Offener Walzer
Unterinntal/Tirol
Paartanz im Kreis. Beliebig viele Paare.
Ausgangsstellung:
im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.
Fassung:
Ausführung:
Takt 1-4: Mit 4 Walzerschritten - Tänzer links, Tänzerin rechts ausschreitend - vorgehen. Beim letzten Schritt gleichzeitig halbe Drehung zueinander und Lösen der Fassung seiner rechten und ihrer linken Hand.
Takt 5-8: Mit 4 Walzerschritten rückwärts, das ist in Tanzrichtung, weitergehen; dabei abwechselndes leichtes Vor- und Rückschwingen der gefaßten Hände. Beim letzten Schritt drehen sich die Partner zueinander. Gewöhnliche Fassung.
Takt 9-16: Walzer-Rundtanz.
In den Dreißigerjahren bei Tanzunterhaltungen im Unterinntal gesehen.
1. Melodie: Kennmelodie für die Volkstanzpflege, der ersten
Veröffentlichung in Raimund Zoder, Österreichische Volkstänze, 2. Teil, Nr. 7,
ähnlich.
2. Melodie: einem handschriftlichen Notenheft aus den Dreißigerjahren, im Besitz des
Eugen Sepp (=Farbers Eugen) in Elbigenalp, entnommen.
3. Melodie: 1933 bei Heinrich Schneider-Larcher in Zimmermoos bei Brixlegg aufgezeichnet.
Um das anstrengende ständige Drehen beim Walzer abzuschwächen, wurde in verschiedenen Landschaften Tirols ein Teil des Walzers geschritten. In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg wurde in Tirol der Wechsel Rundtanz-Schreittanz willkürlich von einzelnen Tänzern vorgenommen, während die anderen Paare weiterwalzten. Die Ausführung der Schreitfigur durch alle Tänzer gleichzeitig bürgerte sich erst nach dem Kriege unter dem Einfluß der Volkstanzpflege ein.
Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.