Bayrischer mit Dirndl-Schutzen
aus Thiersee
Ausgangsstellung:
im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.
Fassung:
Ohne Fassung
Ausführung:
Takt 1: Mit 1 Wechselschritt, mit dem äußeren Fuß, schräg auseinander tanzen.
Takt 2: Mit 1 Wechselschritt, mit dem inneren Fuß, schräg zueinander tanzen.
Takt 3-4: Gewöhnliche Fassung. Mit 4 Dreherschritten einmal rechts / im Uhrzeigersinn herumtanzen. Beim 3. Schritt - nach einer halben Drehung, Tänzerin nun innen - stemmt der Tänzer die Tänzerin, die ihn durch einen Sprung unterstützt, in die Höhe und vollendet so die restliche halbe Drehung.
Diese Bewegungen werden auf jede weiteren 4 Takte wiederholt.
1932 bei einer Tanzunterhaltung aufgezeichnet.
Der Rheinländer ist eine weit verbreitete Tanzgattung mit der
Grundbewegung "2 Wechselschritte
und 4 Gehschritte". Er erfreut sich
seit der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemeiner Beliebtheit und hat unter verschiedenen
Namen - u.a. Bayrisch-Polka, Schottisch - zahlreiche örtliche Melodien und
Bewegungsformen entwickelt und abgewandelt. Das gilt auch für Tirol, wo er noch bei
vielen Tanzunterhaltungen gespielt und getanzt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, daß
der Tänzer die Bewegung entsprechend der rhythmischen Grundlage selbst gestaltet und
innerhalb des Musikstückes variiert und wechselt. In manchen Gegenden ist auch der
Partnerwechsel und Partnerraub erlaubt.
Ob die um 1820 genannte Hüpfel-Polka oder die Hops-Anglaise wirklich Vorläufer des
Rheinländers sind, wie manche Tanzforscher annehmen, kann noch nicht bestätigt werden,
weil die zu den genannten Melodien ausgeführten Bewegungen zu wenig genau bekannt sind.
Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.