Paartanz im Kreis. Beliebig viele Paare.
Ausgangsstellung:
zueinander.
Fassung:
Zweihandfassung: der Tänzer legt seine Linke mit der Rechten der Tänzerin an seine linke Hüfte, seine Rechte mit ihrer Linken an ihre linke Hüfte.
Ausführung:
Kurze Gehschritte, je Viertel ein Schritt.
Eingang:
Takt 1-4: Walzer-Rundtanz. Er soll so enden, daß der Tänzer in Tanzrichtung blickt.
Takt 5-6: Der Tänzer löst die Fassung seiner Linken. Er hebt seine Rechte und dreht die Tänzerin einmal nach links / gegen Uhrzeigersinn.
Takt 7-8: Der Tänzer dreht sich selbst unter seiner erhobenen Rechten einmal nach rechts / im Uhrzeigersinn.
Dreher (1. Mal):
W Takt 1-6: Der Tänzer tritt rechts neben seine Tänzerin (=Aufstellung gegeneinander, linke Schulter an linker Schulter, Blick des Tänzers in Tanzrichtung). Zweihandfassung: die linken Arme sind in Brusthöhe vor dem Partner seitwärts gestreckt, die rechten Arme sind angebeugt.
W Takt 7-8:
a) Der Tänzer löst die Fassung seiner rechten Hand und ergreift hinter seinem Rücken die Linke der Tänzerin, die ihm diese unter seinem linken Arm entgegenstreckt.
b) Der Tänzer hebt seine linke Hand über den Kopf der Tänzerin.
c) Der Tänzer tritt hinter dem Rücken der Tänzerin nach links zur Aufstellung gegeneinander, rechte Schulter an rechter Schulter. Dabei wird sein linker Arm nach oben gebeugt und der rechte Arm gestreckt.
d) Der Tänzer hebt seine linke Hand über seinen Kopf nach vorn und führt die Tänzerin, sie einmal nach links / gegen Uhrzeigersinn drehend, vor sich. Er senkt nun seine Linke.
e) Der Tänzer hebt seine Rechte über Kopfhöhe und führt die Tänzerin, sie noch einmal nach links / gegen Uhrzeigersinn drehend, an seine linke Seite zur Aufstellung gegeneinander, linke Schulter an linker Schulter. Er senkt wieder seine Rechte. Sein linker Arm ist jetzt hinter dem Rücken der Tänzerin, ihr linker Arm ist vor seiner Brust.Die Teilbewegungen a bis e fließen pausenlos ineinander.
Dreher (Wiederholungen):
Takt 9-14: Mit Gehschritten links / gegen Uhrzeigersinn umeinander tanzen; am Ende blickt der Tänzer in Tanzrichtung.
Takt 15-16: Wie Takt W 7-8, jedoch ohne die Teilbewegungen a und b; dafür führt der Tänzer seine Rechte über seinen Kopf nach hinten. Die Teilbewegungen c bis e werden wir oben ohne Pause ausgeführt.
Die Dreher-Bewegungen bereiten anfangs ziemliche Schwierigkeiten. Es wird daher empfohlen, bis zur völligen Beherrschung sie schon nach 4 Takten Umtanz zu beginnen, damit sie im 8. Takt sicher beendet sind.
1933 von der Wirtin zu St. Nikolai bei Ebbs überliefert.
Polnische Tänze sind in der Tanzmusik höfischer und bürgerlicher
Kreis schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt, in den Volkstanz drangen sie vereinzelt erst
gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein. Als um das Jahr 1840 die Mazurka in vereinfachter
Form - als Polka-Mazurka oder Varsiavienne - im Gesellschaftstanz weite Verbreitung
gefunden hatte, ist ein stärkeres Absinken in das Volk festzustellen. In den Tanzheften
alpenländischer Musikanten tauchen Mazurkaweisen gegen Ende des 19- Jahrhunderts auf.
Im Laufe der folgenden Jahre beeinflußte die Mazurka den althergebrachten Tanz und mußte
seinerseits noch stärkere Umformungen erdulden. Die starken Wechselbeziehungen zum
Ländler beruhen auf zwei Tatsachen: der gleiche Takt (3/4) und der gleiche Tanztyp
(Werbetanz).
Auch in Tirol konnten viele Belege festgehalten werden. Zahlreiche Weisen zeigen das
hervorgehobene 2. Viertel und enden mit zwei betonten Vierteln. In der Ausführung finden
sich viele verschiedene Formen: von der Polka-Mazurka (Passeirer Masolka, Krauttreter) und
von der Varsovienne (Iseltaler Masolka) über Zwischenformen
(Knödeldrahner) bis zu
reinen Landlerformen (Kalser Masolka, Einfacher und Doppelter Dreher,
Wattentaler Masolka). Eine Sonderstellung nimmt die
Masolka zu dritt ein.
Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.