgruppe Röschitz, Weinviertel NÖ