Bayrischer mit Klatschen
aus dem Sarntal
Ausgangsstellung:
im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.
Fassung:
Ohne Fassung
Ausführung:
Takt 1: Tänzer: 1. Viertel: 1 Nachstellschritt, mit dem äußeren Fuß, schräg links seitwärts. 2. Viertel: Mit den Händen erst unter, dann über dem erhobenen linken Oberschenkel klatschen. Tänzerin: 1 Wechselschritt, mit dem äußeren Fuß, schräg rechts seitwärts, mit dem 3. Teilschritt schnell einmal rechts / im Uhrzeigersinn umdrehen.
Takt 2: Mit 1 Wechselschritt, mit dem inneren Fuß, schräg zueinander tanzen.
Takt 3-4: Gewöhnliche Fassung. Mit 4 Dreherschritten zweimal rechts / im Uhrzeigersinn herumtanzen.
Diese Bewegungen werden auf jede weiteren 4 Takte wiederholt.
1930 bei einer Tanzunterhaltung in Dürnholz im Sarntal aufgezeichnet.
Der Rheinländer ist eine weit verbreitete Tanzgattung mit der
Grundbewegung "2 Wechselschritte
und 4 Gehschritte". Er erfreut sich
seit der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemeiner Beliebtheit und hat unter verschiedenen
Namen - u.a. Bayrisch-Polka, Schottisch - zahlreiche örtliche Melodien und
Bewegungsformen entwickelt und abgewandelt. Das gilt auch für Tirol, wo er noch bei
vielen Tanzunterhaltungen gespielt und getanzt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, daß
der Tänzer die Bewegung entsprechend der rhythmischen Grundlage selbst gestaltet und
innerhalb des Musikstückes variiert und wechselt. In manchen Gegenden ist auch der
Partnerwechsel und Partnerraub erlaubt.
Ob die um 1820 genannte Hüpfel-Polka oder die Hops-Anglaise wirklich Vorläufer des
Rheinländers sind, wie manche Tanzforscher annehmen, kann noch nicht bestätigt werden,
weil die zu den genannten Melodien ausgeführten Bewegungen zu wenig genau bekannt sind.
Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.