MIDI Woaf Woaf (Weifentanz)

Ausgangsstellung:

Der Tänzer steht hinter einer Partnerin, beide blicken in die Tanzrichtung. Er faßt ihre gleichnamigen Hände, die sie ihm über ihre Schultern nach rückwärts entgegenreicht.

Ausführung:

Takt 1: Tänzer und Tänzerin schreiten auf das 1. Viertel des Taktes links aus und stellen den rechten Fuß auf das 2. Viertel unbelastet bei (Wiegeschritt). Während der Tänzer sich dabei nur wenig nach links wendet, dreht er seine Partnerin etwas stärker nach links.

Takt 2: Beide machen, rechts ausschreitend, den gegengleichen Wiegeschritt, also schräg rechts, vorwärts. Der sich nun leicht rechts wendende Tänzer dreht seine Partnerin etwas stärker als sich selbst nach rechts.

Takt 3-4: Wie Takt 1 und 2.

Takt 5-8: Ohne die Fassung zu lösen, hebt der Tänzer die Hände über Kopfhöhe, dreht die Partnerin sogleich nahezu eine halbe Drehung nach rechts und führt sie, die das Umtanzen ihres Partners mit kleinen Gehschritten vollführt, hinter sich herum an seine linke Seite. Danach gelangt die Tänzerin durch eine ganze Rechtsdrehung wieder zur Ausgangsstellung vor ihrem Partner. Der Tänzer geht während dieser 4 Takte, wie in den vorhergehenden, mit kurzen Wiegeschritten (angedeuteten Wechselschritten) vorwärts.

Zur Ausführung:

Der Tanz soll flüssig und ruhig ausgeführt werden. Sowohl in der Musik als auch in der Bewegung möge jedes Pathos vermieden werden, zu dem erfahrungsgemäß manche durch die langsame, ruhige schwingende Melodie verleitet werden. Nach dem Umkreisen deutet ein kaum merkliches Verhalten in der Ausgangsstellung den Übergang zur nächsten Bewegungsfolge an.

Die Woaf, ein Tanz aus dem Schönhengst, leitet ihren Namen von der "Weife", einem Gerät zum Garnaufwickeln, ab. Bereits Ende der Zwanzigerjahre wurde die Woaf durch die Vermittlung tanzkundiger, in Österreich lebender Sudetendeutscher bei uns bekannt, sodaß man diesen Tanz, zumal er aus dem ehemalig österreichischen Mähren stammt, dem heimischen Tanzgut zuordnen kann.

Quelle: "Schönhengster Volkstänze", gesammelt und herausgegeben von den Älteren des Wandervogels, Mährisch-Trübau 1928

Quelle: Volkstanzmappe, Herbert Lager


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