Iseltaler Masolka
aus dem Iseltal in Osttirol
Paartanz im Kreis. Beliebig viele Paare.
Ausgangsstellung:
im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.
Fassung:
Ausführung:
Takt 1-2: Je Takt 1 gesprungener Mazurkaschritt mit dem äußeren Fuß - Tänzer links, Tänzerin rechts vorwärts.
Takt 3: Der Tänzer tanzt mit 1 Walzerschritt und gleichzeitiger ganzer Drehung rechts / im Uhrzeigersinn im Halbkreis vor der Tänzerin vorbei, die 1 Walzerschritt vorwärts tanzt, an ihre rechte Seite. Dabei Wechsel zur gegengleichen Fassung.
Takt 4: Tupftritt vorwärts - Tänzer rechts, Tänzerin links.
Takt 5-6: Je Takt 1 gesprungener Mazurkaschritt vorwärts - Tänzer links, Tänzerin rechts.
Takt 7: Die Tänzerin tanzt mit 1 Walzerschritt und gleichzeitiger ganzer Drehung rechts / im Uhrzeigersinn im Halbkreis vor dem Tänzer vorbei, der 1 Walzerschritt vorwärts tanzt, an seine rechte Seite. Dabei Wechsel zur Ausgangsfassung.
Takt 8: Tupftritt vorwärts - Tänzer links, Tänzerin rechts.
W Takt 1-8: Wie Takt 1-8.
Takt 9-10: Wie Takt 3-4.
Takt 11-12: Wie Takt 7-8.
Takt 13-14: Wie Takt 3-4.
Takt 15-16: Wie Takt 7-8.
Takt 17-20: Walzer-Rundtanz. Dabei ist zu achten, daß der Kreis, der während des Tanzens immer größer geworden ist, wieder enger wird - die Paare sollen also etwas schräg gegen die Mitte tanzen.
1952 vom 82-jährigen Tischlermeister aus Schlaiten, Franz Grieding, überliefert.
Polnische Tänze sind in der Tanzmusik höfischer und bürgerlicher
Kreis schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt, in den Volkstanz drangen sie vereinzelt erst
gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein. Als um das Jahr 1840 die Mazurka in vereinfachter
Form - als Polka-Mazurka oder Varsiavienne - im Gesellschaftstanz weite Verbreitung
gefunden hatte, ist ein stärkeres Absinken in das Volk festzustellen. In den Tanzheften
alpenländischer Musikanten tauchen Mazurkaweisen gegen Ende des 19- Jahrhunderts auf.
Im Laufe der folgenden Jahre beeinflußte die Mazurka den althergebrachten Tanz und mußte
seinerseits noch stärkere Umformungen erdulden. Die starken Wechselbeziehungen zum
Ländler beruhen auf zwei Tatsachen: der gleiche Takt (3/4) und der gleiche Tanztyp
(Werbetanz).
Auch in Tirol konnten viele Belege festgehalten werden. Zahlreiche Weisen zeigen das
hervorgehobene 2. Viertel und einden mit zwei betonten Vierteln. In der Ausführung finden
sich viele verschiedene Formen: von der Polka-Mazurka (Passeirer Masolka, Krauttreter) und
von der Varsovienne (Iseltaler Masolka) über Zwischenformen (Knödeldrahner) bis zu
reinen Landlerformen (Kalser Masolka, Einfacher und Doppelter Dreher, Wattentaler
Masolka). Eine Sonderstellung nimmt die Masolka zu dritt ein.
Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.